Rund um den Grand Canyon
12. September - 08. Oktober 2010
2. Tag. Montag 13. Sept. 2010
Las Vegas NV
Las Vegas ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Nevada. Sie ist vor allem
wegen ihrer großen Anzahl an Kasinos bekannt. Ihre Einwohnerzahl auf 340
Quadratkilometer beträgt 558.000 (2008), die Agglomeration breitet sich
mittlerweile auf über 1.200 Quadratkilometer aus und hat insgesamt fast 2
Millionen Einwohner. Las Vegas ist Verwaltungssitz des Clark County. Der
Name stammt aus dem Spanischen und bedeutet „Die Auen“ oder „Die Wiesen“.
Las Vegas ist ein global bedeutendes Touristikzentrum, in das jährlich etwa
39 Millionen Touristen reisen.[1] Derzeit wird noch etwa ein Viertel des
Umsatzes in Kasinos erzielt, drei Viertel entfallen auf Eintrittskarten für
Shows, Souvenirs und Luxusartikel. Neben den Kasinos prägen die Shows den
öffentlichen Charakter der Stadt. Zu den in Las Vegas tätigen Künstlern
zählten und zählen Musiker wie Elvis Presley, The Rat Pack mit Frank
Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin, Céline Dion, Johnny Cash, Elton
John und Illusionisten wie Siegfried und Roy, David Copperfield oder der
Cirque du Soleil. Bekannt ist die Stadt auch für ihre große Anzahl an
Hochzeitskapellen („Wedding Chapels“), da Nevada außerordentlich
unkomplizierte Eheschließungs- (und Scheidungs-) Gesetze hat.
Erste Besiedlung bis zur Stadtgründung
Die erste Siedlung wurde 1854 von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der
Letzten Tage (Mormonen) gegründet, aber schon drei Jahre später wieder
aufgegeben. Mitte der 1860er Jahre errichtete die US-Armee das Fort Baker.
Dank seiner Quellen wurde Las Vegas zu einem wichtigen Zwischenstopp für
Wagentrecks und die Eisenbahn auf ihrem Weg zwischen Kalifornien im Westen
und New Mexico im Osten. 1903 verkaufte die Rancherwitwe Helen Stewart für
55.000 US-Dollar einen Großteil ihres Farmgrundstücks an die
Eisenbahngesellschaft, welche dieses aufgrund der regen Nachfrage
parzellierte und am 15. Mai 1905 für insgesamt 265.000 US-Dollar an
Spekulanten und Investoren versteigerte. Die Stadt Las Vegas war damit
offiziell gegründet.
Legalisierung des Glücksspiels, der Boom und der Niedergang
Mit dem Bau des Hoover-Staudamms von 1931 bis 1935 und der Legalisierung des
Glücksspiels in Nevada 1931 wurde der Grundstein für das schnelle Wachstum
der Stadt gelegt. Der Mobster Bugsy Siegel setzte Anfang der 1940er Jahre
mit dem Bau der ersten Hotels mit integriertem Spielkasino eine Entwicklung
in Gang, die bis heute anhält. In den 1950er Jahren kamen zahlreiche
Besucher in die Stadt, welche die Atombombentests sehen wollten, die in der
Nähe der Stadt auf der Nevada Test Site in der Wüste stattfanden. In dieser
Zeit stieg der Einfluss der US-amerikanischen Cosa Nostra; zahlreiche Hotels
wurden von ihr kontrolliert. Teile der Gewinne der Kasinos wurden von den
Gangstern abgeschöpft, bevor sie versteuert werden konnten, und landeten bei
den Familien-Bossen, die fernab der Stadt aus Städten wie z. B. Chicago oder
Miami die Kasinos kontrollierten.
Das National Crime Syndicate hatte Las Vegas sozusagen zur offenen Stadt
erklärt; d. h., im Vergleich zu anderen Städten gehörte Las Vegas nicht
einer „Familie“ oder einem Verbrecher-Clan, sondern in ihr durfte sich jeder
geschäftlich engagieren. Die Umstände wurden im Film Casino thematisiert.
Pikanterweise hatten die Bosse die Baukosten ab 1960 aus dem neu gegründeten
Pensionsfonds der Transportarbeitergewerkschaft der Teamsters finanziert;
insbesondere gilt dieses Vorgehen für die Rückkehr der Cosa Nostra nach
Vegas in den 1970er Jahren, die über Strohmänner abgewickelt wurde.
So kaufte z.B. Allen Glick 1974 für 63 Millionen US-Dollar aus
Gewerkschaftsmitteln zwei Kasinos. Der Kontakt wurde dabei über offizielle
Kanäle der Teamsters zu Frank Balistrieri geleitet, dem Cosa-Nostra-Boss von
Milwaukee, der dann Nick Civella kontaktierte und der Fondsverwalter Roy
Williams dann praktisch nur noch unterschreiben musste. Insbesondere gilt
diese Form der Finanzierung für die Kasinos Aladdin, Circus Circus, The
Sands, Dunes und The Tropicana.
Dieser Umstand und das „Skimming“ der Kasinos wurden aufgedeckt. Spätestens
als am 14. Februar 1979 ein illegaler Geldkurier aus Las Vegas am Flughafen
von Kansas City mit zwei 40.000-US-Dollar-Paketen gefasst wurde, waren die
korrupten Vorgänge endgültig aufgeflogen und eine Reihe erfolgreicher
Hausdurchsuchungen begann. 1986 wurden weitere Mobster des Chicago Outfit:
Jackie Cerone, Joseph Auippa, Nick Civella und Carl DeLuna, wegen der
finanziellen Abschöpfung der Kasinos in Las Vegas in Höhe von 2 Mio.
US-Dollar verurteilt.
Es mussten neue Eigentümer für die Kasinos gefunden werden. Diese Rolle
übernahm Howard Hughes, der die bis heute gängigen Business-Modelle
einführte und die Gangster langsam verdrängte. In den 1970ern und 80ern galt
die Stadt jedoch als zunehmend heruntergekommen. Auch die zwischen 1978 und
1981 produzierte populäre TV-Serie Vegas konnte den Imageverfall nicht
stoppen.
Neuer Aufschwung
Eine Trendwende leitete Steve Wynn 1989 mit der Eröffnung des Mirage ein,
das wieder neue und vor allem sehr zahlungskräftige Kundschaft anlocken
konnte. In den letzten Jahren wurde von offizieller Seite versucht, das
Image der Stadt von Sin City (deutsch: Stadt der Sünde) mit Kasinos,
Nacktbars und illegaler Prostitution nach City of Entertainment (zu Deutsch:
Stadt der Unterhaltung) zu ändern, da es das Ziel war, die Stadt auch für
Familien mit Kindern attraktiv zu gestalten. Trotzdem ist und war diese
Entwicklung ambivalent: Während einerseits viele Shows und Hotels
familienfreundlich gestaltet wurden, ist die Rotlichtbranche noch immer
allgegenwärtig, vor allem durch massenhaft verteilte Werbeflugblätter von
Strippern und Prostituierten auf den Straßen.
Seit den 1990er Jahren hat Las Vegas einen rasanten Einwohnerzuwachs zu
verzeichnen, was darauf schließen lässt, dass die Stadt ihren Ruf erheblich
verbessern konnte.
In einer auf Statistiken des FBI basierenden Liste des Forbes-Magazins wird
Las Vegas als die viertgefährlichste Stadt der USA bezeichnet. Grundlage
dieser Statistik ist die Anzahl verschiedener Gewaltdelikte (Mord,
Totschlag, Vergewaltigung und Raub) aus dem Jahr 2008 in Relation zur
Einwohnerzahl, wobei nur Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern ausgewertet
wurden. Wasser
Die ‚Wüstenstadt‘ Las Vegas bezieht ihr Wasser sowie Trinkwasser zu 90
Prozent aus dem
Lake Mead
– seit 1999 war der Stausee zum letzten Mal prall gefüllt; seitdem ist der
Wasserspiegel um mehr als 30 Meter gesunken. Die Wasserversorgung ist jedoch
lediglich für noch weitere rund 20 Jahre gesichert.
Die Trinkwasser-Knappheit – ausgelöst durch die Wasservergeudung, die rasche
Bevölkerungsexplosion sowie der expandierte Tourismus (zirka 40 Millionen
Touristen jährlich) – veranlasste die Großstadt, drei
Water-Waste-Investigators (umgangssprachlich: Water-Cops) im
Las-Vegas-Valley-Water-District einzustellen. Der
Text ist unter der Lizenz
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