Rund um den Grand Canyon
12. September - 08. Oktober 2010
6. Tag Freitag. 17. Sept. 2010
Ganztägiger Aufenthalt in diesem wunderschönen National Park, dessen
grandiose Naturschönheit von den
Mormonen mit dem himmlischen Zion verglichen wurde.
Die Talsohle des Virgin Rivers liegt auf 1200-1400 m und die umgebenden
Berge ragen bis über 2600 m empor.
Wasser, Wind, Sonne und Frost haben diese herrliche Hochgebirgslandschaft
geschaffen. Sie haben Zeit
genug, der vielen traumhaft schönen Wanderwege zu erkunden oder mit einem gemieteten Fahrrad unterwegs zu sein. Auf jeden Fall sollten Sie alles
für ein Picknick dabei haben,
hierfür gibt es wunderschöne und romantische Plätze.
Zion-Nationalpark
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lage: Utah, Vereinigte Staaten
Nächste Stadt: Springdale (Utah)
Fläche: 579 km²
Gründung: 19. November, 1919
Besucher: 2.600.000 (2005)
Adresse: Zion National Park
SR 9
Springdale, UT 84767-1099
(435) 772-3256
Koordinaten: 37° 18′ 0″ N, 113° 3′ 0″ W (Karte)
Der Zion-Nationalpark befindet sich im Südwesten Utahs an der Grenze zu
Arizona. Er hat eine Fläche von 579 km² und liegt zwischen 1128 m (Coalpits
Wash) und 2660 m Höhe (Horse Ranch Mountain). 1909 wurde das Gebiet des
Canyons zum Mukuntuweap National Monument ernannt, seit 1919 besitzt es den
Status eines Nationalparks. Der Park wurde 1937 um den Kolob Canyon
erweitert.
Zion ist ein altes hebräisches Wort und bedeutet so viel wie Zufluchtsort
oder Heiligtum, welches oft von den mormonischen Siedlern in Utah benutzt
wurde. Innerhalb des Parks befindet sich eine schluchtenreiche Landschaft
mit zahlreichen Canyons, von denen der Zion Canyon und der Kolob Canyon die
bekanntesten sind. Die Canyons sind aus 170 Millionen Jahre altem braunen
bis orangeroten Sandstein der Navajo-Formation entstanden. Der Park liegt an
der Grenze zwischen dem Colorado-Plateau, dem Great Basin und der
Mojave-Wüste. Durch seine besondere geografische Lage existieren im Park
eine Vielzahl an unterschiedlichen Lebensräumen mit vielen verschiedenen
Pflanzen und Tieren.
Einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind:
* Virgin River Narrows
* Emerald Pools
* Angel's Landing
* The Great White Throne
* The Three Patriarchs
* Kolob Arch
* Weeping Rock
Der Zion-Nationalpark liegt im Südwesten von Utah in den Counties
Washington, Iron und Kane. Geomorphologisch betrachtet, besteht der Park aus
dem Markagunt Plateau und dem Kolob Plateau im Schnittpunkt des Colorado
Plateaus, des Great Basins und der Mojave-Wüste. Der nördliche Teil des
Parks wird als Kolob Canyons bezeichnet und ist von der Interstate 15 über
die Ausfahrt 40 erreichbar. Im Süden verläuft die Utah State Route 9, der
bei Mt. Carmel Junction in den zum Bryce-Canyon-Nationalpark führenden U.S.
Highway 89 mündet.
Der 2660 Meter hohe Gipfel des Horse Ranch Mountain ist der höchste Punkt im
Park, der niedrigste mit 1117 Meter Coal Pits Wash, womit sich ein Relief
von 1500 Meter Höhenunterschied ergibt.
Flüsse im Park folgen rechtwinkligen Klüften im Felsen. Der Virgin River
entspringt nahe dem Park auf rund 2700 Meter Höhe und mündet 320 Kilometer
weiter südöstlich in den Colorado River, heute im Stausee Lake Mead, nachdem
er ein Gefälle von nahezu 2400 Metern durchlaufen hat. Dies macht ihn zu dem
Fluss mit dem höchsten Gefällsgradienten in Nordamerika.
Diverse Funde belegen, dass sich bereits seit 6000 v. Chr. Menschen in
diesem Gebiet angesiedelt haben, um hier Pflanzen und Samen zu sammeln und
Tiere zu jagen. Um Christi Geburt herum entstanden die ersten
Maisanpflanzungen. Reste von Pueblos weisen auf eine Besiedlung bis um das
Jahr 500 nach Christus hin. Aus dieser Zeit stammen einige Funde von Körben,
Seilen und Sandalen aus Yuccapalmfasern. Auch wurden Messerklingen und
Pfeilspitzen gefunden. Die Pfeile wurden jedoch nicht mittels eines Bogens
benutzt, sondern mit einem Wurfgerät namens Atlatl. Einige Gruppen wurden im
Gebiet des heutigen Parks mehr und mehr sesshaft und entwickelten sich zu
den Anasazi, die auch Korbmacher genannt werden. Dies geschah um 300. Sie
legten Vorräte an und bauten teilweise unterirdische Behausungen, waren aber
noch immer Jäger und Sammler, die ihre Nahrung mittels Ackerbau erweiterten.
Über zwei Jahrhunderte hinweg wurden die Anasazi mehr und mehr sesshaft. Ab
500 waren sie vom Ackerbau so abhängig, dass sie puebloähnliche Anlagen
entlang des Virgin Rivers errichteten. Diese beherbergten jedoch lediglich
kleine Gruppen und wuchsen nie zu Pueblostädten heran, wie man sie von Mesa
Verde her kennt. Die Anlagen befanden sich immer auf etwas oberhalb des
Flusses gelegenen Terrassen, von denen man die Äcker am Ufer des Flusses
jederzeit im Blick hatte. Die sesshaften Gruppen in diesem Zeitraum werden
von den Archäologen Virgin Anasazi genannt. Zahlreiche Petroglyphen bezeugen
das Aufkeimen einer Kultur.
Zur gleichen Zeiten tauchten im Norden des Parks die Fremont People auf. Die
Funde aus jener Zeit weisen charakteristische Unterschiede auf, so dass von
zwei unterschiedlichen Kulturen ausgegangen werden muss. Nur in der Gegend
des Kolob Canyons findet man eine Vermischung der Funde. Man nimmt an, dass
die beiden Völker hier Handel miteinander trieben, ansonsten aber strikt
getrennt lebten.
Beide Kulturen bauten hauptsächlich Mais und Kürbis an. Es wurden zahlreiche
zur Vorratshaltung benutzte keramische Gegenstände gefunden. Sowohl die
Anasazi als auch die Fremont People verließen das Gebiet aus unbekannten
Gründen um 1300. Große Dürren, gefolgt von kurzen, aber heftigen
Überschwemmungen, könnten eine Ursache dafür gewesen sein. Aber auch das
Eindringen von Ute und Paiute um 1100 und damit ein Konkurrenzkampf wäre ein
möglicher Grund für das Verschwinden.
Die Paiute-Indianer drangen bis zum Virgin River vor. Im Gegensatz zu den
verdrängten Anasazi wanderten sie jedoch, jahreszeitlich bedingt, längs des
Virgin Rivers hin und her, da sie ihre Nahrung hauptsächlich durch das
Sammeln von Samen und Nüssen deckten und Landwirtschaft ebenso wie die Jagd
nur zur Ergänzung betrieben. Die Paiute hatten einen starken religiösen
Bezug insbesondere zu den Felsen, Flüssen und Quellen im Zion Canyon und
glaubten, dass sie für diese Gegend verantwortlich seien. Noch heute kommen
Paiute-Indianer aus religiösen Gründen in den Park, aber auch, um seltene
Pflanzen zu sammeln.
Entdeckung und Erforschung durch Weiße
Im späten 18. Jahrhundert wurde Utah von den Weißen für die Besiedelung
erkundet. Die erste geschichtlich notierte Erforschung wurde von zwei
spanischen Franziskaner-Patres, Francisco Antanasio Domínguez und Silvestre
Vélez de Escalante, im Jahre 1776 durchgeführt. 1826 führte der Trapper und
Fellhändler Jedediah Smith eine Expedition in das Gebiet mit dem Ziel, einen
Weg nach Kalifornien zu finden. Weitere Expeditionen aus Richtung New Mexico
bahnten schließlich den Old Spanish Trail, der sich größtenteils am Virgen
River orientierte. Der Offizier John C. Fremont schrieb 1844 seine Eindrücke
aus der Gegend nieder, worauf weitere Trails etabliert wurden.
Um 1850 drangen erste mormonische Farmer und Baumwollpflanzer aus Salt Lake
City in die Region rund um den Virgin River ein und begannen sich dort
nieder zu lassen. 1851 wurde die Stadt Cedar City gegründet, die Gegend des
heutigen Kolob Canyons diente dabei als natürliche Ressource für Holz, aber
auch als Weidegrund für Kühe, Schafe und Pferde. Zum Schürfen von Mineralien
wurden einige Flüsse umgelenkt, aber deren Ergiebigkeit war nur sehr gering.
Mormonen gaben der Gegend den Namen Kolob – für die Mormonen der Stern, der
dem Aufenthaltsort Gottes am nächsten liegt.
1858 drangen die Siedler bis zum 120 Kilometer entfernten Zion Canyon vor,
der bis zu diesem Datum von Weißen nicht entdeckt war. Paiute-Indianer
führten Nephi Johnson in den Zion Canyon. Dieser schrieb einen Bericht und
ließ sich von den spärlichen Anpflanzungen der Indianer blenden und lobte
die landwirtschaftlichen Möglichkeiten des Canyons. 1861 erbaute Joseph
Black die erste Farm im Canyon, aber erst nach der Gründung von Springdale
im Jahre 1862 rückte der Canyon in das Interesse der Farmer. Bis 1863
besiedelten zahlreiche Farmer den Canyon, unter anderem Isaac Behunin, der
dem Canyon seinen heutigen Namen gab. Hauptsächlich wurden Zuckerrohr und
Tabak angepflanzt, aber auch Früchte. Doch eine starke Flut und die
überschätzten Möglichkeiten des Canyons drückten stark auf die Erträge, und
so ebbte das Interesse an dem Canyon für die landwirtschaftliche Nutzung
sehr schnell wieder ab. Bis zur Besiedlung lebten die Paiute-Indianer
weiterhin im Canyon, waren aber zu diesem Zeitpunkt durch bisher für sie
unbekannte Krankheiten und Sklaverei bereits stark dezimiert. Durch die
intensive Bewirtschaftung schrumpfte ihr Lebensraum sehr schnell und
schließlich wanderten sie gänzlich aus. Sie besiedelten den Canyon auch
nicht wieder, als bereits kurze Zeit später viele Farmer die Gegend wieder
verließen, bis 1909 niemand mehr das Land bewirtschaftete.
1869 erforschte John Wesley Powell aus Richtung Grand Canyon kommend die
gesamte Region. Zusammen mit dem Geologen Grove Karl Gilbert erforschten und
kartografierten sie den Zion Canyon und gaben ihm den Namen Mukuntuweap, da
sie dachten, dies wäre der Paiuteausdruck für diesen Canyon.
Entstehung des Parks
Zahlreiche veröffentlichte Expeditionsberichte, Zeichnungen und Fotografien
und nicht zuletzt ein Zeitungsbericht im Scribner's Magazine führten dazu,
dass der damalige Präsident William Howard Taft am 31. Juli 1909 die Region
rund um den Zion Canyon als Mukuntuweap National Monument ausrief. 1918
wurde der Park vom National Park Service in Zion National Park umbenannt. Am
19. November 1919 wurde der Park vergrößert und in einen Nationalpark
umgewandelt. 1937 wurde der Park um den Kolob Canyon vergrößert, 1956 fand
eine abermalige Vergrößerung rund um den Kolob Canyon statt.
Tourismus fand anfänglich aufgrund fehlender Infrastruktur nur sehr spärlich
statt. Lediglich der nicht mehr genutzte Teil des Old Spanish Trails von
Springdale entlang des Virgin Rivers führte in den Park.
Um 1900 baute der Farmer einen nicht mehr genutzten Trail innerhalb des Long
Valleys aus, welcher von der Parkverwaltung ausgebaut wurde und heute als
East Rim Trail bekannt ist.
Die im gleichen Jahr wie die Proklamation als National Monument gegründete
Utah State Road Commission plante noch im Jahr ihrer Gründung eine Straße im
Süden des Parks, den heutigen Highway 9. Die erste befestigte Straße von
Cedar City nach Springdale wurde 1913 fertiggestellt.
Die Union Pacific Railroad begann rasch, eine Eisenbahnlinie in dieser
Gegend zu etablieren. Nach Fertigstellung einer Straße zum Wylie Camp
konnten Autos bis direkt in den Zion Canyon fahren, die Utah Parks Company,
eine Abteilung der Union Pacific Railroad bot daraufhin kombinierte
10-tägige Zug/Busreisen zum Zion Canyon und zum Bryce-Canyon-Nationalpark
an.
1920 begann man mit dem Bau des Hotels Zion Canyon Lodge in direkter Nähe
zum Wylie Camp, welches 1927 fertiggestellt wurde. Zion Lodge wurde vom
Architekten Gilbert Stanley Underwood geplant und unter seiner Leitung
gebaut, finanziert wurde das Hotel von der Utah Parks Company. Das Hotel
brannte kurze Zeit später nieder, wurde aber unmittelbar wieder neu
errichtet. Lediglich die zum Hotel gehörenden Blockhütten fielen den Flammen
nicht zum Opfer. Sie sind heute im National Register of Historic Places
verzeichnet.
Die neun sichtbaren Gesteinsschichten im Park sind Teil einer sehr großen
Gesteinsformation, welche The Grand Staircase genannt wird. Sie erstreckt
sich vom Bryce Canyon bis zum Grand Canyon. Dabei stellt die im
Zion-Nationalpark oberste und damit auch jüngste Gesteinsschicht die
unterste und älteste Schicht im Bryce Canyon dar, während die unterste und
älteste Schicht im Park mit der obersten und jüngsten Schicht im Grand
Canyon identisch ist. Diese Gesteinsschichten spiegeln mehr als 150
Millionen Jahre Erdgeschichte wieder, wobei sich die meisten Sedimentationen
im Mesozoikum abspielen. Vier sehr unterschiedliche Umwelteinflüsse bildeten
die unterschiedlichen Schichten:
* ein flaches, warmes Meer, welches sich öfters zurückzog bildete die Kaibab
und Moenkopi Schichten
* Bäche, Teiche und Seen sind für die Chinle, Moenave' und Kayenta Schicht
verantwortlich
* ausgedehnte Wüsten formten die Navajo- und die Temple Cap-Schicht
* trockene Küstenlandschaften führten zur Carmel- und Dakota-Schicht.
Als sich die gesamte Gegend zum Colorado Plateau anhob, befanden sich die
Schichten letztendlich mehr als 3000 Meter über ihrer ursprünglichen
Bildungsstätte. Die Vorläufer des Virgin Rivers und anderer Flüsse bekamen
dadurch einen enormen Gefällegradienten und hohe Fließgeschwindigkeiten.
Durch die Hebung entstandene Risse und Klüfte wurden im Känozoikum durch
diese Flüsse steile Schluchten. Der Zion Canyon wurde auf diese Weise vom
Virgin River geformt, wobei er bis zu 3 Millionen Tonnen Gestein pro Jahr
abtrug. Die Nebenflüsse, die sich später bildeten, hatten einen wesentlich
geringeren Abtrag, so dass sich zahlreiche Wasserfälle und hängende Gärten
bildeten.
Der Zion-Nationalpark kann nach seiner Geländeoberfläche in drei
naturräumliche Einheiten gegliedert werden. Die Oberfläche der Felsplateaus
liegt aufgrund seiner Höhe von mehr als 2000 Metern Höhe in der subalpinen
Zone, die Canyons schneiden tief in die Plateaus ein, in ihnen erstrecken
sich Ausläufer der Mojave-Wüste in den Park. Verbunden oder getrennt werden
diese beiden Naturräume durch steile Felswände und kleine Seitencanyons, die
je nach Ausrichtung völlig unterschiedliche Klimaverhältnisse aufweisen.
Die Baumwollschwanzkaninchen sind überall im Park zu beobachten, ebenso
zahlreiche Vogelarten, darunter die amerikanische Art der Wasseramsel,
welche keine weiße Kehle besitzt. Des Weiteren ist der Buntfalke zahlreich
im Park vertreten. In allen Bereichen des Parkes sind Finken, darunter auch
der Abendkernbeißer zu beobachten.
Die Sohlen der Hauptcanyons ziehen von Südosten in den Park. Sie sind
verbunden mit der Übergangszone zwischen der Mojave-Wüste und der Wüste des
Großen Beckens. In ihnen leben typische Tier- und Pflanzenarten dieser
beiden Wüstenregionen. Agaven, Kakteen und verschiedene Helianthus-Arten
sind häufig. Ebenso finden sich Wüsten-Beifuß, Opuntien, Stechäpfel sowie
mehrere Sommerwurzgewächse.
Am Taylor Creek zeigen sich vier unterschiedliche Lebensräume: Wüste,
Auwälder, Wälder und Koniferenwälder
Völlig anders erscheint der Boden der großen Canyons, wo die Flüsse und
Bäche des Parks ausreichende Feuchtigkeit und Nährstoffe bereitstellen. Im
Tal des Virgin Rivers im Hauptteil von Zion-Nationalpark und Taylor Creek im
Kolob-Canynon, wachsen Auwälder aus Eschen-Ahorn, Cottonwood-Pappeln, Weiden
und Eschen.
Obwohl er nur selten beobachtet werden kann, gibt es doch eine nennenswerte
Anzahl von Pumas, vornehmlich in der Gegend des Kolob- und
Parunuweap-Canyons. Pumas sind die natürlichen Feinde des Maultierhirsches,
welcher ebenfalls zahlreich im Park zu finden ist. Weitere Jäger sind der
Graufuchs und die Katzenfrette. Normalerweise besiedeln diese den gleichen
Lebensraum und haben auch die gleichen Beutetiere und verdrängen sich
gegeneinander. Im Park jedoch sind beide Arten koexistent, während der
Graufuchs mehr am Boden jagt, hat sich die Katzenfrette auf das Klettern
spezialisiert.
Längs des Virgin Rivers haben sich einige Biber niedergelassen. Zahlreiche
Nagetiere bevölkern den Park, welche die Beute des Kojoten sind. Ebenso
bevölkern mehrere Arten von Hörnchen den Park.
Streifenhörnchen auf Angel's Landing
Die Hänge der Canyons sind am vielfältigsten und kleinräumigsten gegliedert.
Je nach Bodenbeschaffenheit und Ausrichtung zur Sonne liegen hier völlig
unterschiedliche Ökosysteme in unmittelbarer Nachbarschaft.
Auf den nackten Fels der steilsten Wände und in den nach Süden gewendeten
Hängen können nur die wenigsten Arten überleben. In der einen oder anderen
Spalte wachsen ein paar Yuccas oder ein verkrüppelter Wacholder, welche die
die sengende Sonne überleben. Kiefern und vereinzelt auch eine Eiche können
sich hier halten.
Sobald sich die Felswand in den schmalen Seitencanyons anderen
Himmelsrichtungen zuwendet ändert sich das Bild, Schatten reduziert die
Temperaturen und die Verdunstung. Wenn genug Wasser zur Verfügung steht,
wachsen hier anspruchslose Laubbäume, Eichen und einige Ahornarten, an
trockeneren Standorten eher Pinyon-Kiefer (Pinus cembroides) und
Utah-Wacholder (Juniperus osteosperma). Ebenfalls ist die Cliffrose (Purshia
mexicana) dort heimisch. Am Boden steht oft die Gewöhnliche Mahonie (Mahonia
aquifolium).
Wo in den Seitencanyons Hangquellen auftreten, wachsen Farne, Moose und
Sauerklee, vereinzelt in Form „Hängender Gärten“, wo die Erosion Felswände
unterspült und ausgewaschen hat und die Pflanzen in Form von Ranken und
„Bärten“ aus Moosen über die Felskante wachsen.
In den felsigen und steilen Stellen ist der Rotluchs des Öfteren zu sehen.
Das Ökosystem auf dem Felsplateau ist durch seine Höhe geprägt. Hier wachsen
Nadelbaumgesellschaften mit der Gelb-Kiefer als Leitart, gemischt mit der
Colorado-Tanne, der Douglasie und der Amerikanischen Espe.
Naturschutzprojekte
Über 100 Pflanzenarten wurden seit der Besiedlung um 1850 in den Park
eingeschleppt. Derzeit werden von der Verwaltung die aggressivsten Arten
wieder entfernt. In speziellen Gewächshäusern werden heimische Pflanzen
herangezogen und schließlich wieder ausgesetzt. Farbige Kreise auf dem Boden
weisen den Besucher auf neu ausgesetzte, aber heimische Pflanzen hin.
Weiterhin werden einige seltene Pflanzen mit Drahtkäfigen gegen Wildverbiss,
aber auch gegen Besucher geschützt.
Nachdem der Wanderfalke nicht mehr anzutreffen war, brüten heutzutage wieder
15 Paare des ehemals heimischen Vogels im Park. Auch im Park nachzuweisende
Pestizide haben vermutlich die Eier derart geschädigt, das der Falke in
dieser Gegend nahezu ausstarb. Die zahlreichen Canyons bieten jedoch ein
hervorragendes Jagd- und Brutgebiet. Um dem Falken ein ungestörtes Brüten zu
ermöglichen, ist in einigen Canyons das Erklettern der Klippen nicht
erlaubt.
Feuer im Park
Brände sind ein fester Bestandteil des Gebietes. In den Anfängen der
Verwaltung wurden die zahlreichen Feuer und Brände als zerstörerisch
eingestuft und ausnahmslos bekämpft und gelöscht. Dies änderte das Ökosystem
des Parks, insbesondere der Pinienwälder, ganz erheblich. Seit 1991 werden
die Brände, welche im wesentlich durch Blitzschlag entstehen, als
natürlicher Bestandteil des Ökosystems angesehen und lediglich beobachtet.
Teilweise werden die Brände von den Rangern auch gelegt, um zu verhindern,
dass sich größere Mengen an brennbarem Material anhäufen und so letztlich zu
einem Großbrand führen können. Kleinere Brände dagegen werden von den
gesunden Pflanzen großteils schadlos überstanden. Diese Praxis hat gezeigt,
dass die Brände ein wesentlicher und natürlicher Bestandteil des Parks sind.
Das Klima im Frühling ist unvorhersehbar, mit stürmischen,
niederschlagsreichen Tagen, welche sich mit warmen, sonnigen Tagen
abwechseln. Die Niederschlagsmenge erreicht im März ihr Maximum. Regentage
sind gewöhnlich klar und mild, die Nächte können noch empfindlich kalt
werden.
Im Sommer steigen die Temperaturen bis zu 43 °C, welche sich über Nacht
wieder bis zu 21 °C abkühlen. Nachmittags sind insbesondere von Mitte Juli
bis Mitte September Gewitter nichts ungewöhnliches. Diese Gewitter lassen an
steilen Abhängen kurzfristig neue Wasserfälle entstehen, Flüsse können mit
Springfluten über die Ufer treten.
Der Zugang zum Nationalpark ist wegen der schlechten Infrastruktur in diesem
Teil Utahs auf drei Zugänge beschränkt. Der Zugang von Osten ist nur durch
den Zion – Mt. Carmel Tunnel möglich. Fahrzeuge, die breiter als 2,38 m oder
höher als 3,45 m sind, müssen von Rangern (für eine Gebühr von 15 Dollar)
durch den Tunnel eskortiert werden, da sie wegen ihrer Größe nicht mit einer
Fahrspur auskommen. Fahrzeuge mit einer Höhe von mehr als 3,98 m, einer
Länge von mehr als 12,19 m (40 ft.) oder einem Gewicht von mehr als 22,6 t
(50.000 lbs.) sind nicht zugelassen. Noch höhere Fahrzeuge können den Park
nur über den nördlichen Zugang erreichen.
Der Park ist ganzjährig geöffnet, allerdings ist der Zion Canyon Scenic
Drive von März bis Oktober für den öffentlichen Straßenverkehr gesperrt.
Lediglich die (kostenlosen) Shuttles dürfen diese Strecke noch befahren,
sowie die Gäste des im Canyon liegenden Hotels Zion Lodge. In den Monaten
November bis März ist Winterausrüstung erforderlich.
Innerhalb des Parks sind mehr als 240 km Wanderwege angelegt. Am
Besucherzentrum werden von Rangern geführte Wanderungen angeboten, ebenso
Vorträge über die Geologie und Biologie. Eine beliebte, aber auch
anstrengende Wanderung führt durch den Zion Canyon, den Narrows bis zur
Chamberlain Ranch. Ebenso werden Führungen zu Pferd angeboten. Klettern ist
bis auf wenige Ausnahmen überall erlaubt.
Im Park selbst existieren drei Campingplätze mit einfacher bis mittlerer
Ausstattung. Nahe Glendale auf halbem Wege zum Bryce-Canyon-Nationalpark
befindet sich ein privater Campingplatz mit höherer Ausstattung.
Innerhalb des Parks existiert ein Hotel, die Zion Lodge. Neben Zimmern
stehen auch kleinere Hütten zur Verfügung.
Sehenswürdigkeiten
Angel's Landing ist eine 1763 m hohe Felsenformation, die über einen
anstrengenden und teilweise ausgesetzten 8 km langen Weg mit 450 Höhenmetern
zu erreichen ist. Der Pfad ist teilweise äußerst schmal und beidseitig mit
tiefen Absprüngen flankiert. Der Aufstieg wird aber mit verankerten Ketten
unterstützt und der Ausblick belohnt den Aufstieg.
Die Emerald Pools sind über den dazugehörigen Emerald Pools-Trail zu
erreichen. Dieser Wanderweg, der durch dichte Wälder führt, ist eine
beliebte Tageswanderung für Besucher im Park. Da die Strecke jedoch ständig
leicht bergauf geht, ist der Weg im Sommer nicht allzu empfehlenswert. Die
Emerald Pools entstehen durch temporär fließende Flüsse, deren Wasser im
porösen Navajosandstein, der überall im Park zu finden ist, versickert, sich
irgendwo wieder zu kleinen Strömen sammelt und dann aus der Felswand
austritt. Im Fall der Emerald Pools geschieht dies in Form kleiner
Wasserfälle. Ihr Wasser fließt hinunter in einige fast kreisrunde
Felsenbecken, den Emerald Pools. Ihren Namen erhielten sie aufgrund ihrer
Farbe (Emerald = Smaragd).
The Narrows befindet sich am Ende des Zion Canyons. Von der letzten
Haltestation des Shuttles Temple of Sinawa führt ein 30 bis 40 minütiger
Fußweg zu dieser Engstelle des Virgin Rivers. Man durchwandert hier den
Fluss selbst, da die steilen Wände an dieser Stelle kein Ufer zulassen. Das
Wasser ist stellenweise mehr als hüfttief, so dass streckenweise geschwommen
werden muss. Das Ende der Enge ist die Chamberlain Ranch. Für die
Durchwanderung sollten ein bis zwei Tage eingeplant werden. Der 25 km lange
Weg durch den Fluss ist sehr ermüdend, da er meistens im Fluss selbst liegt.
Die Durchwanderung muss im Backcountry Desk angemeldet werden. Im Frühjahr
wird wegen der Schneeschmelze und des damit verbundenen Wasserstandes keine
Erlaubnis erteilt. Selbst im Sommer können durch heftige Gewitter
Sturzfluten auftreten. Dabei müssen die Gewitter noch nicht einmal im Park
selbst niedergehen.
Je nach Messung muss sich der Kolob Arch das Attribut „längster natürlicher
Steinbogen“ mit dem Landscape Arch im Arches-Nationalpark teilen. Der
Mittelwert der letzten Messungen des Kolob Archs beträgt dabei 89,6 m und
übertrifft den Landscape Arch damit um 1,2 m.
Der Kolob Arch kann nur über zwei Wanderwege (22 km und 27 km Länge)
erreicht werden. Der Bogen selbst befindet sich direkt vor einer großen,
steilen Klippe, so dass seine Ansicht nicht so spektakulär wie von anderen
freistehenden Bögen ist. Der durch den Bogen hindurch kaum sichtbare Himmel
enttäuscht daher viele Wanderer.
Am Osteingang des Parks findet sich die Checkerboard Mesa, ein Tafelberg,
gebildet aus Sandstein der Navajoschicht. Tiefe vertikale und horizontale
Furchen durchziehen die Oberfläche dieses Bergs. Die horizontalen Furchen
bildeten sich entlang der Schichtgrenzen durch Verwitterung und Abtragung
längs unterschiedlicher Sedimentationsschichten. Die vertikalen Rillen sind
nur an der Nordseite zu beobachten, da hier der Schnee langsamer abschmilzt
und die durch herabrinnendes Wasser gebildeten Furchen durch wiederholtes
Auftauen und erneutes Gefrieren erweitert wurden. |
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