Rund um den Grand Canyon
12. September - 08. Oktober 2010

9. Tag Montag, 20. Sept. 2010

Bryce-Canyon-Nationalpark

Ganztägiger Aufenthalt in diesem schönen Park, der mit seinen Felstürmen, Zinnen und Burgen an eine
märchenhafte Fantasiewelt erinnert. Gelegenheit zu einem Ausritt mit Pferden / Maultieren zum Grund des Canyons.

Bryce-Canyon-Nationalpark
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lage: Utah, Vereinigte Staaten
Nächste Stadt: Tropic (Utah)
Fläche: 145 km²
Gründung: 15. September 1928
Besucher: 1.017.681 (2005)
Adresse: Bryce Canyon National Park
PO Box 170001
Bryce Canyon, UT 84717-0001
Tel. (435) 834-5322
37.604958333333-112.15745277778
Koordinaten: 37° 36′ 18″ N, 112° 9′ 27″ W (Karte)

Der Bryce-Canyon-Nationalpark liegt im Südwesten Utahs in den Vereinigten Staaten. Grund für die
Ausweisung des Nationalparks ist der Schutz der farbigen Felspyramiden, den sogenannten Hoodoos, an der
Abbruchkante des Paunsaugunt-Plateaus. Dieser Abbruch verläuft überwiegend nicht linear. Stattdessen
haben sich nach Osten hin offene, halbkreisförmige Felskessel in das Plateau erodiert, die von der
Nationalparkverwaltung als "natürliche Amphitheater" umschrieben werden. Das größte dieser Amphitheater ist
der fälschlicherweise als Canyon bezeichnete Bryce Canyon.

Der Bryce-Canyon-Nationalpark befindet sich in einer Höhe von 2400 bis 2700 Metern und liegt damit
wesentlich höher als der nahe gelegene Zion-Nationalpark oder der Grand-Canyon-Nationalpark.

Der Park wurde um 1850 von weißen Siedlern besiedelt und erhielt seinen Namen von Ebenezer Bryce, der sich
um 1875 dort niederließ. Der Nationalpark wurde 1924 zum National Monument und 1928 zum National Park
erklärt. Heute besuchen zwischen 800.000 bis eine Million Besucher jährlich den Park.

Der Bryce-Canyon-Nationalpark liegt im Südwesten von Utah circa 80 km vom Zion-Nationalpark entfernt. Da
er 300 Meter höher ist, sind in ihm niedrigere Temperaturen und mehr Niederschläge zu verzeichnen.

Der Nationalpark liegt auf dem Colorado-Plateau, genauer an der südöstlichen Kante des Paunsaugunt-
Plateaus. Der Name Paunsaugunt leitet sich von der Uto-Aztekischen Sprache der Paiute-Indianer ab und
bedeutet Heimat des Bibers. Besucher erreichen den Park von der Plateauseite und blicken über die Kante in
das Pariatal mit dem gleichnamigen Fluss. Auch das Wort Paria kommt aus dem Uto-Aztekischen und bedeutet
Elchwasser.

Der Bryce Canyon wurde nicht durch einen Fluss gebildet. Er ist damit kein Canyon im eigentlichen Sinne wie
zum Beispiel der Grand Canyon. Wind, Wasser und Eis erodierten die Kante des Plateaus zu großen
Amphitheatern mit bizarren Felsnadeln, so genannte Hoodoos. Diese Felsnadeln erreichen eine Höhe bis zu 60
Meter. Die so entstandenen Amphitheater erstrecken sich über eine Länge von über 30 km. Das größte
Amphitheater trägt den Namen Bryce Canyon, ist nahezu 5 km breit, 19 km lang und fällt über 240 Meter
gegenüber dem Plateau ab.

Nur wenig ist über die frühe menschliche Besiedlung dieses Parks bekannt. Archäologische Funde datieren
10.000 Jahre zurück. Einige wenige Funde aus dem südlichen Teil des Gebietes werden den frühen Anasazi-
Indianern in der Korbmacherära zugeschrieben, einige jüngere Funde den Anasazi aus der Puebloära.

Als die Anasazi-Indianer das Gebiet aus noch unbekannten Gründen verließen, kamen die Paiute-Indianer,
allerdings sind kaum Spuren von einer Besiedelung zu erkennen. Die Paiute nutzten dieses Gebiet eher als
Jagdrevier. Doch sind auch Reste von Kulturpflanzen und landwirtschaftlicher Nutzung gefunden worden. Die
Paiute nennen die Hoodoos Anka-ku-wass-a-wits, rot angemalte Gesichter.
Erforschung und Besiedlung durch Weiße

Die Erkundung dieses Gebietes begann bereits im 19. Jahrhundert. Um 1850 kamen die ersten Mormonen, um
das Gebiet auf Tauglichkeit für Ackerbau und Viehzucht zu untersuchen.

Die erste wissenschaftliche Expedition erreichte das Gebiet 1872 unter der Leitung des U.S. Majors John
Wesley Powells. Die Kartographen dieser Expedition übernahmen viele Namen von den Paiute.

Bereits ein Jahr danach kam eine kleine Gruppe von Mormonen und siedelte sich an, um Viehzucht entlang des
Pariaflusses zu betreiben.

1875 wurde Ebenezer Bryce von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hierher geschickt, um an
der Erschließung des Gebietes als Zimmermann mitzuarbeiten. Er baute eine Straße zum Plateau hinauf, um
dort Bäume zu fällen und daraus Bretter und Feuerholz zu gewinnen. Er sah das Naturwunder eher von der
praktischen Seite und bezeichnete es als „a hell of a place to lose a cow“. Seine Nachbarn nannten den
Canyon nahe seiner Hütte Bryce's Canyon. Zusammen mit anderen Siedlern baute Ebenezer Bryce einen Kanal,
um der ständigen Überflutungen, gefolgt von Trockenperioden, Herr zu werden. Doch das Projekt scheiterte,
und so zog er bereits 1880 weiter nach Arizona.
Die Entstehung des Parks

Die Berichte Powells und weitere Zeitungsberichte förderten das Interesse an dem Gebiet, doch aufgrund
fehlender Infrastruktur hielt sich der Tourismus in Grenzen.

Um 1920 wurden die ersten Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen und auch die Union Pacific Railroad
erschloss das Gebiet, so dass mehr und mehr Touristen in den Bryce Canyon kamen. Der ungezügelte
Tourismus jedoch fügte den Hoodoos und anderen geologischen Formationen schnell Schäden zu. Der damalige
Gouverneur von Utah unterstützte die Bemühungen, den Canyon zu schützen und so wurde der Canyon vom
Präsidenten Warren G. Harding 1923 zum National Monument erklärt.

1924 bemühte sich der Kongress von Utah, den Utah National Park zu etablieren, was 1928 gelang. Der Name
jedoch blieb bei Bryce Canyon National Park.

1931 annektierte Präsident Herbert Hoover weiteres Land südlich des Parks und vergrößerte damit die Fläche
auf über 14.000 Hektar. 1934 wurde der Bau des Scenic Drives begonnen, der auch heute noch durch den
Park führt. Die Verwaltung des Parks blieb bis 1956 bei der Zion-Nationalparkverwaltung. Seitdem besitzt der
Park eine eigene Verwaltung.

Durch den gestiegenen Tourismus wurde im Jahr 2000 ein Shuttlesystem etabliert. Es gibt Bestrebungen,
weite Teile des Parks nur noch über dieses Shuttlesystem zugänglich zu machen, wie es bereits im Zion-
Nationalpark der Fall ist.

Das Gestein im Bryce-Canyon-Nationalpark ist etwa 100 Millionen Jahre jünger als im Zion-Nationalpark und
dieser zeigt Felsen welche nochmals 100 Millionen Jahre jünger als im Grand Canyon sind. Trotzdem gehören
alle drei Gebiete zu einer The Grand Staircase genannten Formation. Vom Grand Canyon bis zum Bryce Canyon
kann man nahezu 200 Millionen Jahre Erdgeschichte studieren.

Die Gesteine im Nationalpark sind eine Abfolge aus Basalt und Sandstein, in welchem viele Fossilien zu finden
sind. Diese freigelegten Schichten sind die jüngsten in dieser Formation. Noch heute lassen sich Sandstrände,
Lagunen und eine Sumpflandschaft ablesen.

Als sich die Gegend im Zuge der Gebirgsbildung anhob, entstanden zahlreiche Seen, deren Sedimente den
Basalt und Sandstein bedeckten. Diese Seenplatte hatte etwa 20 Millionen Jahre Bestand und endete etwa
vor 60 Millionen Jahren. Während dieser Zeit veränderten sich die Seen unter anderem durch klimatische
Veränderungen. Durch starke Variation in der Größe und Tiefe hinterließen sie stark wechselnde
Sedimentschichten.

Vor etwa 16 Millionen Jahren hob sich das Plateau um nahezu 1000 Meter. Vor dieser Zeit befand sich das
Gebiet fast auf Meeresspiegelhöhe. Das gesamte Plateau nennt man Colorado Plateau, welches in zahlreiche
kleinere Plateaus zerbrach. Eines davon ist das Paunsaugunt Plateau.

Als der amerikanische Kontinent weiter Richtung Norden driftete, veränderte sich das Klima auf dem Plateau,
es wurde bedeutend kühler und auch die Niederschläge nahmen zu. Häufige Niederschläge und Erosion durch
gefrierendes Wasser formten das heutige Gesicht der zahlreichen Amphitheater, die eine nach Osten
gerichtete Schichtstufe bilden. Pro Jahr gibt es auch heute noch bis zu 200 Frost- und Tauwetterperioden,
welche noch immer den Park erodieren.

Die Wälder und Wiesen des Parks beherbergen viele Vögel und Säugetiere. Man zählt um die 60 hier
heimischen Säugetierarten und über 175 verschiedene Vogelarten, von denen allerdings viele nicht ganzjährig
im Bryce-Canyon-Nationalpark heimisch sind.

Unter den Raubtieren handelt es sich um Füchse und anderen kleineren Tiere bis hin zu gelegentlich
einwandernden Rotluchsen (Lynx rufus), Berglöwen (Puma, Puma concolor) und Schwarzbären (Ursus
americanus). Das größte dauerhaft im Park lebende Säugetier ist der Maultierhirsch (Odocoileus hermionus).
Wapitis (Cervus elaphus) und Gabelböcke (Antilocapra americana), die in benachbarten Gegenden wieder
eingeführt wurden, kommen als „Besucher“ ebenfalls gelegentlich vor. Ein sehr häufiger Anblick sind der
Goldmantel-Ziesel (Spermophilus lateralis) und das Felsenhörnchen (Spermophilus variegatus) sowie die
Uinta-Streifenhörnchen (Eutamius umbrinus) und die Utah-Präriehunde (Cynomys parvidens). Die
Maultierhirsche, die Pumas und die Kojoten wandern im Winter in tiefer gelegene Regionen während die
Erdhörnchen und die Murmeltiere Winterschlaf halten.

Die meisten Vogelarten des Bryce-Canyon-Nationalpark ziehen im Winter nach Süden (Zugvögel), etwa die
Veilchenschwalbe (Tachycineta thalassina) und Mauersegler. Einige bleiben jedoch ganzjährig hier, darunter
die Häher (vor allem Clark's Nutcracker (Nucifraga columbiana) und der Diademhäher (Steller's Jay, Cyanocitta
stelleri)) und Kolkraben (Corvus corax), die Fischadler (Pandion haliaetus), der Wanderfalke (Falco peregrinus )
und der Kalifornische Kondor (Gymnogyps californianus) sowie verschiedene Eulen und Kleiber.

Die Herpetofauna besteht aus elf Reptilien- und 4 Amphibienarten. Besonders auffällig sind dabei unter den
Schlangen die Great-Basin-Prärieklapperschlange (Crotalus viridis lutosus) und die Gestreifte Peitschennatter
(Masticophis taeniatus ), unter den Eidechsen die Kurzhorn-Krötenechse (Phrynosoma douglassi ) und der
Gemeine Seitenfleckleguan (Uta stansburiana). Unter den Amphibien stellt der Tigersalamander (Ambystoma
tigrinum) eine der interessantesten Arten dar.

Aufgrund der unterschiedlichen Höhen und der damit verbundenen Vegetationsunterschiede innerhalb des
Parks werden verschiedene Lebensräume abgegrenzt:

1. Die tiefer gelegenen Bereiche des Parks zeichnen sich vor allem durch Kiefern- und Koniferenwälder mit
eingestreuten Manzanita-, Junibeeren- und Antilopenbitterbüschen aus. Entlang der Flüsse findet man Espen-,
Wasserbirken und Weidenbestände.
2. Bestände der Gelb-Kiefer (Pinus ponderosa) kennzeichnen die Mittellagen, in feuchteren Gebieten ergänzt
durch Blaufichten und Douglas-Tannen.
3. Auf dem Paunsaugunt Plateau herrscht die Douglastanne vor, gemeinsam mit Espen und Engelmann-
Fichten. Die Nevada-Zirkelkiefer (Pinus flexilis) und die Grannenkiefer (Pinus longaeva) beherrschen die
kältesten und höchsten Gebiete des Nationalparks.

Ein sehr dunkler und nährstoffreicher Boden kennzeichnet den Park. Er sorgt gemeinsam mit dem
Wasserreichtum der Region für optimale Lebensbedingungen.

Der 29 km lange Scenic Drive führt zu insgesamt 13 Aussichtspunkten, darunter Sunrise Point, Sunset Point,
Inspiration Point und natürlich auch Bryce Point. Weiter im Süden des Parks befinden sich Natural Bridge
(Geologisch keine Brücke, sondern ein Bogen) sowie Rainbow Point und Yovimpa Point.

Der Park bietet zahlreiche Wanderwege unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrades, so zum Beispiel:

* Rim Trail zwischen Sunset und Sunrise Points (leicht, weniger als 2 km)
* Mossy Cave (leicht, weniger als 2 km)
* Upper Inspiration Point (mittel, weniger als 2 km)
* Swamp Canyon Loop (mittel 7 km)
* Navajo Loop (mittel, 3 km)
* Riggs Spring Loop (schwer, 14 km)
* Queen’s Garden Trail
* Peek-a-boo Loop (schwer, kombinierbar mit Queen's Garden Loop und einem Pfad der Navajo Loop als
Einstieg, dann ca. 12 km, 550 Höhenmeter)

Bei allen Wanderungen ist darauf zu achten, dass man sich im Hochgebirge mit bereits entsprechend dünner
Luft befindet und im Sommer hohe Temperaturen erreicht werden können. Entsprechende Kleidung und
ausreichend Flüssigkeitsmengen sind bei den Wanderungen unabdingbar. Nähere Informationen erhält man am
Visitor Center in der Nähe des Eingangs. Bei mehrtägigen Wanderungen sollte man dort einen der Ranger um
Rat fragen.

Die Luft im Bryce-Canyon-Nationalpark ist so klar und die Gegend aufgrund fehlender Infrastruktur nachts so
dunkel, dass man mit bloßem Auge weit über 7500 Sterne am Himmel erkennen kann. Üblich sind in bewohnten,
lichtverschmutzten Gebieten bis 2000 sichtbare Sterne. Aufgrund der klaren Luft sind an schönen Tagen
Fernsichten bis zu 320 km nach Arizona und sogar Neu Mexiko möglich.

Die beiden Campingplätze innerhalb des Parks haben durchschnittliches Niveau, vor dem Eingang des Parks
finden sich weitere Campingplätze mit mehr Komfort (full hook up) und weiteren Attraktionen, zum Beispiel
Rodeo oder Übernachtung im Tipi.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© Peter Brassel (ViSdTDG), Bad Honnef 2010, Kontakt: info@wohnmobil-reisen.de