Rund um den Grand Canyon
12. September - 08. Oktober 2010
13. Tag Freitag, 24. Sept. 2010
Waren es bislang Berge, Schluchten, Täler und Wälder, die es in den Parks zu
bestaunen gab, so bildet der
heutige Tag eine weitere Variante der Naturwunder. Wind und Kälte waren
Baumeister für die grandiosen
Sandstein-Naturbrücken des Arches National Parks. Mehr als 200 natürliche
Felsbögen gibt es in diesem
Nationalpark, von denen der Delicate Arch, der Double "o" Arch und der
Landscape Arch, mit 89 m Spannweite,
die bekanntesten sind.
Abschließend wandern wir zu den "Windows".
Arches-Nationalpark
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lage: Utah, Vereinigte Staaten
Nächste Stadt: Moab
Fläche: 310,3 km²
Gründung: 12. April 1929
Besucher: 928,795 (2008)
Adresse: Arches National Park
PO Box 907
Moab, UT 84532-0907
(435)719-2299
Map of Arches National Park.png
38.617186111111-109.62104722222
Koordinaten: 38° 37′ 2″ N, 109° 37′ 16″ W (Karte)
Der Arches-Nationalpark ist ein Naturschutzgebiet im Norden des
Colorado-Plateaus am Colorado River nördlich der Stadt Moab im
US-Bundesstaat Utah. Er bewahrt die weltweit größte Konzentration an
natürlichen Steinbögen (engl.: arches), die durch Erosion und
Verwitterung ständig neu entstehen und wieder vergehen. Im Parkgebiet
sind über 2.000 Arches nachgewiesen.
Das Gebiet wurde 1929 als National Monument unter Schutz gestellt und
1971 zum Nationalpark aufgewertet. Es wird vom National Park Service
betreut.
Das Colorado-Plateau ist eine Hebung, die als Aufwölbung durch seitlich
wirkende tektonische Kräfte entstanden ist. Der Park liegt auf
durchschnittlich 1499 m über dem
Meer, seine höchste Erhebung ist der „Elephant Butte“ im Osten mit 1696
Metern. Der tiefste Punkt des Parks liegt im Süden am Parkeingang und
Besucherzentrum mit 1225
Metern. Der Süden des Parks ist geprägt durch canyon-artige, heute fast
das ganze Jahr trockene Wasserläufe, der Rest des Gebietes ist ein
Hochplateau, das von mehreren
flachen und breiten Tälern durchzogen ist.
Klimatisch ist das Gebiet eine Wüste. Im Sommer können die Temperaturen
40 °C erreichen, während sie im Winter auf bis zu -10 °C sinken können.
Schwankungen innerhalb eines Tages von mehr als 25 °C sind keine
Seltenheit. Der Niederschlag liegt unter 200 mm im langjährigen Mittel.
Die Steinbögen, wegen derer das Gebiet unter Schutz gestellt wurde und
die die Hauptattraktion des Nationalparks darstellen, sind Öffnungen in
Felsrippen, die durch Erosion ohne Beteiligung von fließendem Wasser
entstehen. Sie sind so von natürlichen Steinbrücken abgegrenzt.
Die hohe Konzentration der Steinbögen im Parkgebiet von 310 km² lässt
sich durch die Geologie der Region erklären. Im späten Pennsylvanium,
das dem Erdzeitalter des
Paläozoikum zugehört, lag vor etwa 300 Millionen Jahren an der Stelle
des heutigen Parks ein mit Salzwasser gefülltes Becken namens Paradox
Basin. Im damals heißen
und trockenen Klima setzte sich Salz im Becken ab, wenn Wasser
verdunstete. Über mehrere hunderttausend Jahre muss das Becken immer
wieder mit neuem Salzwasser
befüllt worden sein, im Ergebnis bildete sich eine bis zu 1000 m dicke
Salzschicht, die von Mergel und Ton durchzogen war.
Im Gebiet des Paradox Basins fehlen Gesteinsschichten aus den Perioden
des Perm und des Trias von etwa 300 bis 200 mya, die an anderen Stellen
des Colorado-Plateaus die
Schichtenfolge der Grand Staircase prägen; sie wurden lokal durch
zwischenzeitliche Erosion abgetragen. Vom Anfang des Jura vor rund 200
Millionen Jahren sind nur dünne Schichten erhalten. Sie entstanden aus
Sanddünen, die vom Wind getrieben die wieder freigelegten Salzschichten
überlagerten und unter dem Druck späterer Schichten in geologisch langer
Zeit zum Wingate-Sandstein verdichtet wurden. An wenigen Stellen liegt
über ihm eine dünne Schicht Kenyata-Sandstein, der als Sande von
Schwemmfächern abgelagert wurde.
Bedeutend ist die Schicht des Navajo-Sandsteins. Er ist das älteste im
Park aufgeschlossene Gestein und wurde vom Wind als Dünen
zusammengetrieben. Die runden Formen mit überlappenden Strukturen
wechselnder Richtungen sind fast überall im Park an der unmittelbaren
Erdoberfläche zu beobachten. Um 150 mya am Ende des Juras wurde er
wiederum von heterogenen sandigen Sedimenten abgedeckt, die zur
Entrada-Sandstein-Formation wurden. Ihre unterste Schicht wird Dewey
Bridge Member genannt, darüber liegt der Slick Rock Member und darüber
der Moab Member. Aus
diesem Gestein erodierten alle Steinbögen des Parks, fast alle liegen in
der Slick Rock Schicht. Diese Schicht war mit rund 1600 m jüngerem
Gestein vom Ende des Juras und
aus der Kreide überdeckt, das aber im Park fast vollständig erodiert
ist, aber im Umfeld des Parks als Morrison-Sandstein und Schiefer
gefunden werden kann.
Für die Entstehung der Steinbögen ist die Kombination aus unterirdischen
Salzlagern, dem heterogenen Sandstein, und der großen Meereshöhe mit
extremem Klima verantwortlich. Bereits im Jura verformte sich die
Salzschicht unter dem Druck der darüber liegenden Gesteinsschichten
plastisch und bildete einen Salzstock. Er wölbte sich an verschiedenen
Stellen auf und bildete Antiklinale genannte Hebungen. Die von unten
wirkenden Kräfte brachen Spalten in den darüber liegenden Sandstein. Bei
gestreckten Antiklinalen verliefen diese Spalten parallel und konnten
mehrere Kilometer lang sein.
Als in den letzten 10–5 Millionen Jahren die tektonische Hebung des
gesamten Colorado-Plateaus stattfand, beschleunigte sich die Erosion. In
der Folge kamen die Entrada- und Navajo-Sandsteine der Oberfläche nahe
und in die Spalten drang Wasser ein. Es erreichte den Salzstock und
spülte ihn langsam aus. Die durch das Salz aufgewölbten Gesteine
verloren ihr Fundament und rutschten entlang den Spalten nach unten.
Dadurch brachen am Rand der ehemaligen Antiklinale die Risse auf und die
Spalten wurden breiter. Zwischen ihnen entstehen Rippen (engl. Finn) aus
Stein. Im Park liegen zwei solche länglichen Antiklinalen, Salt Valley
und Cache Valley. Die weit überwiegende Zahl der Arches liegt an ihren
Rändern, das Fiery Furnace genannte Gebiet mit den meisten jungen und
kleinen Arches in ihrem Schnittpunkt.
Entstehung natürlicher Steinbögen
1. Durch den Einbruch der Antiklinalen brachen die durch Hebung
entstandenen Risse im Sandstein auf.
2. Durch Erosion vergrößerte sich die Oberfläche der Risse, wodurch die
Erosion noch rascher fortschreiten konnte, so dass lange, rippenartige
Strukturen entstanden.
3. Felsen bröckeln ab und durchbrechen die Rippen, in wenigen Fällen
entstanden Löcher in den Wällen.
4. Die so entstandenen Löcher werden durch Wind und Wetter weiter
erodiert, Wasser dringt teilweise in den Sandstein ein und sprengt beim
Gefrieren weitere Felsen heraus.
Ein Steinbogen entsteht insbesondere da, wo in einer Rippe Sandstein
verschiedener Zusammensetzungen übereinander liegen und die untere
Schicht weicher ist. Dies trifft häufig auf den Übergang vom Dewey
Bridge Member zum Slick Rock Member zu, wenn der weichere
Dewey-Sandstein zu bröckeln beginnt. Geschieht dies von beiden Seiten
einer Finne und bricht die Dewey-Schicht durch, kann ein Steinbogen
entstehen. Als Arch gelten nur solche Öffnungen, deren größter
Durchmesser drei Fuß (90 cm) übersteigt.
Ist der Bogen nicht mehr tragfähig, so stürzt er ein. Da der Prozess der
Erosion auch heute noch fortdauert, wird dieses Schicksal schließlich
jeden Bogen ereilen. Im Park kann man die verschiedenen Lebensstadien an
vielen Stellen beobachten. Auf die gleiche Weise entstehen und vergehen
auch andere Felsformationen.
Der Arches-Nationalpark liegt in der Ökoregion „Semiaride Flussterrassen
und Canyons“ (engl. Semiarid Benchlands and Canyonlands), einem Teil des
Colorado-Plateaus. Sie ist gekennzeichnet durch Hochland-Gras-, Strauch-
und Waldgesellschaften und unterscheidet sich durch die Höhenlage von
den tiefer gelegenen ariden Canyonzonen. Das Landschaftsbild ist durch
Schichtstufen und Flussterrassen geprägt, in denen Tafelberge und
Canyons mit steilen Böschungen liegen. Vielfach ist das Grundgestein
aufgeschlossen. Der Boden ist junger Entisol aus Sanden. Typische
Pflanzen sind Gräser, Gänsefußgewächse, Meerträubel, Atriplex canescens,
eine Melde und Wüsten-Beifuß. Kiefern und Wacholder bevorzugen Standorte
mit flachen, steinigen Böden.
Da es sich beim Arches-Nationalpark um einen sehr trockenen, im Sommer
extrem heißen und im Winter extrem kalten Lebensraum handelt, sind
tagsüber nur wenige Tiere zu beobachten.[8] Die meisten von ihnen sind
dämmerungs- oder nachtaktiv und besitzen besondere Anpassungen, die
ihnen das Überleben in der Wüste ermöglichen. Nachtaktiv sind etwa die
meisten der Kleinsäuger wie etwa die Kängururatten, die Baumratten,
Stinktiere, Füchse und Fledermäuse. Unter den Vögeln sind es dagegen nur
die Eulen. In der Morgen- und Abenddämmerung sind etwa der
Maultierhirsch, die Kojoten, Baumstachler, Audubonkaninchen und der
Kalifornische Eselhase sowie viele Singvögel aktiv. Tagsüber beschränkt
sich die Aktivität vor allem auf Erd- und Streifenhörnchen, einige
Echsen und Schlangen, Raben und Adler.
Die Aktivität der Tierwelt ist aber auch den Jahreszeiten angepasst, so
sind einige Arten im Winter des Tags aktiv, im Frühjahr und im Herbst in
der Dämmerung und im Sommer des Nachts.
Neben den im folgenden dargestellten Tiergruppen gibt es eine ganze
Reihe von Insekten, Skorpionen und Webspinnen, die im
Arches-Nationalpark leben.
Rund 50 Säugetierarten kann man im Park beobachten. Das größte dauerhaft
im Park lebende Säugetier ist der Maultierhirsch (Odocoileus hermionus).
Neben diesen sind vor allem kleine Tiere im Park heimisch, da diese sich
am besten an die herrschenden Klimabedingungen anpassen können. So sind
es vor allem Nagetiere, von denen im Park elf Arten nachgewiesen sind.
Dazu gehören neben verschiedenen Neuweltmäusen (Cricetidae) wie der
Nördlichen Grashüpfermaus (Onychomys leucogaster) auch die
Ord-Kängururatte (Dipodomys ordii) und die Apache-Taschenmaus (Perognathus
apache), das Colorado-Streifenhörnchen (Eutamias quadrivittatus) und der
Weißschwanz-Präriehund (Cynomys leucurus). Auch der Nordamerikanische
Baumstachler oder Urson (Erethizon dorsatum) gehört zu den Nagern. Hinzu
kommen die beiden Hasenarten Audubonkaninchen (Sylvilagus auduboni) und
der Kalifornische Eselhase (Lepus californicus). Mehr als zehn
verschiedene Fledermausarten, darunter zwei Bulldoggfledermäuse (Molossidae)
sind ebenfalls im Park nachgewiesen.
Als größte Raubtiere des Parks finden sich Pumas (Felis concolor), diese
müssen jedoch ihre Reviere oftmals weit über die Grenzen des Parks
ausdehnen, um ihren Nahrungs- und Wasserbedarf zu decken. Häufiger sind
dagegen der Kitfuchs (Vulpes macrotis) und der Graufuchs (Urocyon
cinereoargenteus) sowie der Nordamerikanische Katzenfrett (Bassariscus
astutus) und verschiedene Marderarten wie der Amerikanische Dachs (Taxidea
taxus), das Langschwanzwiesel (Mustela frenata), der Nordamerikanische
Fischotter (Lutra canadensis) sowie der Streifenskunk (Mephitis mephitis)
und der Westliche Fleckenskunk (Spilogale gracilis).
Wüsten-Dickhornschafe (Ovis canadensis nelsoni) sind lediglich im Süden
des Parks nahe dem Colorado zu sehen. Gelegentliche Besucher sind die
Gabelböcke (Antilocapra americana).
Im Park leben jeweils neun Echsen- und Schlangenarten, die sich vor
allem von Insekten und kleinen Säugetieren ernähren. Sie selbst stellen
eine wichtige Nahrung für Greifvögel und Raubtiere dar. Sie sind sehr
gut angepasst an die Trockenheit und Hitze der Wüste und fallen im
Winter bei extremer Kälte in eine Winterstarre.
Die meisten Echsen sind tagaktiv und können während dieser Zeit beim
Sonnenbad auf flachen Steinen beobachtet werden. Besonders häufig und
auffällig sind dabei die Sechsstreifen-Rennechse (Cnemidophorus tigris),
der Wüsten-Stachelleguan (Sceloporus magister), der Westliche
Halsbandleguan (Crotaphytus collaris baileyi) und der Gemeine
Seitenfleckleguan (Uta stansburiana).
Dem gegenüber sind die im Park lebenden Schlangen meistens nachtaktiv.
Die Zwergklapperschlange (Crotalus oreganus concolor) ist dabei die
häufigste Giftschlange neben der Prärieklapperschlange (Crotalus viridis).
Weitere auffällige, allerdings ungiftige Schlangen sind etwa die
Gestreifte Peitschennatter (Masticophis taeniatus) oder die
Strumpfbandnatter (Thamnophis elegans).
Die Flora des Arches-Nationalpark zeichnet sich aufgrund der sehr
schwierigen Lebensbedingungen bezüglich der Trockenheit und der extremen
Temperaturen durch verschiedene Anpassungen an das Wüstenklima aus.
Neben den klimatischen Bedingungen spielt auch der Boden eine große
Rolle und der Bewuchs ändert sich je nach Beschaffenheit des Bodens und
seiner chemischen Eigenschaften. So sind tiefgründige, nährstoffreiche
Böden meist mit Gräsern bedeckt, sandige und nährstoffarme Böden mit
Gebüschen. Die Pinyon-Wacholder-Wälder, die die dominante
Florenlandschaft des Arches-Nationalpark sind, finden sich vor allem auf
steinigen Böden.
Bäume und Sträucher brauchen für ihr Wachstum eine ausreichende Menge
Wasser und Nährstoffe. Aus diesem Grunde sind sie in ariden Gebieten wie
dem Arches-Nationalpark meistens sehr klein und weit verstreut. Sobald
sie sich jedoch einmal etabliert haben, sind sie sehr hartnäckig. Ihre
Wurzeln zerklüften den steinigen Boden auf der Suche nach Wasser und
Nährstoffen und selbst längere Durstperioden machen vielen Sträuchern
wenig aus. Viele der in Wüstengebieten lebenden Bäume und Sträucher
werden über 100 Jahre alt.
Der unscheinbarste, zugleich jedoch einer der wichtigsten Bestandteile
der Flora sind die Kryptogamen, also sämtliche Moose, Lebermoose und
Flechten sowie die so genannten „Kryptobiotischen Krusten“.
Flechten findet man in zahlreichen Arten als bunten Belag auf sehr
vielen Steinen, besonders denen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Es
handelt sich hierbei um Symbiosen zwischen Pilzen, Grünalgen und
Blaualgen, die sehr gut an die Bedingungen in der Wüste angepasst sind.
So können sie selbst bei großer Hitze noch Biomasse produzieren
(Photosynthese durch die Algen, Schutz und Nährstoffdeckung durch die
Pilze).
Moose sind in der Lage, den extremen Bedingungen der Wüste dadurch zu
begegnen, dass sie auch lange Zeiten vollständig austrocknen können,
ohne dabei abzusterben. So findet man sie beinahe in allen Lebensräumen
des Parks, vor allem an schattigen Steinen und den Bereichen der
Flusskorridore. Dabei ist Syntrichia caninervis die häufigste Art auf
den kryptobiotischen Krusten, Grimmia orbicularis macht 80 Prozent des
Moosbewuchses an Steinen aus. Lebermoose brauchen dagegen immer Wasser
und sind so nur in den Flussbereichen zu finden.
Die kryptobiotischen Krusten stellen in vielen Bereichen des
Nationalparks die Lebensgrundlage für alle Pflanzen und Tiere dar. Es
handelt sich dabei um einen „lebenden Bodengrund“, der vor allem aus
Blaualgen besteht, daneben aber auch Moose, Flechten, Grünalgen, Pilze
und Bakterien enthält. Besonders die Blaualgen sorgen für eine
Nährstoffanreicherung des Bodens, da sie in der Lage sind, den
Stickstoff der Atmosphäre in einer für Pflanzen nutzbaren Form im Boden
zu fixieren. Daneben halten sie durch ihre Ausläufer den Boden zusammen
und schützen ihn so vor Erosion bis in eine Tiefe von 10 Zentimetern.
Erste Spuren von Menschen im heutigen Nationalpark stammen vom Ende der
letzten Eiszeit vor über 10.000 Jahren. Die Gegend ist reich an
Feuerstein und Chalzedon. Spuren von Ackerbau finden sich jedoch erst
8000 Jahre später. So wurden Reste von Feldern entdeckt, auf denen Mais,
Bohnen und Kürbisse angebaut wurden. Hinweise auf menschliche
Behausungen aus dieser Zeit fehlen jedoch vollständig. Man vermutet,
dass die damalige Bevölkerung in der Nähe von Four Corners, der
gemeinsamen Grenze der vier Staaten Arizona, Colorado, New Mexico und
Utah unweit des Parks, gewohnt haben und im Arches-Nationalpark nur die
Felder bestellten. Die Bevölkerung wird den Fremont People bzw. den
Ahnen der Pueblo-Erbauer zugerechnet. Sie wohnten in ähnlichen Bauten,
wie sie noch heute in Mesa Verde zu bewundern sind.[11] Obwohl man keine
Behausungen fand, existieren zahlreiche Felszeichnungen aus dieser Zeit.
Die Nachkommen der Pueblo-Erbauer wohnen noch heute in Pueblos, zum
Beispiel die Hopi-Indianer. Die Fremont People waren Zeitgenossen der
Pueblo-Erbauer und die Unterschiede der beiden Kulturen sind bis heute
noch nicht hinreichend erforscht. Beide Kulturen verließen beinahe
zeitgleich vor etwa 700 Jahren diese Gegend.
Paiute-Indianer siedelten sich an, jedoch ist der Zeitraum der
Besiedlung völlig unklar. Erste Begegnungen mit diesem Stamm gab es im
Jahr 1776. Auch fand man Felszeichnungen, die den Paiute zugeschrieben
werden, da diese Jagdszenen mit auf Pferden sitzenden Indianern zeigen.
Pferde wurden jedoch erst von den Spaniern während der Kolonialisierung
eingeführt.
Die ersten Weißen, die in diese Gegend kamen, waren Spanier. Das erste
belegte Datum stammt von dem Trapper Denis Julien. Er hatte die
Angewohnheit, seinen Namen und das Datum in den Gebieten, in denen er
jagte, in Stein zu kratzen. Der älteste Fund im Park datiert auf den 9.
Juni 1844.
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage („Mormonen“)
gründete 1855 eine Mission namens Elk Mountain Mission, dem heutigen
Moab. Durch zahlreiche Konflikte mit den Ute-Indianern mussten sie ihren
Plan jedoch rasch wieder aufgeben. In den Jahren 1880 bis 1890 wurde die
verlassene Mission erfolgreich von Farmern, Trappern und Schürfern
besiedelt. Doch nur wenige versuchten, das wüstenartige Gebiet nördlich
der Stadt zu besiedeln. Temperaturen bis 40 °C kombiniert mit nur
seltenen Wasserstellen ließen dies nicht sehr erfolgreich erscheinen.
Dokumentiert ist nur der Bau einer Ranch von John Wesley Wolfe, der sich
1898 in der Gegend des heutigen Delicate Arch Trails niederließ. 10
Jahre später verließ Wolfe seine Ranch wieder und zog in das heutige
Ohio.
Bekannt wurde die Gegend durch Loren “Bish” Taylor, der 1911 die Zeitung
in Moab übernahm und immer wieder in seiner Zeitung über die Schönheit
der Region nördlich von Moab berichtete. Er wurde oft begleitet von dem
ersten Arzt in dieser Stadt, John “Doc” Williams. Die Stelle, an der die
beiden oft waren und das Gebiet beobachteten, wird noch heute Doc
Williams Point genannt.
Die Berichte von Taylor sprachen sich herum, und so schrieb der
Goldsucher Alexander Ringhoffer 1923 an die Denver and Rio Grande
Western Railroad, um dieses Gebiet touristisch zu erschließen. Er
begleitete die Verantwortlichen der Eisenbahngesellschaft in dieses
Gebiet, welche so beeindruckt waren, dass umgehend ein Projekt gestartet
wurde, um durch die Unterschutzstellung des Gebietes Touristen
anzuziehen, die die Bahnlinie besser auslasten würden.
Ausgehend von den Plänen der Eisenbahngesellschaft erklärte am 12. April
1929 Präsident Herbert Hoover die Region zum National Monument, um die
vielen Naturwunder unter Schutz zu stellen. Am 25. November 1938
vergrößerte Franklin D. Roosevelt das Gebiet. In den Jahren 1960 und
1969 wurde der Park nochmal vergrößert und am 12. November 1971 von
Richard Nixon zum National Park benannt. 1998 fand unter Bill Clinton
eine erneute kleine Erweiterung statt.
Bis in die 1960er Jahre war das damalige National Monument kaum
erschlossen. Der Schriftsteller Edward Abbey arbeitete mehrere Sommer
als Ranger im Gebiet und schrieb über seine Erfahrung von der Wildnis
das für die amerikanische Naturschutzbewegung einflussreiche Buch Desert
Solitäre (1968). Es endet mit der Erschließung des Schutzgebietes für
den Tourismus im Rahmen der Mission 66 des National Park Service, bei
der anlässlich des 50. Gründungsjahres des Dienstes rund eine Milliarde
Dollar für Infrastruktur und touristische Einrichtungen in Parks
ausgegeben wurde.
Sehenswürdigkeiten
Der Delicate Arch, im Hintergrund die La Sal Mountains
Double Arch
Double-O-Arch
Der Delicate Arch (Höhe: 14 Meter) ist ein alleinstehender, sehr
bekannter Bogen. Ein Abbild findet sich unter anderem auf den
KFZ-Kennzeichen des Bundesstaates Utah. Er befindet sich im östlichen
Teil des Parks (⊙38.743666666667-109.49933333333), 2,5 km von der
Wolfe-Ranch entfernt (ca. 1 Stunde Fußweg). Frank Beckwith, der Führer
der Arches National Monument Scientific Expedition gab 1933 dem Bogen
seinen jetzigen Namen. Der Bogen war zu dieser Zeit kein Bestandteil des
Parks bis zur Vergrößerung 1938. Um 1950 sollte der Bogen mit einer Art
Plastiküberzug versehen werden, um ihn vor weiterer Erosion und
Zerstörung zu bewahren. Doch der National Park Service besann sich auf
seine ursprünglichen Ziele, die Natur vor den Menschen zu schützen und
vor dessen Einfluss zu bewahren, ansonsten aber die Natur sich selbst zu
überlassen.
Die Three Gossips (drei Klatschbasen) sind als erste markante Felsgruppe
nach der Einfahrt in den Nationalpark links der Straße zu sehen. Auf der
Spitze des Gebildes erkennt man drei Köpfe, die jeweils in eine andere
Richtung schauen.
Der Babel Tower befindet sich im Süden des Parks direkt gegenüber der
Three Gossips und war gemeinsam mit selbigen vor einigen Jahren auf
einem Marlboro-Plakat zu sehen.
Der Sheep Rock am Ende einer Felswand sieht wie ein Widder aus und ist
wahrscheinlich der Überrest eines zusammengebrochenen Bogens.
Der Balanced Rock ist ein großer Felsen, der auf einer Felsnadel
„balanciert“. Er liegt in der Nähe der Straße und kann auf einem 0,5 km
langen Weg zu Fuß umrundet werden.
Double Arch besteht aus zwei großen Bögen, die beinahe rechtwinklig
zueinander stehen. Er ist kurz in den Filmen Indiana Jones und der
letzte Kreuzzug und Hulk zu sehen.
Der Skyline Arch liegt fast am Ende der Straße. Als im Jahre 1940 ein
Felsen aus dem Bogen brach, verdoppelte sich dadurch die Größe seiner
Öffnung.
Der Landscape Arch ist mit 92 Metern Spannweite einer der größten Bögen
der Welt. Am 1. September 1991 brach ein Felsblock von 18 Meter Länge,
3,40 Meter Breite und 1,20 Meter Dicke aus der Unterseite des Bogens.
Seitdem ist er an seiner dünnsten Stelle weniger als drei Meter dick.
Der Partition Arch liegt einige hundert Meter hinter dem Landscape Arch.
Er besticht nicht durch seine Größe (im Vergleich zu den anderen Bögen
im Park ist er eher klein), sondern durch die spektakuläre
Panorama-Aussicht auf die La Sal Mountains, die man von dort hat.
Der Double-O-Arch besteht aus zwei übereinander liegenden Bögen. Er ist
nur über einen langen ungesicherten Felsgrat im letzten Teilstück des
Weges zu erreichen. Die Wanderung dorthin ist daher nur bei guter
Kondition und ausreichender Zeit und Wasservorräten zu empfehlen.
Der Wall Arch, zwölftgrößter Bogen des Parks und direkt am viel
begangenen Devils Garden Trail gelegen, brach zwischen dem 4. und 5.
August 2008 zusammen.[12]
Das Schutzgebiet steht vollständig im Eigentum der US-Bundesregierung
und wird durch den National Park Service verwaltet, einer Behörde unter
dem Dach des US-Innenministeriums. Die Parkverwaltung beschäftigt eigene
Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und teilt sich weitere mit
geografisch und thematisch benachbarten Schutzgebieten. Zusammen mit
externen Forschungseinrichtungen finden kontinuierliche
Biomonitoring-Programme statt und werden Bedrohungen für den
Nationalpark untersucht.
Der Arches-Nationalpark ist im nahezu unberührten Naturzustand, so dass
nur geringe Maßnahmen erforderlich sind. Entlang dem Colorado River und
dem nur jahreszeitlich Wasser führenden Salt Creek im Süden und Osten
des Parks sind Tamarisken in das Schutzgebiet eingewandert. Sie werden
etwa seit der Jahrtausendwende mit mechanischen Mitteln bekämpft, weil
sie den Wasserhaushalt der Wüstenböden stören. Der Nationalpark ist
Mitglied in der Dark Sky Coalition einem Zusammenschluss zur
Untersuchung und Bekämpfung der Lichtverschmutzung des Nachthimmels
durch künstliche Beleuchtung in benachbarten Orten. Der
Arches-Nationalpark gehört aufgrund der Höhe und der Trockenheit, sowie
der Entfernung von Bevölkerungszentren zu den Orten mit dem dunkelsten
Nachthimmel, wo in der Folge besonders viele Sterne sichtbar sind.
Dieser Status ist durch Bevölkerungswachstum in Moab und Umgebung, sowie
Partikel in der Luft durch Kohlekraftwerke der Umgebung gefährdet.
Als Bedrohung gelten Planungen für den Bau eines weiteren
Kohlekraftwerks in Sigurdund die Erschließung von Flächen im Umfeld des
Parks für die Prospektion nach Erdöl, Erdgas und Uran. Das umgebende
Land wird vom Bureau of Land Management verwaltet, wie der National Park
Service eine Behörde unter dem Dach des US-Innenministeriums, deren
Aufgabe vorwiegend in der wirtschaftlichen Verwertung von Flächen im
Bundesbesitz liegt. Die beiden Behörden streiten über die Nutzung der
Flächen und die davon ausgehenden Gefahren für den Nationalpark.
Der Park wird durch eine Stichstraße erschlossen, von der wiederum
Abzweigungen zu mehreren herausragenden Gebieten führen. Die
bekanntesten Arches sind durch kurze Wanderwege von den Straßen zu
erreichen, der Devils Garden mit der größten Konzentration markanter
Bögen ist durch einen knapp zehn Kilometer langen Wanderweg erschlossen.
Der Park hat keine ausgewiesenen Wanderwege (Trails) im Hinterland, so
dass Wanderungen abseits der Hauptrouten nur für Besucher in Frage
kommen, die gute Kenntnis in Navigation und Erfahrung in Wüsten haben.
Eine Anmeldung am Besucherzentrum ist erforderlich. Für das
unerschlossene Fiery Furnace-Gebiet im Zentrum des Parks werden von
Februar bis Oktober täglich geführte Wanderungen angeboten. Aufgrund der
besonderen Empfindlichkeit der dortigen Felsstrukuren brauchen Besucher
für den Zugang zur Fiery Furnace auf eigene Faust eine gesonderte
Genehmigung, die ebenfalls im Besucherzentrum eingeholt werden kann.
Dabei bekommen die Besucher eine Einweisung in das Verhalten im
brüchigen Sandstein. Freiklettern im Park ist grundsätzlich erlaubt,
ausgeschlossen davon sind seit 2006 alle Arches und Natural Bridges, die
auf den amtlichen Karten einen Eigennamen haben, sowie einige
individuell gesperrte Formationen. An ihnen ist das Klettern und
Abseilen zum Schutz der Landschaft verboten.
Am Ende der Parkstraße liegt ein kleiner Campingplatz mit 52
Stellplätzen und geringem Komfort. In Moab und Umgebung stehen
Unterkünfte aller Klassen zur Verfügung.
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