Rund um den Grand Canyon
12. September - 08. Oktober 2010
22. Tag Sonntag, 03. Okt. 2010
Ganztägiger Aufenthalt am Grand Canyon. Wir nutzen am Vormittag die
Möglichkeit eines Helikopter-
Fluges über den Canyon.
Wir besuchen die schönsten
Aussichtspunkte und - auch wenn wir
früher schon einmal am Canyon waren - dieses gewaltige Naturschauspiel zieht
jeden wieder in seinen Bann. Am Abend besuchen wir ein ruhiges
Plätzchen, um den
spektakulären Sonnenuntergang zu genießen, der den Canyon minütlich in
anderen Farben erscheinen lässt.
Das - direkt gegenüber dem Campground gelegene - Imax Theater, wo auf einer Riesenleinwand
ein Film von der Entdeckung des
Grand Canyon, bis zur heutigen Zeit, gezeigt wird, hatten wir bereits am
Vorabend besucht. Der Imax-Film "Grand Canyon - Hidden Secrets" kann auch
auf deutsch für ca. 17 € bei Amazon als DVD bezogen werden.
Grand-Canyon-Nationalpark
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lage: Arizona, Vereinigte Staaten
Nächste Stadt: Flagstaff
Fläche: 4.926,66 km²
Gründung: 26. Februar 1919
Besucher: 4.348.068 (2009)
Adresse: Grand Canyon National Park
P.O. Box 129
Grand Canyon, AZ 86023
Tel. (928) 638-7888
36.1-112.1
Koordinaten: 36° 6′ 0″ N, 112° 6′ 0″ W (Karte)
Im Grand-Canyon-Nationalpark liegt der größte Teil des Grand Canyon [grænd ˈkænjən],
einer steilen, etwa 450 Kilometer langen Schlucht im Norden des
US-Bundesstaats Arizona, die während Jahrmillionen vom Colorado River ins
Gestein des Colorado-Plateaus gegraben wurde.
Der Canyon zählt zu den großen Naturwundern auf der Erde und wird jedes Jahr
von rund fünf Millionen Menschen besucht.
Der Grand Canyon erstreckt sich von Nordosten nach Westen im Norden
Arizonas. Er trennt den Nordwesten des Bundesstaates, den so genannten
Arizona Strip, vom Rest Arizonas. Über den eigentlichen Grand Canyon gibt es
keine Brücken, Süd- und Nordufer des Colorados sind auf Straßen nur östlich
des Nationalparks bei Lees Ferry und Page oder rund 400 km weiter im Westen
über Nevada am Hoover Dam verbunden. Der Südrand ist von Flagstaff
zugänglich, der Nordrand und der Arizona Strip sind kaum besiedelt, die
nächstgelegene Stadt ist St. George, im benachbarten Utah.
Der Grand Canyon ist etwa 450 km lang (davon liegen 350 km innerhalb des
Nationalparks), zwischen 6 und 30 km breit und bis zu 1800 m tief. Der Name
des Canyons stammt vom Colorado River, der früher in Teilen Grand River
genannt wurde (deutsch: Gewaltiger Fluss/Canyon, aber auch Großartiger
Fluss/Canyon).
Das Gebiet um das Tal wird in drei Regionen aufgeteilt: Den Südrand (South
Rim), der die meisten Besucher anzieht, den im Durchschnitt ca. 300 m höher
gelegenen und kühleren Nordrand (North Rim) und die Innere Schlucht (Inner
Canyon). Der Südrand des Grand Canyons liegt im Durchschnitt auf 2100 m ü.
M., während der Colorado im Durchschnitt auf 750 m ü. M. fließt.
Flussaufwärts, im südlichen Utah liegen andere große Schluchten des
Colorado. Der Glen Canyon, der seit 1964 im Stausee des Lake Powell
versunken ist, galt landschaftlich als besonders schön. Weiter im Nordosten
liegt der Canyonlands-Nationalpark. Flussabwärts, in der Nähe von Las Vegas,
liegt der Stausee Lake Mead am Hoover-Staudamm.
Der Colorado River ist durchschnittlich 100 m breit.
Bereits vor über 3000 Jahren lebten Menschen im Bereich des Grand Canyon.
Die Desert Culture genannten Indianer waren Jäger und Sammler, die Körbe und
Sandalen herstellen konnten und mit Speerspitzen aus Stein auf die Jagd
gingen.
Vor etwa 2000 Jahren besiedelten die als Anasazi bekannten Völker das
Gebiet. Sie wohnten in Lehmhütten und bauten ihre Behausungen in die Wände
der Schlucht. Sie lebten von der Landwirtschaft und hinterließen viele
Felszeichnungen. Vor ca. 700 Jahren verschwanden die Anasazi plötzlich aus
bis heute unbekannten Gründen.
Die ebenfalls zur Pueblo-Kultur gehörenden Hopi sind ihre Nachfahren und
lebten wie andere Indianerstämme in jüngerer Vergangenheit in der Gegend.
Noch heute wohnen einige Havasupai-Indianer im Canyon.
Der Grand Canyon wurde durch García López de Cárdenas aus Spanien erstmals
von einem Europäer gesichtet, der im Auftrag des Eroberers Francisco Vásquez
de Coronado auf der Suche nach den sagenumwobenen Sieben Städten von Cibola
war. Er kam im September 1540 mit einer Gruppe spanischer Soldaten und mit
Führern der Hopi-Indianer am Südrand der Schlucht an. Drei Soldaten stiegen
in die Schlucht, kehrten aber nach etwa einem Drittel des Weges aus
Wassermangel um. Der Grand Canyon wurde als wertlos eingestuft und über 200
Jahre von keinem Europäer mehr besucht.
Im Jahr 1776 kamen zwei spanische Priester bei der Erforschung des südlichen
Utah am Nordrand des Canyon entlang. Sie waren auf der Suche nach einem Weg
von Santa Fe (New Mexico) nach Kalifornien.
In den 1850er Jahren schickte der Mormone Brigham Young die ersten Siedler
in das Gebiet, mit dem Ziel, eine einfache Möglichkeit zur Flussüberquerung
zu finden. Nachdem die Siedler gute Beziehungen zu den einheimischen
Indianern geknüpft hatten, wurden zwei Orte zur Überquerung des Flusses
entdeckt, Lee’s Ferry und Pierce Ferry.
Berühmt wurde die wissenschaftliche Expedition des einarmigen John Wesley
Powell, der am 24. Mai 1869 mit neun Mann und vier Holzbooten in Green
River, Wyoming aufbrach. Nach 1500 km und durch zahlreiche gefährliche
Stromschnellen im Green River und im Colorado River kam die Expedition
schließlich am 30. August zum Virgin River, dem Endpunkt des Grand Canyon.
Zwei Jahre später wiederholte Powell die Fahrt und fertigte genaue Karten
und Berichte an. Er gab dem Canyon auch seinen heutigen Namen.
Am 11. Januar 1908 wurde das Gebiet um den Grand Canyon durch US-Präsident
Theodore Roosevelt, der sich oft in dem Gebiet aufgehalten hatte, zum
National Monument erklärt, bevor es am 26. Februar 1919 als Nationalpark
unter Schutz gestellt wurde. Die Einrichtung des Parks gilt als früher
Erfolg der Naturschutzbewegung. Der ganze Park ist seit seiner letzten
Erweiterung 1975 etwa 4900 km² groß.
1979 wurde der Grand Canyon in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes
aufgenommen.
Die meisten Geologen stimmen überein, dass sich das Einzugsgebiet des
heutigen Colorado River (zu dem der Grand Canyon gehört) vor 40 Millionen
Jahren gebildet hat. Der Grand Canyon selbst ist höchstwahrscheinlich nicht
viel älter als fünf bis sechs Millionen Jahre, wobei der Hauptteil der
Tiefenerosion in den letzten zwei Millionen Jahren erfolgte. Ergebnis dieser
Erosion ist der Einblick in eine der vollständigsten Schichtenabfolgen
unseres Planeten.
Die Abfolge reicht vom metamorphen Grundgebirge (älteste Datierung liegt
zurzeit bei 1840 Millionen Jahre Before Present für den Elves Chasm Granite)
im tiefsten Bereich der Inner Gorge bis zum 230 Millionen Jahre alten Kaibab
Limestone am Canyonrand. Das polymetamorphe Grundgebirge wird diskordant von
nicht metamorphen proterozoischen Sedimenten überlagert. Diese wurden später
schräggestellt und dann im Kambrium ihrerseits von einer paläozoischen
Schichtenfolge diskordant transgrediert. Daher gibt es keine kontinuierliche
Schichtenabfolge, sondern zwei bedeutende (und mehrere kleinere)
Schichtlücken.
Viele der Gesteinsformationen kamen entweder in warmen Flachmeeren, in
Küstennähe (Strandbereich) oder in Sümpfen zur Ablagerung, synchron mit der
mehrmals über den Kontinentalrand von Proto-Nordamerika oszillierenden
Küstenlinie. Ausnahmen bilden der Coconino-Sandstein, den die meisten
Geologen (aber durchaus nicht alle!) als Wüsten-Sanddünen interpretieren,
sowie Teile der Supai Gruppe.
Die große Tiefe des Grand Canyon (rund 1600 Meter) und die Gesamtmächtigkeit
seiner Schichtenabfolge (die meisten Schichten wurden unter Meeresniveau
abgelagert) lassen auf eine Heraushebung des Colorado Plateaus um 1500 bis
3000 Meter schließen. Dieser Hebungsprozess erfolgte im Zuge der laramischen
Gebirgsbildung, die vor etwa 65 bis 70 Millionen Jahren einsetzte und die
Rocky Mountains entstehen ließ.
Durch die neu entstandene Barriere konnte der Colorado nun nicht mehr in
seine ursprüngliche Richtung nach Südosten abfließen. Deshalb grub er sich
ein neues Bett quer über das im Entstehen begriffene Colorado Plateau. Der
Fluss bekam jetzt das Schmelzwasser der Rocky Mountains und zusätzlich mit
dem größeren Gefälle hatte er wesentlich mehr erosive Kraft, um die
Ausfräsung des Grand Canyons zu beginnen. Der Colorado floss nun durch
Bruchzonen im Gestein, die durch die Anhebung des Colorado-Plateaus
entstanden waren. Dort trug er das Gestein schneller ab, da es zerrüttet und
ineinander verschoben war. Innerhalb von Millionen Jahren grub sich der
Colorado immer tiefer ins Gestein ein. Heute arbeitet er an sehr harten und
alten (1,8 bis 1,4 Milliarden Jahre) Graniten des Grundgebirges. Da diese
Gesteine schwer zu erodieren sind, trägt der Colorado bevorzugt weichere
Schichten an den Rändern ab (selektive Erosion). Das hat zur Folge, dass die
Schlucht heute mehr in die Breite als in die Tiefe wächst.
Mit der Öffnung des Golfs von Kalifornien vor ca. 5,3 Millionen Jahren wurde
die Erosionsbasis des Colorado (oder seines Vorläufers) drastisch abgesenkt,
was eine enorme Erhöhung seiner Erosionskraft bewirkte. Im Oberlauf kam es
zur Anzapfung anderer Flusssysteme. Dadurch hatte er bereits vor 1,2
Millionen Jahren schon fast sein jetziges Niveau erreicht.
Während der Eiszeiten herrschten wesentlich niederschlagsreichere
Verhältnisse im Einzugsgebiet des Ur-Colorado, als Folge erhöhte sich die
Geschwindigkeit, mit der sich der Fluss in die Tiefe einschnitt.
Selbst die vor einer Million Jahren einsetzende vulkanische Tätigkeit am
Westrand des Nationalparks (Uinkaret Volcanic Field), deren Aschen und Laven
den Canyon einst verstopften, konnte den Kräften des Flusses auf Dauer nicht
standhalten. Noch immer ist diese Stelle anhand der abweichenden Farbgebung
gut erkennbar.
Im Grand Canyon herrschen von November bis März Minusgrade; von Mai bis
September steigt die Temperatur insgesamt über 20 °C; Der Juli ist mit
durchschnittlich 29 °C der wärmste Monat, während der Januar mit eine
Durchschnittstemperatur von −8 °C der kälteste Monat ist. Dabei ist zu
beachten, dass es insbesondere im Sommer in der Schlucht wesentlich heißer
als an den Rändern ist. Am Nordrand regnet es im Durchschnitt viel mehr als
am Südrand. Am Nordrand fallen auch im Winter bis zu 5 m Schnee, am Südrand
dagegen gibt es selten Schnee und am Colorado fällt nie Schnee. Außerdem
beträgt die Jahresniederschlagssumme am Nordrand ca. 700 mm/Jahr, am Südrand
aber nur 380 mm pro Jahr. Auf der Höhe des Colorados in der Schlucht fallen
etwa 180 mm Regen pro Jahr.
Diese Werte (Regen und Klima) sind Durchschnittswerte.
Die Vielfalt des Grand Canyon ergibt sich aus den Höhen- und
Klimaunterschieden im Canyon und an seinen Rändern, die fünf
Vegetationszonen umfassen: Den Fluss und die Uferzone, ein Wüstenstreifen im
inneren Canyon, die Plateauzone mit Wacholder- und Pinyon-Kiefer-Sträuchern,
der Südrand und entsprechende Zonen auf der Nordseite geprägt durch die
Gelb-Kiefer und der am höchsten gelegene Nordrand mit einem
Fichten-Tannen-Wald. Je nach Exposition und Neigung der Hänge ergibt sich
ein Mosaik aus kleinräumigen Lebensräumen mit angepasster Vegetation und der
entsprechenden Tierwelt. Bisher sind rund 1500 Pflanzen-, 355 Vogel-, 89
Säugetier-, 47 Reptilien-, 9 Amphibien- und 17 Fischarten nachgewiesen. Dazu
kommen mehrere tausend Insekten- und Spinnentierarten und weitere
Wirbellose.
Am höchsten Punkt des Grand Canyons auf einer Höhe von 2.683 m wächst
Nadelwald, während es am Rand der Schlucht schon Mischwald gibt. Unter 1.500
m (in der Schlucht) wachsen Kakteen und Sträucher, aber keine Bäume mehr.
Direkt am Colorado gibt es Oasen, wo Grasflächen vorhanden sind. Der Rest am
Fluss ist Wüste. Insgesamt existieren am und im Grand Canyon mehr als 1500
verschiedene Pflanzenarten, darunter sind 11 Stück als gefährdet anzusehen.
Entlang des Colorado-Flusses selbst gibt es Raubkatzen wie Pumas und
Rotluchse, aber auch andere Räuber, wie Katzenfretts, Graufüchse und
Kojoten. Weitere Säuger des Canyons sind Dickhornschafe sowie zahlreiche
kleine Nagetiere. Maultierhirsche kommen in Trockenzeiten zum Fluss. In den
Oasen existieren Reiher, Regenbogenforellen und Frösche. Besonders stolz
sind die Verantwortlichen auf die erfolgreiche Wiederansiedlung des 1987
schon beinahe ausgestorbenen Kalifornien-Kondors. Die Otter scheinen in den
letzten Jahren verschwunden zu sein, während die Biberpopulation offenbar
angestigen ist. In den übrigen Teilen des Nationalparks, der weiteren
Umgebung des Canyons, leben 300 verschiedene Vogel- und 76 Säugetierarten.
Neben den bereits erwähnten Arten sind hier auch Schwarzbären, Wapitis und
Halsbandpekaris zu finden.
Das Ökosystem des Flusses selbst ist seit dem Bau des Glen-Canyon-Staudamms
1963 weitgehend von den früheren periodischen Hochwässern abgeschnitten. Um
die Umlagerung von Geschiebe, den Aufbau von Sandbänken und die Schaffung
freier Sand-, Schotter- und Steinflächen zu fördern, gab es Experimente mit
gezielten Flutungen des Canyons durch Öffnen der Stautore in den Jahren
1996, 2004 und Anfang März 2008. Durch die Flutung sollen insbesondere die
Lebensbedingungen des Gila cypha (engl. Humpback chub) verbessert werden,
ein vom Aussterben bedrohter Fisch aus den Karpfenartigen, der im
eigentlichen Colorado River seit dem Bau des Staudamms ausgestorben ist und
nur noch im Nebenfluss Little Colorado River vorkommt. Umweltschützer des
Grand Canyon Trust sehen den Nutzen der Maßnahme als längst erwiesen an und
fordern regelmäßige Flutungen statt unregelmäßiger Experimente. 2009
wurden Humpback chubs in einem weiteren Zulauf des Colorado Rivers innerhalb
des Nationalparks angesiedelt.
Es besteht Konsens unter den Wissenschaftlern, dass die Frühbesiedlung des
amerikanischen Kontinents am Ende der letzten Eiszeit (Pleistozän), also vor
etwa 12.000 bis 7.000 Jahren begann. Der südliche Rand der Eisplatte verlief
zu dieser Zeit ungefähr auf der Linie der heutigen Staatsgrenze zwischen
Kanada und den Vereinigten Staaten. Das unmittelbar angrenzende Gebiet war
Tundra und ging dann in ein ausgedehntes Waldgebiet über. Die ersten
Einwanderer trafen offenbar auf eine artenreiche Tierwelt im ausgehenden
Pleistozän. Wann genau allerdings die ersten Menschen über die Beringstraße,
damals eine Landbrücke, nach Nordamerika kamen, ist einer der großen
archäologischen Streitpunkte.
Wissenschaftler bezeichnen die Zeit zwischen 7000 v. Chr. bis zur Lebenszeit
Christi als die Periode der Wüstenkultur oder Desert Cultures. Bereits in
dieser Zeit lebten Menschen im Bereich des Grand Canyon. Die Angehörigen
dieser Jäger- und Sammlerkultur hatten die Steppen und Wüsten Nordmexikos
und den Südwesten der USA besiedelt. Die Ernährungsgrundlage für diese
Völker, die Körbe und Sandalen herstellen konnten und mit Speerspitzen aus
Stein auf die Jagd gingen, stellte die Kleintierjagd sowie die intensive
Suche nach essbaren Pflanzen, Wildgetreide, Knollengewächsen und Beeren dar.
Sie errichteten dauerhafte Grubenhäuser, runde oder viereckige Erdlöcher,
die mit Zweigen und Schlamm bedeckt waren und Pithouses genannt werden.
Zwischen 1200 v. Chr. bis etwa 400 n. Chr. lebten die Basketmaker in der
Region. Der Name bezieht sich auf die typischen Korbwaren in Wulsttechnik,
die sich im trocknen Klima des Südwestens gut erhalten haben. Sie sind eine
Vorstufe der Anasazi-Kultur mit Fundstellen auf dem südlichen
Colorado-Plateau.
Bis etwa 700 v. Chr. lässt sich die Kultur der Anasazi zurückverfolgen. Die
Anasazi waren auf dem Colorado-Plateau in den heutigen Bundesstaaten
Arizona, Utah, Colorado und New Mexico beheimatet und lebten zunächst als
Jäger und Sammler, später aber ernährten sie sich teilweise vom Anbau von
Mais und Bohnen und der Zucht von Truthähnen. Sie wohnten zuerst in
Grubenhäusern und danach in Pueblos, die aus ungebranntem Lehm (Adobe)
erbaut wurden. Die Grubenhäuser wurden zu Kultstätten ausgebaut, den Kivas,
die man genauso wie die verlassenen Pueblos an zahlreichen Stellen im
Südwesten findet. Viele der Anasazi-Siedlungen sind im Schutz der trockenen
Wüstenluft erhalten geblieben, andere wurden restauriert.
Im 14. und 15. Jahrhundert kam es zu umfangreichen Bevölkerungsbewegungen,
deren Gründe man bis heute nicht vollständig erklären kann. Ab 1276
herrschte auf dem Colorado-Plateau eine außergewöhnliche Trockenheit;
beinahe ein Vierteljahrhundert lang fiel kaum ein Tropfen Regen. Dies zwang
die Anasazi vermutlich zum Verlassen ihrer Siedlungen. Sie zogen zu den
Hopi-Mesas im nördlichen Arizona, zum Zuni River und zum Rio Grande. Die
heutigen Hopi und die Pueblo-Indianer gelten als Nachfahren dieses Volkes.
Nachdem die Anasazi das Gebiet des Grand Canyon verlassen hatten, erschienen
von Norden her athapaskisch sprechende Nomaden, die Apachen und Diné,
während von Süden und Westen her die Yuma, Zuñi und Hopi das Land
besiedelten und sich in ihren traditionellen Stammesgebieten niederließen.
Die reiche mündliche Überlieferung der meisten Stämme über diese Zeit wird
von ausführlichen Ursprungs- und Wanderlegenden eingeleitet. Zu den Stämmen
im Gebiet des Grand Canyon gehören die Walapai, Havasupai, Hopi, Diné und
Kaibab.
Die Walapai oder Hualapai sind ein Yuman sprechender Stamm aus der
Hokan-Sprachfamilie und ihr traditionelles Stammesgebiet erstreckte sich vom
Bill Williams River im Süden bis zum Grand Canyon im Norden und reichte im
Westen bis zum Colorado. Die Walapai waren ein kleiner Stamm, dessen
Gesamtbevölkerung die Tausend nicht überschritt. Ihre winzigen Siedlungen
bestanden gewöhnlich aus zwei oder drei Familien und waren auf dem
wasserarmen Plateau überall dort anzufinden, wo ein ständiger Wasservorrat
zu finden war. Die Walapai betrieben etwas Feldbau, ernährten sich aber
überwiegend von Wild und essbaren wilden Pflanzen. Heutzutage ist Viehzucht
ihre wichtigste Lebensgrundlage und das Stammeseinkommen erwirtschaftet man
aus Holzverkäufen. Wegen der begrenzten natürlichen Ressourcen müssen die
meisten Walapai die Reservate verlassen, um ihren Lebensunterhalt zu
verdienen. Die Volkszählung im Jahr 2000 ergab 1353 Walapai, davon 425
ständige Bewohner in der Hualapai Reservation.[9] Die Walapi betreiben den
Erlebnispark Grand Canyon West außerhalb des Nationalparks. Dort findet man
auch den im Frühjahr 2007 eröffneten Grand Canyon Skywalk, der den Besuchern
erlaubt, auf einer stählernen Brücke in Form eines Hufeisens, mit gläsernem
Boden und Geländer, 1200 Meter über dem Boden des Grand Canyons zu stehen.
Auch die Havasupai sprechen Yuman wie ihre westlichen Nachbarn, die Walapai,
von denen sie sich im 12. Jahrhundert getrennt hatten. Um Schutz vor
möglichen Angreifern zu suchen, zogen sie auf den Boden des Grand Canyon.
Noch heute sind sie der isolierteste Indianerstamm in den Vereinigten
Staaten. Ihr Reservat im Havasu Canyon kann man nur zu Fuß oder auf dem
Pferderücken über zwei lange Trails erreichen, die vom Rand des Canyons
hinunterführen. Früher bewohnten die Havasupai den Canyonboden nur in den
Frühlings- und Sommermonaten, um ihre winzigen Gärten zu bestellen. Nach der
Ernte im Herbst zogen sie in ihre Winterquartiere auf dem Plateau, wo sie
Hirsche, Antilopen und Bergschafe jagten. In den Wintermonaten wurde das
Flusstal kalt und dunstig, weil die steilen Canyonwände den Sonnenschein
nicht hereineinließen. Das Verbrennen der Toten mit anschließender
Vernichtung von deren persönlichem Eigentum, eines von mehreren bei den Yuma
üblichen Ritualen, wurde bis 1895 praktiziert, bis das Bureau of Indian
Affairs diesen „unzivilisierten“ Brauch untersagte. Der US-Zensus 2000
zählte 634 Angehörige, von denen 404 noch die traditionelle Stammessprache
beherrschten.
Die Hopi sind die westlichste Gruppe der Pueblo-Indianer und leben heute im
nordöstlichen Arizona inmitten des Diné-Reservats in einem 12.635 km² großen
Reservat. Sie wohnen in Dörfern, die auf aus dem Colorado-Plateau
emporragenden Mesas liegen, und sprechen einen Shoshone-Dialekt aus der
uto-aztekischen Sprachfamilie. Die Hopi betrieben früher Ackerbau und
züchteten Schafe. Vorwiegend wurde Mais angebaut, aber sie pflanzten auch
Bohnen, Squash, Melonen und eine Reihe weiterer Gemüse und Früchte. Sie sind
als ein tief religiöses Volk bekannt und Jungen und Mädchen begannen ihre
zeremonielle Laufbahn bald nach dem vollendeten sechsten Lebensjahr mit der
Einführung in den Kachinakult. Hopi-Kachinas waren maskierte Nachahmungen
einer großen Anzahl von Göttern und Geistern, sowie gestorbener Ahnen, die
von Männern dargestellt wurden. Das bekannteste aller Hopi-Rituale ist der
Ende August durchgeführte Schlangentanz, in dem die Akteure mit lebenden
Schlangen im Mund tanzen. Tatsächlich sehen die Zuschauer nur einen kurzen,
jedoch aufregenden Ausschnitt einer längeren Zeremonie, von der das meiste
geheim in Kivas zelebriert wird.
Das Reservat der Hopi ist seit den 1960er Jahren immer wieder stark bedroht,
da es Ansprüche auf die dort befindlichen Bodenschätze durch weiße
Großunternehmen gibt. Jedoch konnten sich die Hopi bisher diesem Druck auch
durch eine sehr gute Öffentlichkeitsarbeit widersetzen.
Die Diné, auch Navajo genannt, sind mit 338.443 Stammesangehörigen (laut
Zensus von 2005) der volkreichste aller indianischen Stämme in den
Vereinigten Staaten und leben größtenteils im mit 69.650 km² größten
Reservat im Norden Arizonas und New Mexicos. Die Diné sprechen wie die
Apachen eine Athabasken-Sprache. Die einstigen Nomaden sind im Laufe der
Jahrhunderte stark von den benachbarten Puebloindianern beeinflusst worden,
mit der Folge, dass der Ackerbau zur wichtigsten Grundlage ihrer Subsistenz
wurde. Doch die Region ist überwiegend trocken und ließ generell nicht
genügend Ackerbau und Viehzucht zu, um für alle den Lebensunterhalt zu
sichern. Tausende verdienen sich deshalb ihr Einkommen als Arbeiter fern vom
Navajoland und eine beträchtliche Zahl hat sich auf bewässertem Land am
Colorado und an solchen Orten wie Los Angeles und Kansas City
niedergelassen.
Das religiöse System der Diné ist kompliziert. Die komplexen Riten erfordern
einen Spezialisten, den man nach seinem Können und der Länge der Zeremonien
bezahlt. Die meisten Riten werden vorwiegend zur Heilung körperlicher oder
seelischer Krankheiten inszeniert. Bei anderen Zeremonien gibt es einfache
Gebete und Gesänge, und man fertigt Trockenmalereien aus Pollen und
Blütenblättern an. In manchen Fällen gibt es öffentliche Tänze und
Vorführungen, zu denen sich Hunderte oder Tausende von Navajo und Besucher
versammeln.
Obwohl die Diné niemals in dem Umfang Raubzüge unternommen hatten wie die
Apachen, waren sie doch gefährlich genug, dass Colonel Kit Carson 1863
schließlich den Befehl zu ihrer Unterwerfung erteilte. Mehr als 8000 Navajos
wurden im Jahr 1864 beim 480 km Langen Marsch in die Gefangenschaft nach
Bosque Redondo im Süden New Mexicos gebracht.[
Die Kaibab sind ein Zweig der Southern Paiute, der zur uto-aztekischen
Sprachfamilie gehört und am North Rim des Grand Canyon im nordwestlichen
Arizona, sowie im südlichen Utah und südöstlichen Nevada lebte. Die
Lebensgrundlage der Kaibab bildete das Sammeln von Nahrung. Sie führten ein
halbnomadisches Leben, um zu den ergiebigsten Stellen zu gelangen, an denen
die Wildpflanzen wuchsen. Ihre reichlicher Verzehr an genießbaren Wurzeln
trug ihnen den verächtlichen Namen „Diggers“ von den Weißen ein, aber sogar
die überheblichsten Amerikaner mussten anerkennen, dass die Paiute in einem
Land existieren konnten, wo ein Weißer ganz schnell verhungern würde. Nichts
Essbares blieb unbeachtet: Kiefernsamen, wilder Grassamen, sogar
Heuschrecken und Raupen. Großes Wild gab es kaum, so dass die Indianer
Kaninchen, Vögel, Präriehunde und Mäuse fangen mussten. Das Kaibab-Reservat
wurde 1917 eingerichtet. Das Land ist nur für die Viehzucht geeignet, obwohl
einige Gärten bestellt werden. Ihren Lebensunterhalt verdienen sich diese
Indianer mit einer stammeseigenen Herde und Lohnarbeit. Die Volkszählung von
2000 ergab 196 Stammesangehörige, die in dem 487 km² großen Reservat leben.
Am beziehungsweise im Grand Canyon bieten sich verschiedene Aktivitäten an.
Einen guten „Überblick“ bietet ein Rundflug von dem kleinen, am Südrand
gelegenen Flughafen oder von Las Vegas aus.
Eine häufige Aktivität besteht darin, die verschiedenen Aussichtspunkte
anzusteuern und dabei das ein oder andere Stück des Canyonrandes zu Fuß zu
erkunden. Hierzu wird der Rand des Grand Canyon hauptsächlich in zwei
Gebieten, in der Umgebung des am Südrand gelegenen „Grand Canyon Village“
und in der Umgebung des am Nordrand gelegenen „Bright Angel Point“, an dem
das dortige Informationszentrum liegt, durch Straßen erschlossen. Am Südrand
ist ein 11 km langes Stück des Randes vom „Grand Canyon Village“ Richtung
Westen zu „Hermits Rest“ ausschließlich mit Pendelbussen zugänglich („West
Rim Drive“). Die für PKWs zugängliche Hauptstraße vom „Grand Canyon Village“
folgt 42 km Richtung Osten bis zum Aussichtspunkt „Desert View“ dem Verlauf
des Canyons („East Rim Drive“).
Am Nordrand ist der Bright Angel Point zugänglich, wobei sich schon bei der
Zufahrt stellenweise gute Ausblicke in Seitencanyons ergeben. Die Straße vom
„Point Imperial“ bis zum „Cape Royal“ folgt auf 29 km dem Canyonrand. An
diesem südlichsten Aussichtspunkt des North Rim sieht man unter anderem den
Steinbogen des Angels Window. Diese Felsformation entstand durch
Witterungseinflüsse. Regen, Wasseransammlungen, Eis, Wind etc. höhlten den
Übergang zum Aussichtspunkt aus, sodass ein Fenster entstand.
Daneben sind einzelne Punkte am Canyon über Schotterpisten erreichbar,
insbesondere der am Nordrand gelegene „Point Sublime“, ein am Südrand
gelegener Punkt im Havasupai-Reservat, von dem aus die im Canyon selbst
liegende Indianersiedlung Supai zu Fuß, per Maultier oder per Helikopter
erreicht werden kann, sowie ein ebenfalls am Südrand gelegener Punkt im
Reservat der Hualapai, an dem 2007 der Grand Canyon Skywalk eröffnet wurde.
Um möglichst verschiedene Eindrücke des Canyons zu gewinnen, sind große
Entfernungen zurückzulegen. Der Fußweg vom „Grand Canyon Village“ am Südrand
zum „Bright Angel Point“ am Nordrand geht über 34 km, mit einem Fahrzeug
sind jedoch 354 km zurückzulegen, da es keine Brücke über den Canyon gibt.
Der Skywalk ist 390 km vom „Grand Canyon Village“ entfernt.
Wanderungen
Für sportlichere Menschen bietet sich eine Wanderung in den Canyon oder im
Canyon an. Für Übernachtungen innerhalb des Grand Canyon benötigt man eine
Erlaubnis („Permit“). Sie kann frühestens vier Monate vor dem geplanten
Termin beantragt werden. Die Zahl der Permits ist begrenzt. Für solche
Touren gelten strenge Regeln, deren Einhaltung durch die Park Ranger
überwacht wird. Tagestouren sind dagegen ohne Erlaubnis möglich.
Es gibt eine große Anzahl von Wegen im Canyon: am bekanntesten (und
meistbegangen) sind der South Kaibab Trail vom Südrand zum Fluss und der
Bright Angel Trail vom Nordrand entlang des Bright Angel Creek zum Fluss und
dann wieder hinauf zum Südrand.
Wanderungen von einem der Ränder des Tals bis an den Fluss führen über 1400
Höhenmeter, durch fünf Klimazonen und etwa 1,7 Milliarden Jahre
Erdgeschichte. Im Sommer kann auch bei moderaten Temperaturen am Canyonrand
im Inneren der Schlucht eine erhebliche Hitze herrschen. Selbstüberschätzung
oder unzureichende Ausrüstung einiger Wanderer führen Jahr für Jahr zu
komplizierten Rettungsaktionen und sogar zu Todesfällen. Nur am North Kaibab
Trail und am Bright Angel Trail ist Trinkwasser verfügbar. Einige
Unternehmen bieten Wanderritte durch die Schluchten des Grand Canyons auf
Pferden oder Maultieren an.
Einen ausgiebigen Blick vom Fluss aus bieten Bootsfahrten. Da der Fluss nur
an wenigen Stellen zugänglich ist, sind innerhalb von ein bis zwei Tagen
entweder der nordöstliche Teil stromaufwärts von Lee's Ferry oder der
westliche Teil zwischen dem Diamond Creek (im Reservat der Hualapai) und der
Einmündung in den Lake Mead (vor allem South-Cove-Ausstieg) zu befahren.
Eine Fahrt von Lee's Ferry bis zum Diamond Creek durch den zentralen Teil
des Grand Canyon (364 km oder 226 Meilen) dauert drei oder mehr Tage. Üblich
sind auch Befahrungen, während derer unterwegs für kleinere Wanderungen
und/oder Klettereien angehalten wird und für die entsprechend mehr Zeit
veranschlagt wird.
Die während der zweiten Powell-Expedition 1872 eingesetzten Boote waren
offen, wenig robust und nicht sehr wendig.
Bootstouren werden vor allem der Aussicht und der Berühmtheit des Grand
Canyon wegen unternommen. Außerdem bietet der Colorado auch Wildwasser,
dazwischen liegen allerdings lange Strecken ruhigen Wassers. Für den am
häufigsten gepaddelten Flussabschnitt zwischen Lee's Ferry bis Diamond Creek
(364 km) listet die amerikanische Wildwasser-Organisation American
Whitewater nur 31 benannte Stromschnellen der Stufen II+ bis IV+ auf der
VI-stufigen Wildwasserschwierigkeitsskala auf; auf den oft angehängten
nächsten 83 km (59 Meilen) folgen sogar nur noch zwei weitere namentlich
genannte Stromschnellen (Stand Januar 2010).
Seinen bis heute weit verbreiteten Ruf als extrem schwierigen Fluss für
Rafting oder Wildwasserkanufahrten schuldet der Colorado hingegen
hauptsächlich der Vergangenheit: Zum einen war seine Kraft tatsächlich
größer, bevor er durch den Hoover- und den Glen-Canyon-Staudamm reguliert
wurde. Zum anderen hat sich der Wildwassersport in den letzten 100 Jahren
stark weiter entwickelt; mit modernen Wildwasserkanus, moderner
Paddeltechnik - unter anderem der Eskimorolle - und nicht zuletzt moderner
Sicherheitsausrüstung (Helme und Schwimmwesten) sind die Stromschnellen des
Colorado, die zu Zeiten von Powells Expeditionen noch ehrfurchteinflößend
waren, für erfahrene Wildwassersportler nichts Außergewöhnliches mehr. Die
Herausforderung des Flusses bilden heute seine noch immer eindrucksvolle
Wassermenge (Volumen) und vor allem seine relative Abgeschiedenheit,
deretwegen schweres Gepäck für mehrere Tage mitgenommen wird, was die Boote
schlechter manövrierbar macht.[16] Kajakfahrer sind allerdings häufig mit
Begleitrafts unterwegs, auf die Ausrüstung und Essen geladen werden. Dadurch
ist die Befahrung selbst mit kleinen Spielbooten möglich, die für das nötige
Gepäck weder genug Platz noch genug Auftrieb bieten würden.
Die Regulation des Colorados durch den Bau des Glen-Canyon-Staudammes und
viele niederschlagsarme Jahre seit 2000 haben zu einer deutlichen
Verringerung der Wassermenge geführt. Dadurch sind breite Strände
entstanden, die jedoch nicht dem natürlichen Ökosystem des Canyons
entsprechen und sich daher negativ auf die Lebenswelt auswirken. Der Canyon
wurde bereits mehrmals geflutet, um die Folgen der anthropogenen Eingriffe
zu minimieren.
An schönen Tagen reisen rund 20.000 Touristen in den Grand Canyon,
vorwiegend zu den bekannten Aussichtsplattformen. Dies verursacht
zwangsläufig Schäden in der umliegenden Landschaft.
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