Die Planung
07.
Fahrradtour der Donnerstagsrunde
1999 - Die Wasserburgenroute
(270 km)
18.06.1999 - 20.06.1999
Freitag, der 16.06.1999.
Start 7.00 Uhr an der Rheinfähre
Bad Honnef
Bad Honnef, Wachtberg (1.
Bergprüfung!), Meckenheim,
Euskirchen, Weilerswist,
Bliesheim, Türnich, Weilerswist,
Kerpen, Bergheim, Bedburg (107
km)
Übernachtung im Hotel Bedburger
Mühle, Friedrich-Wilhelm-Str.
28, 50181 Bedburg
Samstag, der 17.06.1999.
Abfahrt 09.00 Uhr auf den
Rädern!
Bedburg, Kaster, Rödingen,
Jülich, Niederzier, Düren,
Kreuzau, Vettweiß, Zülpich (88
km)
Übernachtung im Hotel Europa,
Bonner Str. 2, 53909 Zülpich
Sonntag, der 18.06.1999.
Abfahrt 09.00 Uhr auf den
Rädern!
Zülpich, Euskirchen, Kuchenheim,
Flamersheim, Rheinbach,
Meckenheim, Wachtberg, Mehlem,
Rolandseck, Bad Honnef (75 km)
Wir feiern den Ausklang unserer
"Wahlkampftour" mit unserem
Bürgermeisterkandidaten Peter im
"Alten Rathaus".
Euer Toni
Seitenanfang
|
Die Route
Anklicken der Karte öffnet Fenster
mit vergrößerter Darstellung
Seitenanfang
Der Bericht
Die 08. Fahrt der Donnerstagsrunde -
Die
Wasserburgenroute
Die „Donnerstagsreisemannschaft"
auf den Spuren des Mittelalters.
Ist Ihnen eigentlich bekannt,
dass es in unserer unmittelbaren
Nachbarschaft mehrere hundert
Schlösser und Burgen gibt?
Die Reisemannschaft um Toni
Colombel wollte es wissen und
machte sich mit dem Fahrrad auf
die „Wasserburgen-Route", ein
neu ausgeschilderter, sehr
empfehlenswerter Radwanderweg
durch die Nordeifel und die
Kölner Bucht. Allerdings waren
die „Tankstellen" in Form von
Biergärten noch etwas zu selten
entlang der landschaftliche sehr
reizvollen Strecke, braucht doch
ein geforderter Radfahrer auch
die entsprechende
Flüssigkeitsmenge, wie wir es
von der Tour de France wissen.
Die zu erkundende südwestliche
Region von NRW zeichnet eine
außergewöhnlich große Zahl an
ehemaligen Adelssitzen aus, die
meist als Wasserburgen errichtet
wurden. Die fruchtbare
Landschaft und die politische
Entwicklung seit dem frühen
Mittelalter hatte die
burgenreichste Gegend der Welt
zur Folge. Nirgendwo sonst
findet man eine derartige
Ansammlung von Burg- und
Schlossanlagen auf so engem
Raum.
Zur Zeit des fränkischen
Königsreichs war der Bau von
Burgen ein Vorrecht der Könige.
Der Adel saß auf unbefestigten
Höfen in den Dörfern. Im
Zeitalter der normannischen
Raubzüge im 9. Jahrhundert, als
auch die Königsmacht mehr und
mehr schwand, waren die
unbefestigten Dörfer und Höfe
schutzlos. Um dem zu entgehen
begannen die Edelherren so
genannte „Motten", Erdhügel mit
hölzernem Turm, umlaufender
Palisade und einem Wassergraben
aufzubauen. Auf angegliederten,
ebenfalls befestigten „Inseln"
war der landwirtschaftliche
Betrieb untergebracht und in
Kriegszeiten fand auch die
Dorfbevölkerung dort Schutz.
Damit war die zweiteilige
rheinische Wasserburg als
autarke Adelsburg für die
nächsten tausend Jahre
geschaffen.
Seit dem 12. Jahrhundert erwuchs
eine neue Klasse der
Niederadeligen oder
Ministerialen. Ursprüngliche
Waffenknechte übernahmen
verantwortlichere Aufgaben und
wurden zur loyalen Trägerschicht
der Machtinhaber. Im 13. und 14.
Jahrhundert bauten sie den
größten Teil der rheinischen
Wasserburgen nach dem Vorbild
der Edelherrenburen, allerdings
standesgemäß deutlich unterhalb
deren Niveau und Größe. Da
während des 17. und 18.
Jahrhunderts die Burg als
strategisches Machtmittel an
Bedeutung verlor, wurden viele
zum offenen schlossartigen
Landsitz.
Wir starteten mit unserer Tour
Freitag morgens um 07.00 Uhr
(!!). Nach der Fähre begann auch
bald der lange Anstieg nach
Wachtberg. Belohnt für die
Steigleistung wurden wir im
Bahnhof Kottenforst mit einem
opulenten Frühstück. Gut
gestärkt ging es weiter nach
Euskirchen um von dort die Erft
entlang bis nach Bedburg, dem
ersten Etappenziel, zu fahren.
Entlang dieser Strecke von ca.
50 km liegen mehr als 30
Wasserburgen, die meisten in
einem ausgezeichneten Zustand.
Von Bedburg aus fuhren wir noch
wenige Kilometer nach Norden
durch den idyllischen, fast
mittelalterlich anmutenden Ort
Kaster bis zu einem
Aussichtspunkt über den Tagebau
Hambach. Hier bekamen wir einen
Eindruck von den gigantischen
Ausmaßen und der technischen
Herausforderung der
Braunkohlegewinnung. Über Jülich
ging es am Fuße der Eifel
entlang zur befestigten Stadt
Zülpich, wo wir die zweite Nacht
verbrachten. Zurück nach Bad
Honnef führte der Weg über die
Hardtburg bis zur Glasstadt
Rheinbach, die auch eine
ausgezeichnete
Brauereigaststätte besitzt und
dann weiter nach Mehlem.
Unterwegs konnten wir
überragende Fernsichten auf das
Siebengebirge genießen.
Die Einfahrt nach Bad Honnef
stand im Zeichen der
bevorstehenden
Bürgermeisterwahl, trugen wir
doch alle ein T-Shirt mit dem
Wahlplakat von Peter Brassel
(Bürgermeister der Stadt Bad
Honnef 1999 - 2004). Eine
Ehrenrunde durch die Stadt
endete im „Alten Rathaus", wo
unser Mitstreiter Peter seinem
Wahlspruch gerecht wurde: „Zum
Wohle....."
Wolfgang Roseneck
|