Schrein des Bab

 
 
 
 
Der Schrein des Bab
 
Der Schrein des Bab und seine Gärten

Der Schrein des Bab ist ein Heiligtum der Bahai und befindet sich in Haifa in Israel. Das Grabmal des Bab, des Religionsstifters des Babismus, ist nach dem Schrein Baha’u’llahs in Westgaliläa eines der wichtigsten Pilgerziele der Bahai und gilt als Wahrzeichen der Hafenstadt. Der Standort des Schreins wurde von Baha’u’llah, dem Religionsstifter der Bahai, bei einem seiner Aufenthalte in Haifa, ausgewählt. Von Abdul-Baha (1844–1921) war zunächst nur eine schlichte Grundstruktur von neun Räumen errichtet worden. Shoghi Effendi beauftragte den Architekten William Sutherland Maxwell – den Wünschen Abdul-Bahas entsprechend – diese durch Arkaden und einen Überbau zu schmücken. Der Marmor und der Granit für das Bauwerk stammen aus Italien und wurden von Ugo Giachery, einem italienischen Bahai, besorgt. Die Arbeiten wurden im Oktober 1953 fertiggestellt. Zusammen mit den anderen historischen Pilgerstätten der Bahai in Haifa und Westgaliläa gehört der Schrein seit Juli 2008 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Seit 2001 ist der Schrein umgeben von 18 Gartenterrassen, neun oberhalb und neun unterhalb des Schreins, die sich am Hang des Berges Karmel über eine Länge von über einem Kilometer erstrecken und das Stadtbild prägen (Gärten der Bahai). Eine umfassende Renovierung des Bauwerks wurde 2011 beendet. Seitdem gilt es als erdbebensicher.

In einem der Räume befinden sich derzeit auch die sterblichen Überreste von Abdul-Baha (siehe auch: Schrein Abdul-Bahas).


Bahai-Weltzentrum

 
 
 
 
Bahai-Weltzentrum
 
Die Hängenden Gärten der Bahai gelten als Friedenssymbol und Ort der Ruhe inmitten der Großstadt Haifa am Karmel. Sie gehören zu den meistbesuchten touristischen Anziehungspunkten Israels.

Das administrative und geistige Weltzentrum der Bahai (Baháʼí World Centre) befindet sich in Haifa, Israel. Neben dem Schrein des Bab befindet sich auf dem Berg Karmel das Haus der Gerechtigkeit, das Internationale Lehrzentrum, das Internationale Archiv sowie das Zentrum für das Studium der Heiligen Texte.

Am Bahai-Weltzentrum befindet sich eine Vielzahl von heiligen Stätten der Bahai. Zu ihnen zählen die Schreine, in denen die sterblichen Überreste des Bab, Bahāʾullāhs, ʿAbdul-Baha's und ihrer nächsten Familienangehörigen verwahrt werden. Außerdem gehören hierzu die Häuser, in denen die Familie Baha’u’llahs während ihrer Verbannung gelebt hat oder die in besonderem Zusammenhang mit den Glaubensereignissen stehen. Viele dieser Gebäude, Monumente und Schreine befinden sich in einer aufwendig angelegten Gartenanlage am Berg Karmel und stehen neben den Bahai-Pilgern Besuchern aus aller Welt offen.

Berg Karmel

Der Berg Karmel ist in der Geschichte der Religion in verschiedenen Quellen aufzufinden. Zum Beispiel wird im Buch Jesaja des Alten Testaments prophezeit, dass es der „Berg des Herren“ sei, zu dem „alle Völker herbeiströmen werden“. Bahāʾullāh hat viermal Haifa besucht und auf dem Berg Karmel sein Zelt aufgeschlagen. Bei einem dieser Aufenthalte zeigte er ʿAbdul-Baha' die Stelle, an der das Grabmal des Bab gebaut werden soll. Ein anderes Mal schrieb er die sogenannte „Tafel vom Karmel“, in der die Bedeutung dieses Berges für die zukünftige Bahai-Gemeinschaft erläutert wird.

Heilige Stätten in Haifa und Akko


Schrein des Bab auf dem Berg Karmel



Schrein des Bab

Dieses Mausoleum birgt die Gebeine des Bab und befindet sich an dem Ort, den Bahāʾullāh selbst bei einem Aufenthalt in Haifa wählte. ʿAbdul-Baha' kam die Aufgabe zu, dieses Bauwerk zu errichten, die sterblichen Überreste des Bab nach 60 Jahren Wanderschaft von Teheran/Iran zum heiligen Berg Karmel/Israel zu bringen und sie beizusetzen. Hier befindet sich außerdem das Grabmal ʿAbdul-Baha's, das zu gegebener Zeit umgesiedelt werden soll, wenn ein entsprechender Schrein für ihn errichtet worden ist.

Schrein Bahāʾullāhs

Hier befinden sich die sterblichen Überreste Bahāʾullāhs. Im Selbstverständnis der Bahai ist dieser Ort dadurch ausgezeichnet, dass hier laut Shoghi Effendi „der heiligste Staub, den je die Erde in ihrem Schoß empfing“, bestattet ist. Bahāʾullāh wurde im nördlichsten Zimmer im Haus seines Schwiegersohnes Siyyid ’Ali Afnan am Tag seines Hinscheidens am 29. Mai 1892 kurz nach Sonnenuntergang beigesetzt. Zu diesem Zimmer wurde später ein separater überdachter Zugang gebaut. Täglich kommen etliche Bahai, die meist im Rahmen ihrer Pilgerreise die Heiligen Stätte besuchen, zu stillen Gebeten und Meditationen hierher. Dieser Ort ist aber auch von großer Bedeutung für alle Bahai der Welt, weil er als „Qiblih“ die Richtung für die Pflichtgebete, die Bahai angehalten sind täglich zu sprechen, und das Totengebet vorgibt.

Garten Ridvan

Diese kleine grüne Insel inmitten eines Flusses wurde von Bahāʾullāh als Garten Ridvan (arabisch: „Paradies“) bezeichnet und ist nicht mit dem Garten Ridvan in Bagdad zu verwechseln, in dem Bahāʾullāh 1863 seine Sendung verkündete. Hier konnte Bahāʾullāh nach fast einem Jahrzehnt Haft in Akko erstmals die Gefängnisumfriedungen verlassen und die Natur erleben. Bis dahin hatten seine körperlichen Bewegungen einzig darin bestanden, fortwährend in seinem Schlafzimmer auf- und abzugehen.

Landhaus Bahji

Das Landhaus Bahji befindet sich auf einer Anhöhe, die in einer Gegend liegt, die früher als Al-Bahja (arabisch: „Ort der Freude“) bekannt war. Aus diesem ehemaligen Sommerpalast eines reichen Kaufmanns namens Udi Khammar, der ursprünglich die Osthälfte des Hauses Abbud besaß, flohen nach einer Epidemie die Eigentümer. 1879 erwarb ʿAbdul-Baha' dieses Landhaus und es wurde zum Wohnsitz eines Großteils seiner Familie. Verschiedene Räume dieses Hauses sind für die Bahai von besonderer historischer Bedeutung.

Haus von Abbud

In dem in zwei Bereiche eingeteilten Gebäude, das als „Haus Abbud“ bekannt war, lebte Bahāʾullāh insgesamt fast sieben Jahre. Es war ein für die Anzahl der Familienangehörigen Bahāʾullāhs viel zu kleines Gebäude, da stellenweise 13 Personen in einem Zimmer leben mussten. Trotz der widrigen Verhältnisse wurde hier 1873 das Heiligste Buch der Bahai, der Kitab-i-Aqdas, offenbart.

Welterbe

Im Juli 2008 hat die UNESCO die heiligen Stätten wegen ihrer Funktion als Pilgerstätten der Bahai zum Weltkulturerbe ernannt.

Galerie

Internationales Lehrzentrum Zentrum für das Studium der Heiligen Texte
Internationales Archiv der Bahai-Gemeinde Schrein des Bab

 

Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Schrein_des_Bab
Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Bahai-Weltzentrum