Kalifornien 1995

19.Tag - Freitag, der 04.08.1995

Salton Sea

Saltonsee

Der Saltonsee, aufgenommen vom Space Shuttle

Geographische Lage Kalifornien (USA)
Zuflüsse New River, 'Whitewater River, Alamo River
Abfluss nicht vorhanden
Daten
Koordinaten 33° 19′ 17″ N, 115° 49′ 22″ WKoordinaten: 33° 19′ 17″ N, 115° 49′ 22″ W (Karte)
Höhe über Meeresspiegel 69 m unter dem Meeresspiegel
Fläche 974 km²
Maximale Tiefe 30 m
Besonderheiten abflusslos, stark salzhaltig

Der Saltonsee (englisch Salton Sea) ist mit 974 km² der größte See im US-Bundesstaat Kalifornien. Die Größe schwankt allerdings wegen des unregelmäßigen Wasserzuflusses (Wasserentnahme aus den Zuflüssen). Der See ist stark salzhaltig und liegt in der Colorado-Wüste im südlichen Kalifornien westlich der Chocolate Mountains. Durch den See verläuft die Grenze zwischen dem Imperial County und dem Riverside County. Die Flüsse New River, Whitewater River, Alamo River und weitere kleine Flüsse fließen in den Salton Sea, der selbst abflusslos ist. Er liegt in der Salton-Senke (engl.: Salton sink) ca. 66 m unter dem Meeresspiegel. Am See liegt die Salton Sea State Recreation Area.

Geschichte

Der Saltonsee ist künstlich entstanden: Er ist die Folge eines nach heftigen Regenfällen erfolgten Dammbruchs am Colorado River im Jahre 1905, woraufhin von dort Wassermassen in das sonst ausgetrocknete Imperial Valley strömten. Es dauerte zwei Jahre, bis die Fluten unter Kontrolle gebracht werden konnten. Die Überflutung sorgte auch dafür, dass die Ortschaft Salton, eine Bahnarbeitersiedlung, die rechtzeitig evakuiert werden konnte, versank. Auch wenn die Gegend beim Eintreffen weißer Siedler trocken war, befand sich hier in früheren Zeiten doch bereits öfter eine Wasserstelle. So geht man heute davon aus, dass vor ca. 300 Jahren ein See existierte, den man Lake Cahuilla getauft hat, der aber infolge des heißen Klimas verdunstet ist. Die Salton-Senke, die ursprünglich ein Teil des Golfs von Kalifornien war, wurde vor 120000 und 67000 Jahren durch Deltaablagerungen des Colorado Flusses vom Golf abgetrennt. Die durch die Abschnürung entstandenen Seen wurden bei aridem Klima jeweils eingedampft.

In den 1920er Jahren entwickelte sich der Saltonsee zu einem beliebten Ausflugsgebiet für die Einwohner Südkaliforniens. Außerdem wurde er bald Rastplatz von Zugvögeln und auch Fische wurden hier heimisch wie z. B. Meeräschen und Buntbarsch. Auch neue Siedlungen entstanden am Ufer: Salton City, Salton Sea Beach und Desert Shores am Westufer und Desert Beach, North Shore und Bombay Beach am Ostufer. Etwas südöstlich befindet sich Niland, ein Eisenbahnknoten an der Strecke von Los Angeles nach Yuma bzw. Mexicali. In der Umgebung sind auch geothermische Aktivitäten zu beobachten, so zum Beispiel Schlammgeysire östlich des Sees. Diese finden ihren Ursprung in der Lage der Salton-Senke im Bereich der San-Andreas-Verwerfung, der Nahtstelle zwischen der Nordamerikanischen und der Pazifischen Kontinentalplatte. Die geothermale Anomalie wird durch ein geothermisches Kraftwerk am Südufer des Saltonsees auch zur Energiegewinnung genutzt.

Da der See aber über keinen Abfluss verfügt, handelt es sich um ein sensibles Ökosystem, das zunehmend gefährdet ist. Die Schwankungen im Wasserspiegel führten in den Fünfziger und Sechziger Jahren wiederholt zu Überflutungen der angrenzenden Orte, vor allem aber bereitet der ständig zunehmende Salzgehalt Probleme; er erreicht inzwischen nahezu den Wert von 4,4 %, der bereits deutlich über dem Salzgehalt von Meerwasser liegt und oberhalb dessen lediglich die Barsche überlebensfähig sind. Außerdem führt der hohe Anteil an Düngemitteln aus der Landwirtschaft in den Zuflüssen zu einer vermehrten Algenblüte und zu erhöhten Konzentrationen von Bakterien, was wiederum den Vogelbestand gefährdet. Der New River gilt als der am höchsten verschmutzte Fluss der gesamten Vereinigten Staaten. Dazu kommt eine hohe Selenkonzentration, sodass nicht selten tote Fische ans Ufer geschwemmt und Vogelsterben beobachtet werden. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, sollen Entsalzungsanlagen eingerichtet werden und andere Maßnahmen Abhilfe schaffen. Für den Fortbestand des Ökosystems setzten bzw. setzen sich insbesondere der Kongressabgeordnete Sonny Bono und dessen Witwe Mary sowie das Mitglied des Repräsentantenhauses, Jerry Lewis, ein.

Der See zieht heute noch rund 150.000 Besucher pro Jahr an. Der Tourismus leidet unter den sich verschlechternden Bedingungen, sodass viele der Hotels am Seeufer geschlossen und verlassen sind. Die Zukunft des Sees bleibt ungewiss, da seine Rettung große Summen und eine Umstellung der gesamten Landwirtschaft der Gegend erfordern würde.

 

vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie

 

 

Am Ostufer des Saltonsees

 

Der Saltonsee im Jahr 1990

 

 

 

 

 
© Peter Brassel (ViSdTDG), Bad Honnef 2010, Kontakt: info@wohnmobil-reisen.de