Kalifornien 1995 06.Tag - Sonntag, der 22.07.1995 San Francisco
San Francisco [ˌsæn fɹənˈsɪskoʊ], offiziell City and County of San Francisco, ist eine Stadt und eine Metropolregion im US-Bundesstaat Kalifornien an der Westküste in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mit 805.235[1] Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt Kaliforniens. Im globalen Vergleich gilt sie neben ähnlich großen Städten wie etwa Frankfurt am Main oder Amsterdam als mittelgroße Weltstadt. Der Name der Stadt ist spanischen Ursprungs. San Francisco ist nach dem Heiligen Franziskus, also Franz von Assisi, benannt. Ein von den Einwohnern lange Zeit verpönter, in den letzten Jahren zunehmend wieder akzeptierter Spitzname für San Francisco lautet Frisco[2]. GeographieGeographische LageDie Stadt liegt an der nördlichen Spitze der San-Francisco-Halbinsel, die die Bucht von San Francisco südwestlich abschließt. Sie wird im Westen vom Pazifik, im Norden vom Golden Gate und im Osten von der Bucht begrenzt. Im Süden liegen die 300 m hohen Twin Peaks, die von den spanischen Missionaren auf Grund ihres Aussehens „Los Pechos de la Chola“, auf Deutsch „Die Brüste des Indianermädchens“, genannt wurden. San Francisco ist auch berühmt für seine Hügel, die ab dreißig Metern Höhe Hill genannt werden; im gesamten Stadtgebiet gibt es zweiundvierzig. Um die mitunter sehr steilen Straßen überwinden zu können, entwickelte Andrew Smith Halli um 1870 die Cable Cars. Die Belle of the Bay, wie die Stadt auch liebevoll genannt wird, ist eine der bedeutendsten Hafenstädte an der Westküste Nordamerikas. Diese Bedeutung erlangte die Stadt durch den vom Meer geschützten Naturhafen. In der Bucht von San Francisco liegen die bekannte, heute nur noch als Museum dienende Gefängnisinsel Alcatraz, die Angel Island, Treasure Island, Yerba Buena Island und weitere kleine Inseln. Im Pazifik vor San Francisco liegen die Farallon-Inseln. GeologieDie Nähe der Stadt zur San-Andreas-Verwerfung birgt ein erhöhtes Risiko für Erdbeben. Am 18. April 1906 ereignete sich das bislang schwerste Erdbeben. Es erstreckte sich von San Juan Bautista bis Eureka und hatte eine Stärke von 7,8 auf der Richterskala. Als Folge von Bränden und Sprengungen wurden dabei rund 3000 Menschen getötet und drei Viertel von San Francisco zerstört bzw. erheblich beschädigt. Das Loma-Prieta-Erdbeben von 1989 war bis heute das letzte große Beben in der Region (7,1 auf der Richterskala). Es hatte erhebliche Auswirkungen auf Teile der Stadt. Viele Straßen und Freeways wurden beschädigt. Der Embarcadero Freeway an der nördlichen Seite der Stadt ist dem Beben vollständig zum Opfer gefallen und wurde abgerissen. Teile der oberen Fahrbahn der zweistöckigen Oakland-Bay-Bridge fielen auf die darunterliegende Ebene. Am 30. Oktober 2007 gab es ein Erdbeben der Stärke 5,6, dessen Epizentrum in der Nähe von San José lag. Zu Schäden in San Francisco kam es hierbei nicht. Seit dem Loma-Prieta-Erdbeben war es jedoch das stärkste in der Bay-Area Region. Experten befürchten für die Zukunft ein noch stärkeres Erdbeben als das von 1906. Im Jahr 2008 publizierten der Geologische Dienst der USA (USGS) und das Südkalifornische Erdbebenzentrum eine neue Studie. Darin sagen die Forscher im Rahmen einer 30-Jahre-Prognose ein schweres Erdbeben in Kalifornien voraus. Die Wahrscheinlichkeit für ein Beben der Stärke 6,7 liegt demnach bei 99,7 Prozent, für die Stärke 7,5 oder mehr beträgt sie 46 Prozent.[3] Stadtgliederung→ Hauptartikel: Verwaltungsgliederung von San Francisco Wie in vielen amerikanischen Städten gibt es eine Japantown und eine Chinatown. Chinatown bildet zusammen mit den Chinesen in den Sunset und Richmond Districts eines der größten Chinesenviertel außerhalb der Volksrepublik China. Außerdem gibt es eine vietnamesische Gemeinde im Stadtteil Tenderloin, eine der Philipinos in Crocker Amazon, eine italienische Gemeinde in North Beach, ein French Quarter sowie eine irische und russische Gemeinde im Richmond District. Der ursprünglich hispanische Mission District ist einer der ältesten Stadtteile. Er war eine der einundzwanzig Missionen, die von spanischen Missionaren gegründet wurden. Russian Hill erhielt den Namen aufgrund der während des Goldrausches dort entdeckten Gräber russischer Trapper. Haight-Ashbury erlangte in den 1960er-Jahren seine Berühmtheit als eine der prominentesten Ansammlungen von Hippies. Das Castro ist das größte Lesben- und Schwulenviertel der Stadt. Die größte afro-amerikanische Gemeinde befindet sich südöstlich von Bayview und Hunters Point. Richmond, an der Westseite der Stadt nördlich des Golden Gate Parks gelegen, ist im Wesentlichen von asiatischen Einwanderern geprägt. Südlich der Market Street, die als eine der wenigen Straßen quer verläuft, liegt der Stadtteil Soma (South of Market), bekannt für seine Galerien und Kunstaktivitäten. KlimaDas vorherrschende mediterrane Klima wird stark von der Lage San Franciscos an der Küste des Pazifik beeinflusst, insbesondere durch den aus nördlicher Richtung kommenden, kalten Kalifornienstrom. Die Sommer sind deshalb kühler als in anderen Regionen vergleichbarer geografischer Breite und fast regenfrei. Die wärmsten Monate sind September und Oktober, ebenfalls ungewöhnlich für diese geografische Lage. Die Winter sind vergleichsweise mild und niederschlagsreich, Frost gibt es nur sehr selten. Die Tagestemperatur im Sommer reicht von 15 bis 25 Grad Celsius. Bekannt sind aber auch die morgendlichen Nebelschwaden, die vom Meer her über die Hügel ziehen. Dieser Advektionsnebel entsteht dadurch, dass sich die durch Westwinde transportierte, relativ warme, feuchte Luft vom offenen Meer kommend über dem Kalifornienstrom abkühlt und kondensiert. Ebenso bekannt sind die sehr unterschiedlichen Mikroklimate. So kommt es vor, dass es am Golden Gate empfindlich kühl und im Stadtzentrum gleichzeitig hochsommerlich warm ist.
GeschichteIndianische Besiedlung und erste EuropäerUrsprünglich war die Bucht von San Francisco durch den Indianerstamm der Travianer Muwekma Ohlone besiedelt, die bis ins 19. Jahrhundert fast ausgerottet waren. Die spanischen Eroberer schickten im 16. Jahrhundert zwei Expeditionen in den Norden Amerikas, um die Westküste zu erkunden. Hernán Cortés hatte eine „Halbinsel zwischen Golf und Ozean“ entdeckt und nannte sie California. Aber die offizielle Entdeckung erfolgte mit Juan Rodríguez Cabrillo erst zehn Jahre später. Die schwer zu findende Einfahrt zur Bucht wurde erst 1775 entdeckt, obwohl viele Entdecker, unter anderem Francis Drake, die Region schon im 16. Jahrhundert erkundeten. Jedoch verhinderte der Nebel oftmals die Sicht auf die Meerenge und die Bucht, weshalb die späte Entdeckung nicht weiter verwunderlich ist. Die ersten Europäer siedelten ab 1776, ein Jahrhundert später, in der heutigen Stadt. Spanische Soldaten und Missionare gründeten die heutige Kirche Mission Dolores am 29. Juni an einer Lagune, die sie Nuestra Señora de los Dolores nannten, sowie ein Presidio am Golden Gate zur Sicherung der Mission. Die Stadt wurde später von den Missionaren in Gedenken an den Heiligen Franz von Assisi San Francisco de Asís genannt, auf Englisch wurde daraus dann Saint Francis. Einer nahe gelegenen Siedlung wurde der Name Yerba Buena gegeben. (Hierba Buena bedeutet wörtlich gutes Kraut, und ist die spanische Bezeichnung für eine lokal vorkommende Minzeart). Der aus Petra/Mallorca stammende Franziskanerpater Junípero Serra leitete damals die Missionsgründungen. Er wird noch heute sehr verehrt. Im Jahr 1792, 300 Jahre nach der Entdeckung Amerikas durch Christopher Kolumbus, gründete der britische Forscher George Vancouver eine kleine Niederlassung nahe Yerba Buena (die spätere Downtown von San Francisco). Sie wurde zu einer Ausgangsbasis für europäische und russische Siedler, Pelzhändler und Pioniere. 19. Jahrhundert und NeuzeitNach dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg kam die Stadt 1846 in den Besitz der USA. San Francisco erlebte einen ersten großen Aufschwung durch den 1848 beginnenden Goldrausch in Kalifornien. Der Name Golden Gate leitet sich von diesem Ereignis ab. Die Bevölkerungszahl stieg dabei von etwa 900 auf über 20.000 in einem einzigen Jahr an. Im Umfeld der Mission wurden bald mehr irische als spanische Grabsteine aufgestellt. Viele Schiffe wurden von ihren Besitzern aufgegeben und havarierten im Hafen. Um neuen Platz zu schaffen, wurde beschlossen, die Schiffwracks zu nutzen, und man füllte den Hafen mit Erde und Schutt auf. Große Teile der heutigen Innenstadt sind auf diesen Landfills gebaut. In dieser Zeit entwickelte sich die Stadt auch zum wirtschaftlichen Zentrum Kaliforniens. Es wurden Banken – wie etwa die Wells Fargo Bank – und auch viele andere namhafte Unternehmen in San Francisco gegründet, beispielsweise Levi Strauss & Co. und die Ghirardelli Chocolate Company. Der spätere selbsternannte Kaiser der Vereinigten Staaten und Schutzherr von Mexiko Joshua Abraham Norton wanderte 1849 mit einem Startkapital von 40.000 $ aus Südafrika nach San Francisco ein. Den durch Grundstücksgeschäfte erlangten Reichtum verspielte er bis 1859 wieder. Durch Spekulationen gescheitert und bankrott wollte Norton die Dinge nun selbst in die Hand nehmen und ernannte sich am 17. September 1859 in Briefen an die örtlichen Zeitungen und Politiker selbst zum Kaiser von Amerika und Schutzherren von Mexiko. Einundzwanzig Jahre lang erließ er nun kaiserliche Edikte. Am Morgen des 18. April 1906 wurde die Stadt von einem Erdbeben und dem nachfolgenden Feuer verwüstet. Im Allgemeinen wird die Zahl der Todesopfer auf 700 geschätzt, einige Quellen geben aber eine drei- bis viermal höhere Zahl an. Das Missionsgebäude überstand das Erdbeben ohne Schaden, so dass es heute das älteste Gebäude der Region ist. (Siehe San-Francisco-Erdbeben von 1906) In den 1930er Jahren wurden die Golden Gate Bridge nach Norden und die Oakland Bay Bridge nach Osten fertig gestellt. Dadurch war die Stadt wesentlich einfacher zu erreichen, und die Bevölkerungszahl stieg nochmals erheblich an. 1939 fand auf der Treasure Island die „Golden Gate International Exposition“ (die Weltausstellung) statt. Die Insel wurde eigens für die Ausstellung neben der Yerba Buena Island aufgeschüttet. Nach der Ausstellung war sie bis 1996 ein Stützpunkt der U.S.-Marine. Das Gelände soll in Zukunft wieder öffentlich genutzt werden. 1945 fand die Nachkriegskonferenz statt, aus der als Ergebnis die Charta der Vereinten Nationen und die UN hervorgingen. San Francisco gilt somit als Gründungsstätte der Vereinten Nationen. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Stadt zu einem Zentrum der US-amerikanischen Bewegungen gegen das politische Establishment und der Gegenöffentlichkeit. Die Hippie-Bewegung feierte 1967 in der Stadt im Summer of Love ihren Höhepunkt. Janis Joplin und Bands wie Grateful Dead oder Jefferson Airplane beeinflussten die Rockmusik weltweit. Begünstigt wurde das durch die Nähe des Berkeley-Campus der University of California. Autoren wie Timothy Leary, Phil K. Dick oder Robert Anton Wilson lebten in dieser Zeit dort. Scott McKenzies Aufnahme des von John Phillips geschriebenen Songs San Francisco (Be Sure To Wear Some Flowers In Your Hair) war eine Hymne auf die Stadt jener Zeit und wurde ein Welthit. Seit den 1970ern zogen zunehmend Homosexuelle in die Stadt, insbesondere in den Castro District. Die Stadt gilt bis heute als „die“ Stadt der Homosexuellen in den USA, und Queer Politics hat großen Einfluss auf die Stadtpolitik. Diese Zeit wird auch in den „Stadtgeschichten“ von Armistead Maupin ausgiebig beschrieben. Ende des 20. Jahrhunderts waren die Stadt und das nahegelegene Silicon Valley Zentrum des wirtschaftlichen Aufschwungs der Informationstechnik. Während des Dotcom-Booms in den 1990ern zogen immer mehr Softwarefirmen, Unternehmer und Marketingexperten nach San Francisco und beeinflussten die soziale Landschaft gravierend. Ehemals arme Arbeiterviertel wandelten sich zu „IN“-Gegenden und trieben die Immobilienpreise in die Höhe. DemografieDie Mitglieder der Bevölkerung sind nach eigenen Angaben zu 50 % weiß, 31 % asiatischen Ursprungs, 12 % sind lateinamerikanischen und 7 % afrikanischen Ursprungs. Im Verhältnis zur übrigen Bevölkerung leben in San Francisco die meisten Asiaten in ganz Nordamerika, die Chinatown ist nach derjenigen New Yorks die größte der USA. Im Gegensatz zur üblichen Verteilung in den meisten Gegenden der Welt leben in San Francisco mehr Männer als Frauen. Das Verhältnis beträgt 103,1: 100.
PolitikSeit den 1960ern und dem Summer of Love hat sich die Stadt zum liberalen Zentrum der USA und zur Hochburg der Demokratischen Partei gewandelt. Der Trend zeigt sich ebenfalls in der Tatsache, dass Dwight D. Eisenhower 1956 als letzter republikanischer Präsidentschaftskandidat diesen Wahlbezirk gewonnen hatte. Diese eher links orientierte politische Einstellung wird auch sichtbar in einer nicht umgesetzten Verordnung vom Frühjahr 2006, in der das Tragen, Besitzen und Verkaufen von Handfeuerwaffen innerhalb des Stadtgebietes verboten werden sollte. Kultur und Sehenswürdigkeiten
San Francisco gilt noch heute als Zentrum der US-amerikanischen Gegenkultur. Die von hier ausgehende Hippiebewegung stellte die ihrer Meinung nach sinnentleerten Wohlstandsideale der weißen Mittelschicht in Frage. ArchitekturSan Francisco ist bekannt für die große Anzahl viktorianischer Häuser. Sie wurden während der Goldgräberzeit Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut. Leider sind über die Hälfte der Victorians dem Erdbeben und dem darauf folgenden Feuer von 1906 zum Opfer gefallen. Heutzutage gibt es in San Francisco noch etwa 15.000 Victorians. Damals kostete ein Haus im Durchschnitt 3.000 $, mittlerweile sind die Immobilienpreise etwa um das Einhundertfache gestiegen. Grundlegend sind die vier viktorianischen Stilrichtungen: Stick Style, Italianate-Stil, einer der populärsten Stile in der damaligen Zeit, Gothic Revival Style und Queen Anne Style. Neben weiteren basiert die Mehrzahl der ursprünglichen Häuser auf diesen vier architektonischen Stilrichtungen. KirchenNeben der Mission Dolores Kirche (gegründet am 9. Oktober 1776) gibt es noch weitere sehenswerte Sakralbauten in der Stadt. Die Cathedral of Saint Mary of the Assumption an der Gough Street, Cathedral Hill, beeindruckt von innen und außen den Betrachter. Die 2.500 Plätze, die sich um den Altar in einem Halbkreis anordnen, bieten den Gläubigen in der eher spartanisch ausgestatteten Kirche Platz für Messen. Die zentrale Kuppel, die sich über 15 Etagen in luftigen Höhen erstreckt, wird durch Strebepfeiler gestützt. Die Wände können somit aus Glas bestehen und verleihen dem Gotteshaus eine luftige Anmut. Die Kirche wurde 1971 eingeweiht und ersetzt die alte Saint-Mary-Kirche, die 1962 durch einen Brand zerstört wurde. Der Neubau kostete ca. sieben Millionen Dollar. 1987 zelebrierte Papst Johannes Paul II. hier während seines Besuches im Erzbistum San Francisco eine Messe. Die Episkopalkirche Grace Cathedral befindet sich auf Nob Hill. Sie wurde im Jahr des Goldrausches 1849 als kleine Kapelle gebaut. Die dritte Kirche, die erstmals Grace Cathedral genannt wurde, ist beim großen Erdbeben von 1906 zerstört worden. Der Eisenbahnbaron und Bankier Crocker vermachte sein Grundstück nach der Katastrophe der benachbarten Gemeinde. Die Arbeiten für das heutige Gebäude begannen 1928. Lewis Hobart baute sie im französisch-gotischen Stil. Die 1964 vollendete Kathedrale ist die drittgrößte Episkopalkirche in den USA. Sie soll durch ihre Beton-Stahl-Konstruktion erdbebensicher gebaut sein. Die Old Saint Mary’s Cathedral genannte Catholic Cathedral of Saint Mary of the Immaculate Conception an der California Street ist die älteste Kirche im romanischen Stil an der Westküste Nordamerikas. Die Saints Peter and Paul Church an der 666 Filbert Street ist eine römisch-katholische Kirche im Stadtteil North Beach. Sie war auch Drehort für den Film Sister Act. SehenswürdigkeitenAußer den Bauwerken und Museen gibt es noch viele weitere Sehenswürdigkeiten. Dass alte, nicht mehr gebrauchte Lagerhallen im Hafengebiet nicht verkommen oder abgerissen werden müssen, zeigt das Viertel Fisherman’s Wharf mit seinen Cafés, Kneipen und Restaurants. Die Pier 39, ein Teil von Fisherman’s Wharf, ist ein ganzjähriger Rummel mit Souvenir-Läden, Fahrgeschäften und Restaurants. Hier gibt es auch ein Aquarium. An Pier 39 haben sich Seelöwen auf Anlegestellen niedergelassen und nutzen diese als Ruheplätze. Haupteinkaufstraße ist der nördliche Teil der Market Street und die Gegend um den Union Square, die zum Bummeln und Shoppen einlädt. Eine Sehenswürdigkeit, die man in der ganzen Innenstadt präsentiert bekommt, sind die Cable Cars. Sie sind eines der Erkennungszeichen dieser Stadt. Heute fahren nur noch drei Linien. Sie dienen hauptsächlich als Touristenattraktion, weniger als Verkehrsmittel. Für Interessierte wurde zusätzlich ein Cable Car Museum eingerichtet. Des Weiteren kann man eine der wenigen Kurvenrolltreppen im Kaufhaus von Nordstrom an der Market Street bewundern. Golden Gate BridgeWeltberühmt ist die von Joseph B. Strauss konstruierte Golden Gate Bridge über das Golden Gate, die Öffnung zur Bucht von San Francisco. Sie ist 2,8 km lang und 25 m breit, die beiden Pylone sind jeweils 227 m hoch und stehen 1.280 m voneinander entfernt. Die Brücke wurde am 19. April 1937 fertiggestellt und am 28. Mai des Jahres offiziell für den Verkehr freigegeben. Diese besondere Konstruktion wird ständig instandgehalten bzw. für mögliche nächste Erdbeben laufend auf den neuesten technischen Stand gebracht. Lombard StreetDer blumengeschmückte, gewundene Teil der Lombard Street wird als „kurvenreichste Straße der Welt“ bezeichnet. Bei einem Gefälle von 27 % war es notwendig, die Straße in Serpentinen zu führen. Mit den attraktiven Häusern und der Bepflanzung entwickelte sich dieser Straßenabschnitt zu einem Touristenmagneten. Transamerica PyramidDer Wolkenkratzer Transamerica Pyramid im Financial-District ist ein typisches Wahrzeichen der Stadt mit Verkaufs- und Büroräumen. Das Gebäude wurde Ende der 1960er von William Pereira entworfen und 1972 fertiggestellt. Es ist 260 m hoch und hat 48 Stockwerke. Die Pyramide mit ihren prägnanten „Flügeln“ sticht in der Skyline besonders hervor. Sie ist für Touristen nicht zugänglich. Mission DoloresDie spanische Mission Dolores, das älteste Bauwerk in der Stadt, wurde am 9. Oktober 1776 vom Franziskaner Padre Junipero Serra gegründet. Sie hat als eines der wenigen Gebäude mehrere Erdbeben fast unbeschadet überstanden. Sie ist eine der 21 Missionen am El Camino Real aus der Zeit der spanischen Eroberung. 1958 entstanden hier Filmszenen für Alfred Hitchcocks Thriller Vertigo – Aus dem Reich der Toten. PresidioDas Presidio wurde im Zuge der Eroberung Neuspaniens zusammen mit der Mission Dolores errichtet. Direkt am Golden Gate war es von 1776 bis 1994 der wichtigste Militärstützpunkt an der Westküste und enthält heute auf sechs Quadratkilometern Gewerbe- und Wohngebiete. Es ist außerdem Schauplatz von vielen Filmen und TV-Produktionen. 2005 wurde im Presidio das Letterman Digital Arts Center eröffnet, das die Firmen von George Lucas (Lucasfilm, Industrial Light & Magic, LucasArts) beherbergt. Painted LadiesDie „Painted Ladies“ sind ein Straßenzug mit historischen Häusern am Alamo Square, in denen ehemals Spielhöllen und Bordelle betrieben wurden und die nunmehr mit ihren gepflegten Fassaden den Blick auf die Skyline untermalen. Haight-AshburyHaight-Ashbury ist ein östlich des Golden Gate Parks gelegener Stadtteil von San Francisco, benannt nach der Kreuzung von Haight Street und Ashbury Street. Bekanntheit erlangte das Gebiet in den 60er Jahren durch die Beatnik- und Hippie-Bewegung. Berühmte Musiker, die in Haight-Ashbury ihren Wohnsitz hatten und die dortige Musikszene entscheidend mitprägten, sind sowohl Janis Joplin und Jimi Hendrix wie auch die Gruppen Grateful Dead und Jefferson Airplane. Haight-Ashbury ist auch heute noch Anziehungspunkt für eine alternative Gegenkultur. Weitere bekannte Bauwerke
Parks und PlätzeDer riesige Golden Gate Park bietet einen Botanischen Garten, ein Planetarium, einen japanischen Teegarten und ein Aquarium. Er dient den San Franciscans als städtisches Naherholungsgebiet. Der Yerba-Buena-Garten wurde zu Beginn der 1990er Jahre auf dem Dach des Moscone North Convention Center errichtet. Es beherbergt ein Denkmal für Martin Luther King, jr.. Im Sommer finden hier Freiluftveranstaltungen statt. Der Alamo Square liegt im Westen der Stadt und erstreckt sich über vier Blocks. Bekannt ist dieser Park wegen seiner viktorianischen Häuser, The Painted Ladies, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammen. Der älteste Park der Stadt ist der Buena Vista Park. Er wurde schon 1867 angelegt und befindet sich im Stadtteil Haight-Ashbury. Hier ist auch The Pan Handle zu finden, eine Verlängerung des Golden Gate Parks. Auf dem Stadtplan sieht er aus wie ein Pfannenstiel. Mitten in Downtown befindet sich der Union Square mit seinen edlen Geschäften. Außerdem befinden sich an der Pazifikküste der Zoo von San Francisco und öffentliche Strände, z. B. der Baker Beach, die von der Bevölkerung auch als Naherholungsgebiet genutzt werden. NaturdenkmälerZwar kein Naturdenkmal im Sinne des deutschen Naturschutzgesetzes, aber markantes Wahrzeichen: die Zwillingshügel Twin Peaks im Süden der Stadt. Die nähere Umgebung bietet viele kleine „Naturwunder“: die Pazifikküste, die Weinbaugebiete Napa Valley und Sonoma Valley, die Redwood-Bäume im Muir Woods National Monument im Norden, die Strände der Half Moon Bay und der Point Reyes National Seashore mit dem malerischen Leuchtturm. Essen und TrinkenIn San Francisco sind durch das Zusammentreffen von Einwohnern mit vielfältigen kulturellen Hintergründen auch deren kulinarische Traditionen fest verankert. Aus dem asiatischen Raum sind das vor allem die japanische und verschiedene chinesische Küchen, des Weiteren auch die koreanische, vietnamesische und thailändische. Neben der leichten kalifornischen Küche gibt es auch italienische, dänische, russische, mexikanische und deutsche Restaurants. Durch die Lage am pazifischen Ozean finden sich insbesondere Fisch und andere Meeresfrüchte auf den Speisekarten. So gibt es am Fisherman’s Wharf Krabbenküchen, die beispielsweise „Krabbensuppe in Sourdough Bread“ anbieten. Dieses Sauerteigbrot, das während der Goldgräberzeit aus Europa eingeführt wurde – und den Goldgräbern den Spitznamen Sourdough eintrug – wurde zu einer Spezialität der Stadt. Der Sourdough Sam, ein vollbärtiger Mann in Goldgräbermontur, ist das Maskottchen der American-Football-Mannschaft San Francisco 49ers. Die Küche in Kalifornien und besonders in San Francisco und der Bay Area gilt als eine der besten der USA. So erscheint seit 2006 eine ausschließlich der Bay Area und San Francisco gewidmete Ausgabe des bekannten Restaurantführers Guide Michelin. Coffee HousesSeit den 1950ern sind die sogenannten Coffee houses, ähnlich den europäischen Kaffeehäusern, zu einem zentralen Treffpunkt von Künstlern, Poeten und politischen Aktivisten geworden. Francis Ford Coppola schrieb große Teile seiner The Godfather Trilogy im Cafe Trieste, der erste Coffee-Shop, wurde 1956 eröffnet. Sie sind über die ganze Stadt verteilt. Zurzeit gibt es über zweihundert Kaffeehäuser im Stadtgebiet von San Francisco. Geführte Touren durch prominente Coffeeshops demonstrieren den vitalen Aspekt der urbanen Kultur dieser Stadt. Film, Fernsehen und MusikEinige bekannte Filme, die in San Francisco gedreht wurden, sind Im Angesicht des Todes, Is’ was, Doc?, Basic Instinct, Sneakers – Die Lautlosen, EDtv, Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen, Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart, Vertigo, Geheimnis der Mutter, Dirty Harry, Presidio, Metro, Bullitt, 10.5 – Die Erde bebt, Das Streben nach Glück, Liebling, hältst Du mal die Axt? und Hulk. Mehrere Filme, wie zum Beispiel Flucht von Alcatraz und The Rock, spielen auf der nahe gelegenen Gefängnisinsel Alcatraz. Weitere Filme wurden auf dem Gelände des Presidios gedreht. Zu den bekanntesten Serien, die in San Francisco spielen, zählen Die Straßen von San Francisco, Nash Bridges, Full House, Monk, Dharma & Greg, Falcon Crest, Kung Fu, die Mystery-Serie Charmed – Zauberhafte Hexen und Eli Stone. Durch diese Serien erlangte San Francisco ebenfalls einen guten Werbeeffekt. Bei Charmed z. B. wurde häufig die erste Minute nach den Opening Credits für Luftaufnahmen und Aufnahmen quer durch die Stadt genutzt. Das Hauptquartier der Sternenflotte aus Star Trek liegt ebenfalls in San Francisco, so dass die Stadt auch für das Franchise eine wichtige Rolle spielt und dementsprechend regelmäßig in den Serien und Kinofilmen vorkommt[5] Das Lied San Francisco (Be Sure to Wear Flowers in Your Hair) von Scott McKenzie stammt aus den 1960er Jahren und ist weltweit ein Klassiker geworden. In den 1980er Jahren entwickelte sich San Francisco und die umliegende Bay Area zu einem bedeutenden Zentrum der Metalszene und wurde zum Ausgangspunkt der Thrash-Metal -Bewegung. Besondere Beudeutung haben hier insbesondere die Bands Metallica, Testament und Exodus. Wirtschaft und InfrastrukturWirtschaftSan Francisco ist Sitz einiger großer Unternehmen wie etwa Levi Strauss & Co., GAP, Wells Fargo und George Lucas’ Firma Industrial Light & Magic. Die Stadt gilt als Finanzzentrum Kaliforniens. Ende des 20. Jahrhunderts siedelten sich Firmen der New Economy hier an. Ein großer Arbeitgeber in der Region ist auch die U.S.-Navy, die hier einige Stützpunkte unterhält. Regional wird im nahe gelegenen Napa und Sonoma Valley Wein von internationalem Rang angebaut. Seit 2005 ist San Francisco der Hauptsitz des kalifornischen Stammzellenforschungsprogramms. Damit positioniert sich die Stadt als Forschungszentrum der Biotechnologie und Biomedizin. VerkehrÖPNV→ Hauptartikel: Öffentlicher Nahverkehr San Francisco San Francisco hat für amerikanische Verhältnisse ein ausgeprägtes öffentliches Verkehrsnetz, das durch die San Francisco Municipal Railway, abgekürzt MUNI, betrieben wird. Neben – teilweise historischen – Straßenbahnen aus aller Welt, dem Oberleitungsbus San Francisco, Omnibussen und der U-Bahn Muni Metro verkehren in manchen Straßen der Stadt die Cable Cars, seilgezogene Straßenbahnen aus dem 19. Jahrhundert. Es gibt heutzutage drei Cable-Car-Linien: Die California-Line, die Powell-Mason-Line und die Powell-Hyde-Line. Am ehesten dem verbreiteten Bild von San Francisco mit seinen steilen Hügeln kommt die Powell-Hyde-Line nahe. Vom Embarcadero werden Fährverbindungen zu den angrenzenden Orten an der Bucht angeboten. Die Region östlich der Bucht von San Francisco lässt sich mit dem S-Bahn-ähnlichen System Bay Area Rapid Transit, abgekürzt BART, erreichen. Die San Francisco-Halbinsel und das Silicon Valley sind durch den Caltrain mit San Francisco verbunden, auch dieses System ist einer S-Bahn vergleichbar. StraßenDie Straßen von San Francisco sind ungeachtet der geologischen Beschaffenheiten überwiegend schachbrettförmig angelegt. Das heißt sie verlaufen direkt über die Hügel. Daher sind viele Straßen extrem steil. So müssen bergab parkende Autos aus Sicherheitsgründen ihre Räder zum Straßenrand hin eingeschlagen haben und bergauf parkende Autos vom Straßenrand weg eingeschlagen haben. Nach Norden ist San Francisco über die Golden Gate Bridge mit dem Marin County verbunden. Richtung Osten führt zurzeit noch die alte, doppelstöckige San Francisco-Oakland Bay Bridge aus dem Jahre 1936 nach Oakland. Die New Bay Bridge befindet sich im Bau. FlugverkehrDer San Francisco International Airport [SFO] ist nach Los Angeles der bedeutendste internationale Flughafen an der US-amerikanischen Westküste. Er liegt 12,9 km südlich etwas außerhalb der Stadt direkt an der Bucht. Der Standort wurde eigens für den Flughafen in der Bucht aufgeschüttet. SeehafenDer Hafen von San Francisco, Port of San Francisco, war lange Zeit der größte und geschäftigste an der ganzen amerikanischen Westküste. Die Piers wurden allerdings mit dem Aufkommen von Containern zu klein und damit überflüssig. Der gesamte Container-Umschlag wurde nach Oakland auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht ausgelagert. Lange Zeit verfielen die Piers. Teilweise wurden sie von der Stadt verkauft, bis man sich besann und einige Piers, wie etwa Pier 39, zu neuem Leben erweckte. Heute sind vom alten Hafen nur noch wenige Piers und die alte Hafenmeisterei am Anfang der Market Street übrig. Dieses Gebäude wurde in den letzten Jahren aufwendig renoviert. Da die Piers vollständig aus Holz sind, besteht eine ständige Brandgefahr. Ende der 1990er brannte tatsächlich auch eines dieser alten Bauwerke ab. vgl. 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