Rundreise British Columbia / Alberta 1997
08.Tag -
Sonntag, der 11.08.1997
North Vancouver - Stanley Park und zurück 13 km
Unsere erste Wanderung ging vom
Capilano RV Park über die Lions-Gate Bridge in den Stanley Park.
Dabei kann einem schon mulmig werden:
Auf der Brücke ist ein Wahnsinns-Verkehr und die Autos brausen fast hautnah
an einem vorbei. Keine Chance wegen der herrlichen Aussicht die Brückenseite
zu wechseln. Das kann man erst am Ende der Brücke im Park. Und der ist
sehenswert! Hier haben wir die schönsten Fotos von Vancouver gemacht!
Der Stanley-Park ist ein 404,9 Hektar großer Park in Vancouver. Er
ist der größte Stadtpark Kanadas und der drittgrößte Nordamerikas. Der nach
Frederick Arthur Stanley benannte Park befindet sich direkt neben der
Innenstadt an der Nordspitze einer Halbinsel, die in den Fjord Burrard Inlet
hineinragt. Jährlich wird er von etwa acht Millionen Einheimischen und
Touristen besucht. Durch den Park zieht sich ein 200 km langes Netz von
Spazierwegen. Der größte Teil des Parks besteht aus einem Wald mit rund
einer halben Million Bäumen. Sehenswürdigkeiten sind unter Anderem der
Beaver Lake, das Vancouver Aquarium, die vorgelagerte Insel Deadman's
Island, der Siwash Rock sowie die rund um den gesamten Park führende 8,8 km
lange Ufermauer mit einer Fahrbahn für Spaziergänger, Fahrradfahrer und
Inlineskater.
Kapitän George Vancouver erkundete 1792 als erster Europäer die Gegend und
trafen dort auf den Indianerstamm der Squamish. Erst mehrere Jahrzehnte
später, während des Krimkriegs, kehrten die Briten zurück. Sie schlossen ein
Verteidigungsbündnis mit den Squamish; diese sollten im Falle eines Angriffs
das Nordufer des Burrard Inlet verteidigen, die Briten das Südufer. Der
erwartete Angriff der Russen blieb aber aus und in den frühen 1860er Jahren
wurde die Halbinsel zu einem militärischen Sperrgebiet erklärt. Die
Halbinsel wäre strategisch günstig gelegen, falls US-amerikanische Truppen
versucht hätten, die damalige Provinzhauptstadt New Westminster vom Burrard
Inlet her anzugreifen.
Obwohl zwischen den 1860er und 1880er Jahren sechs Forstunternehmen in der
Gegend tätig waren, blieb die Halbinsel wegen der militärischen Nutzung von
einer großflächigen Rodung verschont. 1886 wurde die Stadt Vancouver
gegründet. Als erste Amtshandlung überhaupt beschloss der Stadtrat eine
Petition an die kanadische Dominion-Regierung, mit der Bitte, das
Sperrgebiet zu verpachten und in einen Park umzuwandeln.
Nachdem die Regierung dieser Bitte entsprochen hatte, ernannte der Stadtrat
eine sechsköpfige Kommission zur Verwaltung des Parks. 1890 wurde sie durch
den Vancouver Park Board ersetzt, dessen sieben Mitglieder von den
Einwohnern der Stadt gewählt statt ernannt werden. Die Kommission verwaltet
heute 192 Grünflächen in ganz Vancouver mit einer Gesamtfläche von 12,78
km², wobei der Stanley Park mit Abstand am größten ist.
Am 27. September 1888 erfolgte die offizielle Eröffnung des Parks, der nach
Frederick Arthur Stanley benannt wurde, dem damaligen kanadischen
Generalgouverneur. 1908 verlängerte die Regierung den Pachtvertrag um
weitere 99 Jahre. 1988 wurde der Park zu einem National Historic Site
erklärt.
Der Wald, der große Teile des Parks bedeckt, ist nicht das Ergebnis von
Landschaftsarchitektur, sondern ist natürlich gewachsen. Der Baumbestand ist
mehrheitlich Sekundärwald und besteht aus hochgewachsenen Douglasien,
Riesenlebensbäumen, Westlichen Hemlocktannen und Sitka-Fichten. An
vereinzelten Stellen ist auch unberührter Primärwald anzutreffen. Große
Flächen wurden bei drei Naturkatastrophen entwaldet. Die erste war ein
schwerer Herbststurm im Oktober 1934, gefolgt von einem schweren Schneesturm
im Januar und Februar 1935, dem Tausende von Bäumen zum Opfer fielen. Ein
weiterer Sturm im Oktober 1962, ein Ausläufer des Taifuns „Freda“ über dem
Pazifik, zerstörte ein rund 2,5 km² großes Waldgebiet. Am 15. Dezember 2006
richtete ein heftiger Wintersturm (Windgeschwindigkeiten bis 215 km/h) auf
40 % der Waldfläche große Schäden an. Seit 1992 werden die höchsten Bäume
aus Sicherheitsgründen von den Parkangestellten zurückgestutzt.
Der Siwash Rock ist ein monolithartiger Felsen, der etwa zehn Meter vor der
Nordwestküste der Halbinsel liegt. Er ragt 18 Meter in die Höhe, ist
vulkanischen Ursprungs und entstand vor rund 32 Millionen Jahren durch
Erosion. Beaver Lake ist ein See im Zentrum des Stanley Park, der auf allen
Seiten von Wald umgeben ist und viele Wasservogelarten anzieht. Die vielen
Seerosen entziehen dem See Sauerstoff, der dadurch immer weniger in der Lage
ist, organisches Material abzubauen und sich langsam in einen Sumpf
verwandelt. Der Lost Lagoon liegt am südlichen Ende des Parks und ist ein
künstlich angelegter See. Er entstand im Jahr 1916, als eine Meeresbucht
durch den Bau eines Straßendammes entzwei geteilt wurde.
Deadman's Island (Insel des toten Mannes) liegt südwestlich des Parks in der
Bucht Coal Harbour. Diese 3,8 Hektar große Insel erhielt diesen Namen, weil
sich auf ihr eine indianische Begräbnisstätte befindet. Bis 1887 wurde die
Insel auch von europäischen Siedlern als Friedhof genutzt.
Der Seawall verläuft rund um den gesamten ParkEs gibt zahlreiche Erholungs-
und Freizeiteinrichtungen im Park. Am beliebtesten ist der Seawall, der rund
um die gesamte Halbinsel entlang der Küste verläuft und stellenweise in die
steil abfallenden Felsen gehauen wurde. Der Bau dieser 8,8 km langen
Ufermauer begann 1914, wurde aber erst am 26. September 1971 für beendet
erklärt. Auf dem Seawall befindet sich ein asphaltierter Weg für
Spaziergänger, Jogger, Radfahrer und Inlineskater. Die beiden letztgenannten
Gruppen dürfen den Weg nur entgegen dem Uhrzeigersinn benutzen. Für
Fußgänger und Jogger wurde der Weg an beiden Enden auf eine Länge von 22 km
erweitert. Er beginnt am Canada Place, verläuft rund um den Park, entlang
dem Strand an der English Bay und anschließend rund um den False Creek und
endet an der Kitsilano Beach.
Eine Miniatur-Parkeisenbahn verkehrt auf einem Rundkurs zwischen der
Ostküste der Halbinsel und dem Beaver Lake. Die Länge beträgt zwei
Kilometer, die Spurweite 508 mm. Zum Einsatz kommt eine Nachbildung jenes
Zuges, der 1887 auf der transkontinentalen Eisenbahnstrecke zum ersten Mal
Vancouver erreichte. Daneben gibt es zahlreiche Tennisplätze, eine
18-Loch-Minigolfanlage und zwei Schwimmbecken. Seit 1934 finden im Marion
Malkin Memorial Bowl Theateraufführungen statt.
Bis 1996 war die Hauptattraktion des Parks
ein Zoo, dessen Ursprünge auf den ersten Parkdirektor Henry Avison
zurückgehen, der einen Schwarzbären gefangen und angekettet hatte. Der Zoo,
der aus Avisons Sammlung von Tieren entstand, zählte über 50 verschiedene
Tierarten, darunter Schlangen, Wölfe, Emus, Bisons, Kängurus, Affen und
Humboldt-Pinguine. Als 1994 der Zoo aufgewertet werden sollte, entschieden
sich die Einwohner Vancouvers stattdessen in einem Referendum für die
schrittweise Schließung. Der Stanley Park Zoo wurde im Dezember 1997
endgültig geschlossen, nachdem das letzte Tier, ein Eisbär namens Tuk, im
Alter von 36 Jahren gestorben war.
Das Vancouver Aquarium wurde 1956 eröffnet und ist das erste und größte
Aquarium Kanadas. Zu besichtigen sind unter anderem Delfine, Weißwale,
Staller'sche Seelöwen, Seehunde und Seeotter. Insgesamt leben dort 300
Fischarten, Tausende von Wirbellosen, 56 Amphibienarten, 60 Säugetiere und
Vögel. Im November 2006 genehmigte die Parkbehörde eine Erweiterung, trotz
Opposition von Tierschützern.
Frei lebende Tierarten sind unter anderem Waschbären, Kojoten, Hasen und
Grauhörnchen. Letztere stammen von acht Tieren ab, die 1909 vom New Yorker
Central Park geschenkt wurden.
Über die Jahre wurden zahlreiche Monumente im Stanley Park errichtet. Dazu
gehören Statuen von Lord Stanley, Robert Burns, Harry Jerome und Warren G.
Harding, eine Gedenktafel für das 1892 gesunkene Dampfschiff SS Beaver, das
Grab von Pauline Johnson sowie eine Reihe von Totempfählen. Die
Parkverwaltung hat die Errichtung weiterer Denkmäler untersagt, um den
natürlichen Zustand des Parks zu bewahren.
aus
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Übernachtung im Capillano
RV Park, North Vancouver.
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