Von der Ostsee nach Masuren und Schlesien
28. Mai - 23. Juni 2019
Alsfeld
Alsfeld ist eine Stadt im mittelhessischen Vogelsbergkreis, im Zentrum des
Bundeslandes Hessen. Die Stadt ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Geografie
Lage
Alsfeld liegt im Nordteil des Vogelsbergkreises am Südwestrand des
Knüllgebirges, am Westhang des Alsfelder Beckens. Die Stadt befindet sich
westlich der Mündung der Eifa in den Oberlauf der Schwalm.
Die nächsten größeren Städte sind Bad Hersfeld, etwa 39 km im Osten, Fulda,
ungefähr 44 km im Südosten, Gießen, zirka 52 km im Westen und Marburg, etwa
43 km im Nordwesten gelegen.
Geschichte
Alsfeld wurde als „Adelesfelt“ im Jahre 1069 das erste Mal urkundlich
erwähnt.
Stadtname
Zur Herkunft des Stadtnamens gibt es einige Legenden. So soll um das Jahr
1200 der Landgraf von Hessen/Thüringen einen Ausritt über den Vogelsberg
gemacht haben. Auf dem Homberg (einem Hügel nahe Alsfeld) angekommen, blies
dort ein starker Wind. So sagte dieser: „Als fällt mir der Hut vom Kopp.“
(„Als“: oberhessisch für „immerfort“.) Aus „als fällt“ wurde dann Alsfeld. –
Der Name dürfte aber wohl eher auf den alten deutschen Personennamen „Adalo“
(Kurzform von Namen wie Adalolf = Adolf, Adalbero oder Adalwin)
zurückzuführen sein. 1076 wird der Ort Adelesfelt genannt.
Mittelalter
Ausgrabungen in der Walpurgiskirche ergaben, dass sich an dieser Stelle
schon im 9. bzw. 10. Jahrhundert eine romanische Kirche befunden hatte.
Somit entstand der Ort vermutlich in der Zeit der Karolinger. Zwischen 1180
und 1190 bauten die Landgrafen von Thüringen hier an der historischen
Handelsstraße der Kurzen Hessen eine Burg. Diese Lage begünstigte die
Entwicklung von Alsfeld, so dass Alsfeld ab 1222 als Stadt bezeugt ist.
Seit 1247 gehörte Alsfeld zur Landgrafschaft Hessen. Im Jahre 1254 trat die
Stadt dem Rheinischen Städtebund bei. Hermann II. baute sich hier 1395 ein
Schloss, und die Stadt war zeitweise Residenzstadt.
Frühe Neuzeit
Schon früh schloss sich Alsfeld der Reformation an. Auf der Hin- und
Rückreise nach Worms hatte Martin Luther hier Quartier genommen. Der
Augustinermönch Tilemann Schnabel, ein Freund Luthers, nahm bereits 1522
seine Tätigkeit im Sinne der neuen Lehre in Alsfeld auf. Doch dies zog
zunächst noch keinen Beschluss des Stadtrates nach sich, sich der
Reformation anschließen. Alsfeld war insofern nicht die erste hessische
Stadt, die lutherisch wurde, wie es in älteren Darstellungen heißt (und
daran anschließend gelegentlich noch immer kolportiert wird). Mit einer
Predigt von der Stadtmauer herab zog sich Tilemann Schnabel die Ungnade des
Landgrafen zu, musste die Stadt verlassen und konnte nach dem Votum der
Bürgerschaft 1525 wieder zurückkehren. Mit dem darauf folgenden Übergang der
Stadt zur Reformation endete auch die Tradition des Alsfelder
Passionsspiels, das auf dem Marktplatz aufgeführt wurde.
Seit 1567 gehörte die Stadt zu Hessen-Marburg und ab 1604 zur Landgrafschaft
Hessen-Darmstadt.
20. Jahrhundert
1961 fand in Alsfeld der 1. Hessentag statt, ebenso der 25. Hessentag im
Jahr 1985. Der 50. Hessentag im Jahr 2010 wurde aus finanziellen Gründen
nicht – wie geplant – in Alsfeld ausgerichtet.
1975 wurde Alsfeld durch den Europarat zur „Europäischen Modellstadt“
erklärt. Daraufhin wurden viele der 400 Fachwerkhäuser aus sieben
Jahrhunderten wie auch das Rathaus, der Pranger und eines der ältesten
Häuser Deutschlands restauriert. Bei der Freilegung der Fachwerkhäuser
wurden durch die Verwendung der falschen Holzfarben viele Fachwerkbalken
beschädigt und müssen nun wieder restauriert werden.
Zum Gedenken an diejenigen Opfer des Nationalsozialismus, die in Alsfeld
wohnten, verlegte Gunter Demnig am 24. Oktober 2009 die ersten 16
Stolpersteine in Alsfeld. Je 13 weitere Stolpersteine folgten am 7.
September 2010 und am 28. September 2011.
vgl
https://de.wikipedia.org/wiki/Alsfeld |
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