Von der Ostsee nach Masuren und Schlesien
28. Mai - 23. Juni 2019
Haarszen
Haarszen, poln. Harsz, 1936 bis 1945 Haarschen) ist ein Ort in der
polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde
Pozezdrze (Possessern, 1938 bis 1945 Großgarten) im Powiat Węgorzewski
(Kreis Angerburg).
Geographische Lage
Harsz liegt im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren am Südostufer des
Jezioro Harsz (Haarschen See). Die Kreisstadt Węgorzewo (Angerburg) liegt
neun Kilometer nordwestlich.
Geschichte
Harsen wurde am 27. Mai 1550 gegründet, als der Erbschulze Matz Gutten aus
dem Johannisburgischen Schwiddern (polnisch Świdry) durch Kaufverschreibung
acht Hufen als Schulzengut erlangt. Im Jahre 1557 saßen dort außer dem
Erbschulzen bereits 36 Bauern, 1600 schon 48 und dazu noch 10 Gärtner. Der
Ortsname schrieb sich nach 1774 Haaszen, nach 1785 Haarßen, nach 1871
Haarzen, danach bis 1936 Haarszen und schließlich Haarschen.
Am 6. Mai 1874 wurde Haarszen Amtsdorf und damit namensgebend für einen
Amtsbezirk, der – zwischen 1936 und 1945 „Amtsbezirk Haarschen“ genannt –
bis 1945 bestand und zum Kreis Angerburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der
preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.
Im Jahre 1910 waren in Haarszen mit den Wohnplätzen Neu Haarszen (Neu
Haarschen, polnisch Nowy Harsz), Sklodowen (Kloden, polnisch Skłodowo) und
Ziegelei Haarszen (Ziegelei Haarschen) 651 Einwohner registriert. Ihre Zahl
stieg bis 1925 auf 675, belief sich 1933 – nach dem am 30. September 1928
erfolgten Zusammenschluss Haarszens mit Roggen (polnisch Róg) und Numeiten (Okowizna)
– auf 840 und 1939 noch auf 811.
Am 15. September 1936 wurde die Namensschreibweise von Haarszen in „Haarschen“
umgewandelt.
Mit dem gesamten südlichen Ostpreußen kam das Dorf 1945 in Kriegsfolge zu
Polen und erhielt die polnische Ortsbezeichnung „Harsz“. Heute ist der Ort
Sitz eines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) und eine Ortschaft im Verbund
der Landgemeinde Pozezdrze (Possessern, 1938 bis 1945 Großgarten) im Powiat
Węgorzewski (Kreis Angerburg), vor 1998 zur Woiwodschaft Suwałki, seither
zur Woiwodschaft Ermland-Masuren gehörig.
vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Harsz
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