Rundreise durch Namibia und Botswana 23. Etappe - Dienstag, der 30.05.2017 Victoriafälle
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Luftbild mit Ostteil der Victoriafälle. In der rechten Bildhälfte der Boiling Pot und weitere Schluchten unterhalb der Fälle einschließlich der Victoria Falls Bridge |
Die Victoriafälle sind ein breiter Wasserfall des Sambesi zwischen den Grenzstädten Victoria Falls in Simbabwe und Livingstone in Sambia. Seit 1989 gehören die Fälle zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Der erste Europäer, der die Victoriafälle mit eigenen
Augen sah, war der schottische Missionar und Afrikareisende David
Livingstone. Nachdem er im Jahre 1851 Berichte über diesen Wasserfall gehört
hatte, landete er vier Jahre später, am 16. November 1855, auf der kleinen
Insel, die direkt an der Kante liegt, über die sich der Sambesi in die Tiefe
stürzt und die heute den Namen Livingstone-Insel trägt. Tief beeindruckt
beschrieb er den Wasserfall als „das schönste, das er in Afrika je zu
Gesicht bekam“, und nannte ihn Victoria Falls, zu Ehren der damaligen
britischen Königin Victoria.
Die einheimischen Kololo nennen den Wasserfall hingegen Mosi-oa-Tunya (zu
deutsch: donnernder Rauch). Der Name verweist auf den Wasser-Sprühnebel, der
von den Fällen in bis zu 300 m Höhe aufsteigt und noch in bis zu 30 km
Entfernung zu sehen ist. In unmittelbarer Umgebung der Victoriafälle gibt es
sogar einen Regenwald, der seine Existenz nur der Feuchtigkeit dieses
Sprühnebels zu verdanken hat. Dieser entsteht, weil sich die Wassermassen
des Sambesi auf einer Breite von 1708 m in eine quer zum Flusslauf liegende,
110 m tiefe und kaum mehr als 50 m weite Schlucht mit steilen Felswänden aus
Basalt ergießen. Damit sind die Victoriafälle der breiteste durchgehende
Wasserfall der Erde. Zum Ende der Regenzeit im Februar und März, wenn der
Sambesi durch die Niederschläge stark angeschwollen ist, schießen bis zu
10.000 m³/s Wasser über den Nordrand der Schlucht in die Tiefe, jedoch wird
der Wasserfall auch in den meisten anderen Monaten des Jahres dem Titel
„größter Wasservorhang der Erde“ gerecht. Zum Ende der Trockenzeit, in den
Monaten September und Oktober, kann die Wassermenge jedoch auf nur 170 m³/s
schrumpfen. Dann bleiben von der sonst tosenden Flut nur einige wenige
Rinnsale übrig.
Die Victoriafälle gelten als die Grenze zwischen dem breiten Oberlauf und
dem eher schmalen, von Schluchten eingeengten Mittellauf des Sambesi, der
sich bis zur Cahora-Bassa-Talsperre in Mosambik erstreckt.
Seit 1934 sind die Victoriafälle grenzübergreifend unter Schutz gestellt und
seit 1972 Teil des Mosi-oa-Tunya-Nationalparks. Der eher kleine aber
touristisch weitgehend erschlossene Nationalpark, erstreckt sich von den
Fällen etwa 12 km stromaufwärts und umfasst etwa 66 km². Darüber hinaus
liegen die Victoriafälle auf dem Gebiet der Kavango-Zambezi Transfrontier
Conservation Area, einem internationalen Schutzgebiet im südlichen Afrika,
das seit März 2012 besteht.
Eine besondere Touristenattraktion ist Devil’s Pool, ein kleines natürliches
Bassin, das unmittelbar an der Kante des Wasserfalls liegt und von September
bis Dezember, also bei niedrigem Wasserstand im Fluss, gefahrlos zum Baden
genutzt werden kann.[1][2]
Simbabwe plant derzeit die Errichtung eines 300 Millionen Dollar (ca. 230
Millionen Euro) teuren Vergnügungsparks rund um die Victoria-Fälle, um so
mehr Touristen anzulocken.
Die Victoriafälle sind das Resultat und gleichzeitig auch nur eine Zwischenstation der rückschreitenden Erosion des Sambesi im Zusammenspiel mit der speziellen regionalen Geologie im südlichen Teil der Südprovinz Sambias und dem angrenzenden Gebiet in Simbabwe. Dort befindet sich ein Vorkommen von Karoo-Basalten, die sogenannte Batoka-Formation, welches vom Sambesi durchquert wird. Die Basalte weisen ein rechtwinkliges Kluftsystem aus annähernd nord-süd und annähernd ost-west orientierten Klüften auf, die sich gitterartig überschneiden. Diese Klüfte sind mit Sedimenten (u. a. Sandstein) verfüllt, die sich einst auf den Basalten ablagerten, mittlerweile aber wieder erodiert sind.
Die Sedimente sind im Vergleich zum Basalt deutlich weniger erosionsresistent und werden vom Fluss relativ leicht ausgeräumt. Daher entsteht ein breiter Wasserfall dort, wo der Flusslauf eine Kluft kreuzt, die quer zur Fließrichtung verläuft. Bei den Victoriafällen und deren geologisch jüngsten Vorgängern betrifft dies ost-west-orientierte Klüfte, da der Fluss in diesem Gebiet in Nord-Süd-Richtung fließt. Ist eine solche Ost-West-Kluft soweit von Sediment befreit dass die rückschreitende Erosion auf eine Nord-Süd-Kluft übergreifen kann, setzt sich die Wanderung des Wasserfalls Richtung Sambesi-Quelle in ebendieser Kluft fort. Die Nord-Süd-Kluft, die unmittelbar vor Entstehung der Victoriafälle ausgeräumt wurde, ist der sogenannte Boiling Pot am östlichen Ende des heutigen Wasserfalls. Während der Ausräumung einer Nord-Süd-Kluft existiert ein relativ schmaler Wasserfall – solange, bis die nächste Ost-West-Kluft erreicht ist und, wie bei den Victoriafällen, der nächste breite Wasserfall entsteht.
Unterhalb der Victoriafälle fließt der Fluss im Zick-Zack durch enge, tiefe, grob ost-west-orientierte Schluchten, die durch eher kurze nord-süd-orientierte Abschnitte miteinander verbunden sind. Diese Schluchten repräsentieren von ihrer Sedimentfüllung befreite Klüfte im Basalt, und über den Nordrand jeder dieser Schluchten ergoss sich ein Vorgänger der Victoriafälle.
Während der Sambesi also oberhalb der Victoriafälle in einem breiten Flussbett über die Basalte hinweg strömt, fließt er unterhalb faktisch durch sie hindurch, kanalisiert durch Klüfte, die er während der vergangenen Jahrhunderttausende selbst freigeräumt hat.
Oberhalb der heutigen Victoria-Fälle sind bei Niedrigwasser in Luftbildern bereits die Ost-West-Klüfte im Flussbett zu erkennen, an denen sich die Fälle in einigen 10.000 Jahren befinden werden.
Hotel Victoria Falls
Länge | Breite |
17°55'42.54"S | 25°50'15.33"E |
Koloniale Eleganz und der Charme der alten Zeit haben dieses Hotel berühmt gemacht. Schon von der großen Gartenanlage aus kann man die Gischt der Wasserfälle sehen und das Donnern hören. Von diesem Hotel mit seinen 140 Zimmern sind die Victoriafälle gut zu Fuß zu erreichen. Allerdings sollte man die Begleitung eines vom Hotel bestellten Security-Mannes (rotes Barett) suchen.
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© Peter Brassel (ViSdTDG), Bad Honnef 2017,
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