Über die Brooklyn Bridge zur Wall Street
Liberty Island mit der Freiheitsstatue
Ellis Island - Insel der Einwanderer

 

Brooklyn Bridge

Die Brooklyn Bridge (ursprünglich New York and Brooklyn Bridge) in New York City ist eine der ältesten Hängebrücken in den USA. Sie überspannt den East River und verbindet die Stadtteile Manhattan und Brooklyn miteinander. Sie hat heute sechs Fahrspuren und in der Ebene darüber einen breiten Fußgänger- und Radfahrerweg. Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1883 war die Brooklyn Bridge die längste Hängebrücke der Welt; sie übertraf alle zuvor errichteten in ihrer Länge um mehr als 50 Prozent. Für die Stadt New York wurde die Brooklyn Bridge schnell zu einem neuen Wahrzeichen. Als „Sehnsuchtsbrücke“ in das Herz von Manhattan symbolisiert sie den Traum von einem besseren Leben.

Geschichte

Die Idee einer Brücke zwischen Manhattan und Brooklyn wurde schon seit dem frühen 19. Jahrhundert diskutiert, scheiterte aber immer am East River, der kein Fluss, sondern ein Meeresarm mit starken gezeitenabhängigen Strömungen und dichtem Schiffsverkehr ist. Eine Brücke ohne störende Pfeiler, die den Meeresarm weit über den Schiffsmasten in einer großen Spanne überquert, wäre die ideale Lösung gewesen, schien aber damals jenseits aller technischen Möglichkeiten zu sein.

Vorbereitungen

Der deutsch-amerikanische Ingenieur John August Roebling, der aus Mühlhausen in Thüringen stammte, hatte bereits mehrere Hängebrücken konstruiert und 1855 die Niagara Falls Suspension Bridge mit einer Spannweite von 260 m fertiggestellt. Er schlug eine Hängebrücke vor, für die er auch schon Pläne mit zahlreichen Einzelheiten ausgearbeitet hatte, samt den beiden großen Granittürmen mit den vier Tragkabeln. Die Stadtverwaltungen von New York und Brooklyn reagierten zurückhaltend. Roebling konnte aber einen Geschäftsmann und Zeitungsverleger für die Idee begeistern, dem es nach längeren Bemühungen gelang, ein Gesetz des Staates New York zu erwirken, wonach eine private Gesellschaft eine Brücke über den East River bauen dürfe. 1867 wurde die New York Bridge Company gegründet. 1869 wurden Roeblings Pläne genehmigt und er selbst zum Chief Engineer für den Brückenbau ernannt.

Bei der Besichtigung des für einen der Türme vorgesehenen Platzes wurde Roebling jedoch Opfer eines Unfalls, bei dem sein Fuß von einer Fähre eingequetscht wurde. Er starb nur drei Wochen später infolge einer Tetanuserkrankung. Sein Sohn Washington übernahm daraufhin die Leitung des Projektes.

Bau

Die eigentlichen Bauarbeiten an der Brooklyn Bridge begannen am 3. Januar 1870 mit den Vorbereitungen für die Fundamente der Türme und der Anker. Die bis zu 23 m tiefen Baugruben wurden mit Hilfe von Senkkästen ausgehoben, ein in den USA erstmals eingesetztes Verfahren, das noch nicht voll beherrscht wurde und dessen medizinische Probleme überhaupt noch nicht verstanden wurden. Während der fünf Jahre dauernden Tiefbauarbeiten kam es immer wieder zu Unfällen und Krankheiten. Auch Washington Roebling erkrankte 1872 bei Arbeiten in einem der Senkkästen für die Errichtung der Pfeilerfundamente an der Dekompressionskrankheit (Taucherkrankheit). Er verfügte daraufhin nur noch über eingeschränktes Sprechvermögen und war auf einen Rollstuhl angewiesen. Während er die weiteren Bauarbeiten lediglich mit einem Teleskop von zu Hause aus verfolgen konnte, war es vor allem seine Ehefrau Emily, die die Arbeiten voranbrachte. Sie sollte später auch die erste Person sein, die die Brücke nach ihrer Fertigstellung überquerte.

Im August 1876 wurde das erste Seil von einem Anker über die Türme und den East River zu dem anderen Anker gespannt, mit dessen Hilfe anschließend ein schmaler durchhängender Steg (catwalk) gebaut wurde. Im Februar 1877 begann man mit dem Spinnen der Tragkabel. Die Spinnräder liefen bis Oktober 1878 hin und her, um die weit über 20.000 Stahldrähte für die vier Tragkabel über den Fluss zu ziehen. Im März 1879 begannen die Arbeiten an den Fahrbahnträgern, die weitere vier Jahre dauerten. Da die Eisenbahnzüge inzwischen schwerer geworden waren, musste Roebling verstärkte Streben in den Fachwerkkonstruktionen vorsehen. Vor der Eröffnung mussten noch die Mauthäuser an beiden Enden der Brücke geplant und gebaut und die Brücke selbst mit 70 elektrischen Lampen ausgerüstet werden.
Bilanz und Eröffnung

Die Gesamtkosten betrugen 15,1 Millionen US-Dollar inklusive 3,8 Millionen US-Dollar Grunderwerbskosten. Insgesamt beschäftigte der Bau 6000 Arbeiter, 27 verloren dabei ihr Leben. Am Tag ihrer Eröffnung, dem 24. Mai 1883, überquerten bereits 1.800 Fahrzeuge und 150.300 Menschen die neue Brücke. Pro Fahrzeug mussten fünf Cent, pro Fußgänger ein Cent bezahlt werden. Um die skeptische New Yorker Bevölkerung von der Stabilität des Bauwerks zu überzeugen, soll zuvor der Zirkus Barnum, der sein Winterquartier in Brooklyn hatte, mit 21 Elefanten zur Belastungsprobe über die Brücke geschickt worden sein. Es scheint dafür jedoch keine gesicherten Quellen zu geben. Manchen Berichten zufolge fand dieses Ereignis erst ein Jahr später statt.

Unklar ist, wie die New Yorker damals die neue Brücke akzeptiert haben. Teilweise heißt es, alle seien begeistert gewesen und hätten zu Hunderttausenden am Eröffnungstag die Brücke beschritten. Anderen Berichten zufolge war die Bevölkerung anfangs sehr zögerlich, demnach soll es lange gedauert haben, bis sich diese Vorsicht legte.

Einige Tage nach der Eröffnung brach eine Panik in einem Gedränge aus, die zwölf Menschen das Leben kostete. Eine Frau schrie laut auf, als eine andere beim Gehen auf einer hölzernen Treppe den Halt verlor. In der Umgebung brach in Sekundenschnelle eine Massenpanik aus, in deren Verlauf zwölf Menschen starben und 35 teilweise schwer verletzt wurden.

20. Jahrhundert

Um das Jahr 1900 herum verkauften die Betrüger George C. Parker und William McCloundy mehrfach angeblich von ihnen besessene Grundstücke, über die neue Zufahrtsstraßen zur Brücke laufen sollten, an wohlhabende Besucher der Stadt, die sich davon hohe Renditen versprachen. Im Volksmund lief bald die Geschichte um, die beiden hätten unbedarften Fremden die Brücke selbst angedreht. „Selling the Brooklyn Bridge“ wurde bis heute zum geflügelten Wort in der englischen Sprache für jede Art von Missbrauch der Gutgläubigkeit anderer.

Zwischen 1944 und 1955 wurden umfangreiche Renovierungs- und Verstärkungsmaßnahmen durchgeführt. Dabei wurden zuletzt auch die Trambahngleise entfernt und die Brücke auf sechs Fahrspuren für den Kfz-Verkehr umgestellt. 1999 wurde die Fahrbahndecke erneuert und eine Reihe verstärkender Stahlstreben eingesetzt.

Am 17. Juni 1977 wurde die Brooklyn Bridge in das National Register of Historic Places der USA aufgenommen, die offizielle Liste schützenswerter Stätten und Bauten. Am 24. März 1983 erhielt sie den Titel einer National Historic Civil Engineering Landmarks. Um ihre herausragende architektonische Stellung zu unterstreichen, wird die Brücke seit den 1980er Jahren nachts beleuchtet.

21. Jahrhundert

Seit 2009 wird am Fuß der Brücke entlang des East Rivers der Brooklyn Bridge Park errichtet. Eine grundlegende Renovierung der Brücke begann 2009 und wird voraussichtlich bis 2014 dauern. Dabei wird der Neuanstrich der Brücke die vollen vier Jahre in Anspruch nehmen.

Technische Beschreibung

Roebling wandte bei der Brooklyn Bridge die gleichen grundlegenden Prinzipien an wie bei seinen früheren Brücken: Die Brücke wird von massiven Steintürmen getragen. Der Fahrbahnträger ist eine kastenförmige Fachwerkkonstruktion, die für sich allein bereits eine hohe Steifigkeit aufweist, um die gefürchteten Schwingungen und Verdrehungen bei Stürmen zu verhindern. Der Fahrbahnträger wird nicht nur mit senkrechten Hängern an die Tragkabel gehängt, sondern zusätzlich mit Schrägseilen an den Türmen befestigt. Die Dimensionierung erfolgt großzügig, so dass die Brücke auch große Lasten und schwere Stürme schadlos überstehen kann. Obwohl die Brooklyn Bridge ursprünglich für Pferdekutschen, Ochsenfuhrwerke und die damaligen leichten Eisenbahnen konzipiert war, überstand sie später die enorme Zunahme des Straßenverkehrs und der Fußgängermassen.

Die Brooklyn Bridge hat eine Länge von insgesamt 1834 m (6016 ft) einschließlich der Auffahrtsrampen, die wegen der Nutzung durch Eisenbahnen flach gehalten werden mussten. Die Länge zwischen den Ankern der Tragkabel beträgt 1068 m (3455 ft 6 in). In der Hauptöffnung hat sie eine Stützweite von 486,3 m und in den beiden Randöffnungen eine von jeweils 284,4 m auf, was eine Gesamtstützweite von 1055,1 m ergibt.

Der 25,9 m breite, in zwei Hälften geteilte Fahrbahnträger bietet Platz für insgesamt sechs Fahrspuren, jeweils drei pro Richtung. Ursprünglich waren es vier Fahrspuren sowie zwei Gleise für Vorortzüge auf den inneren Fahrstreifen, die später in Straßenbahntrassen umgebaut wurden. 1950 wurden auch diese Gleise entfernt. Ein Zwischenraum in der Mitte ist nicht als Fahrspur ausgebildet, da er von den mittleren Pylonen zwischen den großen Portalen in Anspruch genommen wird. In der Ebene über den Fahrbahnen befindet sich mittig ein separater Überweg für Fußgänger und Fahrradfahrer, der sich in Hälften aufgabelnd durch die Portalöffnungen durchfädelt. Dazwischen ist ein Metallnetz waagrecht gespannt.

Die Brooklyn Bridge hat eine lichte Höhe von 41,15 m (135 ft) in der Mitte des leicht nach oben gewölbten Fahrbahnträgers. Zu den Ufern hin vermindert sich die lichte Höhe auf 36,27 m (119 ft) an den Pylonen.

Die beiden mit neugotischen Stilelementen versehenen Türme bestehen aus Granit. Als Stilvorlage sollen Roebling die gotischen Bogenfenster der Divi-Blasii-Kirche in seinem deutschen Geburtsort Mühlhausen/Thüringen gedient haben. Sie haben zwei Spitzbogenportale für die drei Fahrbahnen auf den beiden Hälften des Fahrbahnträgers, die dementsprechend jeweils zwei Tragkabel haben. Die Türme überragten mit einer Höhe von 48,50 m (159 ft) über der Fahrbahn und von 84,30 m über dem mittleren Hochwasser alle damaligen Gebäude bis auf die Turmspitze der Trinity Church, die noch einen guten Meter höher war. Die Fundamente der Türme reichen auf der Seite von Manhattan 23,7 m (78 ft) und 13,4 m (44 ft) auf der Seite von Brooklyn in den Boden.

Die Brooklyn Bridge war die erste Hängebrücke, für die Tragkabel aus Stahl verwendet wurden. Die vier Tragkabel sind Paralleldrahtseile; sie bestehen aus jeweils 5434 parallel nebeneinander liegenden Stahldrähten, die zunächst in 19 Bündeln zu je 286 Drähten zusammengefasst und anschließend durch große Seilklemmen zu den rund 40 cm starken Tragkabeln zusammengepresst und mit glühendem Draht ummantelt wurden. Sie wurden mit Roeblings patentiertem Luftspinnverfahren vor Ort hergestellt. An den Tragkabeln sind insgesamt 1520 Hänger aus normalem, geschlagenem Drahtseil befestigt. Außerdem wurden zwischen den Turmspitzen und dem Fahrbahnträger noch insgesamt 400 Schrägseile gespannt.

Roebling arbeitete einen großen Sicherheitsfaktor ein, indem er die Tragseilkonstruktion für eine sechsmal höhere Last auslegte als erforderlich. Dies machte sich vor allem bezahlt, als man während der Arbeiten entdeckte, dass ein Zulieferer minderwertige Drähte geliefert hatte. Diese waren bereits eingebaut und konnten nicht mehr entfernt werden. Da die Belastungsfähigkeit dadurch aber nur so weit sank, dass die Brücke immer noch die vierfache Beanspruchung verkraftete, beließ man es dabei. Insgesamt wurden 24.000 km Draht für die Seile verwendet.

Das Gesamtgewicht der Brücke beträgt 14.680 t.

Täglich passieren rund 120.000 Fahrzeuge, 4000 Fußgänger und 3100 Radfahrer die Brücke. Die Nutzung ist beschränkt auf Fahrzeuge bis zu 3,4 m Höhe und 2,7 t Gesamtgewicht.

Wall Street

Die Wall Street (dt. Wallstraße) ist eine Straße im New Yorker Stadtbezirk Manhattan, in der sich zahlreiche Kreditinstitute und die weltgrößte Wertpapierbörse, die New York Stock Exchange, befinden.

Geschichte der Straße

1647 entschloss sich die Niederländische Westindien-Kompanie in der Stadt Neu Amsterdam für Ordnung zu sorgen. Diese Aufgabe sollte Petrus Stuyvesant übernehmen. Während seiner 17 Jahre dauernden Amtszeit als Gouverneur wurden das erste Krankenhaus, das erste Gefängnis und die erste Schule gebaut. Als Schutz vor Überfällen der Indianer ließ er 1652 im Norden der Stadt quer über die Insel einen Wall aufschütten, der später der dort verlaufenden Straße ihren Namen gab.

Die Wall Street heute

Die rund 1000 Meter lange Straße bildet das Zentrum des New Yorker Finanzdistrikts. Zugleich wird mit dem Begriff Wall Street auch die US-amerikanische Finanzindustrie als Ganzes bezeichnet.

Am Ende der Straße liegt die bekannte Trinity Church. An die Zeit, in der New York City die Hauptstadt der USA war, erinnert die Federal Hall, in der der erste Kongress tagte und dort unter anderem die Bill of Rights verabschiedete.

Liberty Island

Liberty Island (deutsch „Freiheitsinsel“, früher Bedloe’s Island) ist eine kleine unbewohnte Insel in der Upper New York Bay im New Yorker Hafen, die Standort der Freiheitsstatue ist.

Umgeben von Gewässern New Jerseys ist die Insel seit 1800 im Besitz der Bundesregierung der Vereinigten Staaten wobei die Gerichtsbarkeit aufgrund eines zwischenstaatlichen Vertrages von 1834 beim Bundesstaat New York liegt. Die Insel ist Teil des Statue of Liberty National Monument und wird heute vom National Park Service verwaltet.

Liberty Island liegt 600 Meter entfernt vom Liberty State Park in Jersey City. Vom Battery Park in Manhattan ist die Insel 2,6 km entfernt. Obwohl die Insel nicht Territorium New Jerseys ist, befindet sie sich auf der Seite New Jerseys an der Grenzlinie zwischen New Jersey und New York. Die Entfernung von der nahe gelegenen Insel Ellis Island beträgt ungefähr 1,6 km.

Für die Öffentlichkeit ist die Insel über Fähren zu erreichen, die zwischen Battery Park an der Südspitze Manhattans oder Liberty State Park (Jersey City) und Liberty Island verkehren. In Rundtouren wird neben Liberty Island auch Ellis Island angesteuert.

Seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 wird die Insel rund um die Uhr von Einheiten der Küstenwache der Vereinigten Staaten bewacht.

Namensgeschichte

Der Stamm der Mohegan nannte sie Minnissais, was „kleinere Insel“ bedeutet. Zu verschiedenen Zeiten war sie als Great Oyster („Große Auster“), Love Island (nach dem Gouverneur Lovelace), Kennedy’s Island (nach Archibald Kennedy, der die Insel 1746 erworben hatte), Corporation Island, Bedloo’s Island, Bedlow’s Island und Bedloe’s Island bekannt. Die letzten drei Bezeichnungen gehen auf den Kaufmann Isaack Bedloo zurück, der die Insel im Jahr 1667 kaufte. Die beiden letzten Bezeichnungen sind anglisierte Schreibweisen der ursprünglichen Form. Die Insel wurde zwar schon seit der Zeit um 1900 Liberty Island genannt, doch erst am 3. August 1956 ließ Präsident Dwight D. Eisenhower die Insel offiziell in Liberty Island umbenennen. Bevor die Freiheitsstatue auf der Insel errichtet wurde, wurde auf Bedloe’s Island eine Festung namens Fort Wood erbaut, eine mehrspitzige, sternförmige Anlage aus Granit. Aus diesem Grund wurde die Insel auch Star Fort genannt.

Geschichte

Liberty Island ist eine von mehreren Inseln nahe der Mündung des Hudson River. Auf ihr wehten die Fahnen der Niederlande, von England und der Vereinigten Staaten. Für kurze Zeit wurde die Insel auch an Frankreich verliehen. Außerdem war sie in ihrer Geschichte Eigentum der Stadt New York City, des Bundesstaats New York sowie verschiedener Privatpersonen.

Vor der Ankunft der europäischen Siedler im 17. Jahrhundert war die Insel Gebiet des Indianerstammes der Mohegan. Unter holländischer Herrschaft wurde die Insel Eigentum von Isaack Bedloo, einem Kaufmann aus Calais. 1664 kam New York unter englische Herrschaft. Bedloo starb im Jahr 1673, worauf die Insel Teil seines Nachlasses blieb, bis 1732 seine Tochter Mary sie an Adolphe Philipse und Henry Lane für fünf Schilling verkaufte. Daraufhin wurde die Insel als Quarantänestation eingesetzt, um die Ausbreitung der Pocken einzudämmen. Archibald Kennedy kaufte sie 1746 mit der Absicht, sie als Erholungsort für den Sommer zu verwenden. Daher rührt auch der Name Kennedy’s Island. Auf Drängen der Regierung wurde stattdessen ein Leuchtturm auf ihr errichtet. Seit 1756 wurde die Insel erneut als Quarantänestation eingesetzt. Kennedy verkaufte sie schließlich für 1000 Pfund an die Stadt New York, die darauf ein Krankenhaus baute. In den folgenden Jahren wurde sie an verschiedene Personen für unterschiedliche Zeiträume verpachtet.

Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Insel 1776 von den Briten erobert und diente als Zuflucht für Unterstützer der britischen Partei. Während der Unruhen wurden die Gebäude auf der Insel von Rebellen aus diesem Grund in Brand gesetzt. Nach dem Krieg fiel das Gebiet an den Staat New York, und in den 1780er Jahren wurde erneut ein Krankenhaus errichtet, außerdem war die Insel bekannt als geeignete Gegend, um Austern zu fischen. Während dieser Zeit wurde 1793 die Insel auch für drei Jahre an Frankreich verliehen.

Bedloe’s Island wurde 1796 dem Staat New York anvertraut, doch schon im Jahr 1800 wurde die Insel schließlich der Bundesregierung der Vereinigten Staaten übergeben. Sie beschloss, auf Bedloe’s Island (und auch auf Governor’s Island und Ellis Island) Verteidigungsanlagen zu errichten, um den New Yorker Hafen zu schützen. So entstand zwischen 1806 und 1811 die Festung Fort Wood (benannt nach Colonel Eleazer Derby Wood) als sternförmiges Tenaillensystem mit elf Spitzen. 1812 wurde sie während des Britisch-Amerikanischen Krieges bemannt. Über 50 Jahre lang war die Insel Militärzone. Charles Gibbs, der letzte in den USA gehängte Pirat, kam 1831 auf Bedloe’s Island an den Galgen.

1877 wurde Bedloe’s Island als Standort für die Freiheitsstatue ausgewählt. Am 28. Oktober 1886 erfolgte die Enthüllung der fertigen Statue. Erst 1937 wurde die Verwaltung über die Insel vom Kriegsministerium auf das Innenministerium übertragen, militärische Einrichtungen auf der Insel abgerissen und die Statue renoviert. Erst im Jahr 1944 wurde das Fort endgültig geschlossen und 1948 vollständig abgerissen.

1956 ließ Präsident Dwight D. Eisenhower die Insel in Liberty Island umbenennen.

Nach dem 11. September 2001 wurde die Insel für die Öffentlichkeit gesperrt. Im Dezember wurde die Sperre wieder aufgehoben, allerdings blieb die Statue selbst noch bis August 2004 geschlossen.

Ellis Island

Ellis Island ist eine Insel im vom Hudson River gebildeten Hafengebiet bei New York. Seit dem 11. Mai 1965 wird die Insel zusammen mit der Freiheitsstatue als Teil des Statue of Liberty National Monument als Gedenkstätte durch den National Park Service verwaltet. Seit 1990 ist die Insel als Museum zur Geschichte der Einwanderung in die Vereinigten Staaten für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Insel war lange Zeit Sitz der Einreisebehörde für den Staat und die Stadt New York und über 30 Jahre die zentrale Sammelstelle für Immigranten in die USA. Zwischen 1892 und 1954 durchliefen etwa 12 Millionen Einwanderer die Insel.

Die Insel liegt in der Upper New York Bay in Jersey City und hat eine Fläche von 11,1 ha, die zum größten Teil auf künstliche Landgewinnung zwischen 1892 und 1934 zurückzuführen ist.

Geschichte

Frühgeschichte und Vorbesitzer

Vor dem Ausbau hatte die Insel nur einen Bruchteil der heutigen Fläche und wurde unterschiedlich genutzt. Auch war sie oft von einer Namensänderung betroffen. Die indianischen Ureinwohner Amerikas nannten die Insel Kioshk (gull island, „Möweninsel“). Niederländische Einwanderer nannten die Insel aufgrund ihrer Muschelbänke um 1630 oyster island („Austerninsel“), später wurde sie gibbet island („Galgeninsel“) genannt, da zu der Zeit viele Piraten am Galgen gehenkt wurden. Samuel Ellis erwarb das Land 1770 während der amerikanischen Revolution, fortan wurde der Ort als öffentlicher Picknickplatz genutzt. 1785 versuchte er, das Land zu verkaufen. Sein Vorhaben blieb jedoch ohne Erfolg. Übernahme durch die Regierung und Nutzung als  Immigrantensammelstelle

Nach Ellis' Tod 1807 übernahm der Bundesstaat New York die Insel und verkaufte sie ein Jahr später für 10.000 $ an die Bundesregierung der Vereinigten Staaten. Fortan wurde die Insel zunächst unter der Bezeichnung Fort Gibson als Gefängnis und später als Munitionslager der Armee benutzt. Ab 1861 lautete der offizielle Name der Insel Ellis Island. Als die Einwanderungszahlen ab 1890 enorm anstiegen, wurde die zentrale Immigrationseinrichtung vom kleinen Castle Clinton an der Südspitze von Manhattan nach Ellis Island verlegt. Da die Insel für die erforderlichen Gebäude nicht ausreiche, wurde mit der Landgewinnung begonnen. Ellis Island gehört sowohl zum Staat New York als auch zu New Jersey. Dabei gehört zu New York das Land der ursprünglichen Insel, auf dem das Hauptgebäude steht und zu New Jersey der Rest, der später aufgeschüttet wurde. Praktisch ist diese Zuordnung von geringer Bedeutung, weil die Insel vollständig im Eigentum der Bundesregierung steht.

Bis zur Schließung am 12. November 1954 waren rund 12.000.000 Menschen über Ellis Island in die Vereinigten Staaten eingewandert.

Während der beiden Weltkriege dienten Teile der Insel als Internierungslager für Ausländer aus einem Land, mit dem sich die USA im Krieg befanden (enemy aliens). Im Zweiten Weltkrieg wurde sie auch als Lazarett/Sammelstelle für verletzte US-Soldaten gebraucht. Nach dem Krieg wurde die ursprüngliche Verwendung zunächst wieder aufgenommen, jedoch 1954 endgültig beendet. Immigranten wurden nun nicht mehr isoliert.

1956 bis heute

1956 wurde Ellis Island stillgelegt. Seit 1965 ist die Insel für Besucher zugänglich und wird als Teil von Liberty Island National Monument durch den National Park Service verwaltet. 1980 wurden mit einer umfangreichen Renovierung des Hauptgebäudes begonnen. Am 10. September 1990 wurden sie als Ellis Island Immigration Museum wiedereröffnet. Die Renovierung kostete 156 Mio. Dollar und schloss eine völlig neue Besucherführung und Einrichtungen zur Vermittlung der Geschichte ein. Die Renovierung der Nebengebäude wie dem Baracken und dem Krankenhaus geht seitdem schrittweise voran, ist aber nicht abgeschlossen.

Der Hurrikan Sandy beschädigte 2012 die Gebäude und Einrichtungen erheblich. Die Ausstellung wurde im Oktober 2013 wieder geöffnet, weitere Reparaturen erfolgten bis 2014. Im Juni 2015 eröffnete die neue Dauerausstellung Peopling of America, die die gesamte Geschichte der Immigration von 1550 bis zur Gegenwart erzählt. Gleichzeitig wurde das Museum in Ellis Island National Museum of Immigration umbenannt.

Die Rolle von Ellis Island bei der Immigration in die USA

Geschichte

Einwanderungswelle ab 1880

Vor Beginn der Immigrationspolitik der USA war es jedem Bundesstaat selbst überlassen, wie mit den Einwanderern umzugehen war. Die Immigrantenzahlen waren anfangs gering. Erst 1820 begann man die Einwanderer zu zählen. Zwischen 1820 und 1830 kamen lediglich 152.000 Immigranten ins Land. In dem Jahrzehnt 1840 bis 1850 stieg die Zahl auf 1,7 Mio. Im Zeitraum von 1820 bis 1880 kamen mit 3,1 Mio. die meisten Immigranten aus Deutschland, gefolgt von den Iren mit 2,8 Mio. und den Engländern mit 1,9 Mio. In den 1880er Jahren kam es zur so genannten "Neuen Einwanderung", einer verstärkten Immigration aus Süd- und Osteuropa, was Kulturkonflikte hervorrief. Den neuen Zuwanderern ging der Ruf voraus, nicht assimilierungswillig und generell unfähig zu sein, die amerikanische Welt zu verstehen. Es wurden Schreib- und Lesetests eingeführt. Die Beschränkungen wurden immer schärfer. Nach und nach untersagten die Behörden Kranken, Polygamisten, Prostituierten, Armen, Anarchisten, Chinesen (1882), Japanern (1907) und Analphabeten (1917) die Einreise.

Bis 1892 waren die Immigranten mehrere Jahrzehnte lang über Castle Clinton in die Stadt eingereist, eine ehemalige Konzerthalle am Fuße Manhattans, die als Lager umgebaut worden war. Um 1890 war das Lager von der Flut der Einwanderer überlastet und man beschloss die Einrichtung einer größeren Sammelstelle außerhalb des Stadtgebiets von New York. Die sich verschärfenden Immigrationsgesetze verlangten eine gründlichere Überprüfung und so bot sich Ellis Island an, da die Einwanderer von hier aus nicht ungesehen in das Stadtgebiet gelangen konnten. Bis zum 17. Dezember 1900 wurden die erforderlichen Gebäude auf Ellis Island fertiggestellt. Sie waren für eine Gesamtkapazität von ca. 500.000 Immigranten pro Jahr ausgelegt, zeitweise mussten aber jährlich fast doppelt so viele abgefertigt werden. Spitzen lagen bei 12.000 Menschen pro Tag, es gab allerdings auch Tage mit nur wenigen Einreisewilligen, insbesondere bei schlechter Wetterlage, wenn keine Schiffe anlandeten. Allein 1907 wurden 1.285.349 Einwanderer abgefertigt.

Mit dem Immigration Act von 1924 wurde die Zahl der Einwanderer begrenzt. Später lohnte sich der Aufwand für die wenigen Aufgaben, die noch zu bewältigen waren, nicht mehr und Ellis Island wurde 1954 geschlossen.

Nachwirkungen der Einwanderungswelle

Etwa 43 Millionen Amerikaner – also jeder sechste Einwohner – gaben bei der Volkszählung im Jahr 2000 an, deutsche Vorfahren zu haben. Fast jeder zweite Amerikaner (40 %) hat Vorfahren, die über Ellis Island ins Land kamen.

Aufnahme der Einwanderer

Die Einwanderer nannten Ellis Island die Träneninsel (engl. isle of tears), da sich hier nach einer 2-minütigen Befragung und einer medizinischen Untersuchung ihr weiteres Schicksal entschied. Die Einwanderer mussten gleich zu Beginn eine 50-stufige steile Treppe zum Registrierraum emporsteigen, wobei sie von Ärzten beobachtet wurden. Hatte jemand Probleme, deutete das auf ein Herzleiden hin und er wurde intensiver untersucht. Die Mediziner prüften auf Infektionskrankheiten, schauten sich Hände, Gesicht und Haare an; falls jemand verdächtig war, bekam er ein Kreidezeichen auf die rechte Schulter gemalt (ein S stand für Senilität, ein Ct für die Augenkrankheit Trachom und ein X für eine psychische Erkrankung). Die anderen gingen durch eine Tür mit der Aufschrift „Push to New York“ und waren aufgenommen.

Der ganze Prozess der offiziellen Einwanderung konnte mehrere Tage dauern. Während dieser Zeit konnten die Einreisewilligen jederzeit aussortiert werden. Teilweise mussten die Passagiere noch tagelang auf ihren Schiffen bleiben, bevor sie überhaupt an Land gelassen wurden. Passagiere der ersten und zweiten Klasse, also Leute mit Geld oder Reputation, kamen jedoch nicht über Ellis Island an Land, sondern nach einer kurzen Visitation direkt nach Manhattan.

An Land, d.h. auf der Insel wurden die Familien nachts getrennt, Männer und Frauen schliefen in verschiedenen Abteilungen. 3.000 Menschen sind insgesamt auf Ellis Island gestorben und 350 Kinder dort geboren worden. Angeblich sollen zehn Prozent aller Reisenden bereits während der Überfahrt gestorben sein, weil sie in völlig unzureichenden hygienischen Verhältnissen zusammengepfercht wurden. Ansteckende Krankheiten konnten sich besonders schnell verbreiten. Aufgrund dieser Todesfälle nannten die Einwohner New Yorks die Einwandererschiffe auch „Sargschiffe“.

Ausweitung des Immigrantenstroms

Die Einwanderer begaben sich zumeist direkt in die Stadtgebiete, in denen es schon andere Einwanderer ihrer Nation gab. Für deutsche Immigranten war das vor allem Kleindeutschland an der Lower East Side. Dort angekommen, blieben viele Familien nur für kurze Zeit und bereiteten sich auf die Weiterreise in die Siedlungsgebiete vor. Oft folgten sie bereits früher eingereisten Bekannten oder Verwandten oder gingen auf staatliche Angebote ein, die mit Vergünstigungen den Strom der Arbeitskräfte in bestimmte Gebiete lenkten. Kalifornien beispielsweise bot den Einwanderern ein verbilligtes Bahnticket an, um die Ansiedlung in diesem Gebiet schmackhafter zu gestalten. Auch war es den Immigranten möglich, verbilligt Ausrüstungsgegenstände zu kaufen oder günstigere Kredite aufzunehmen. Viele Neuankömmlinge blieben auch nach der Einreise in die USA lange Zeit unter sich oder zogen im Trupp als Wanderarbeiter über Land. Gegen diese als „Überfremdung“ durch andere „Rassen“ empfundene Invasion wehrten sich zunehmend viele etablierte Amerikaner und entwickelten die Idee einer noch heran zu züchtenden nordischen Rasse, die das rasant wachsende Amerika besiedeln sollte.

Waren zunächst Gesundheit und dann wirtschaftliche Selbständigkeit alleinige Aufnahmekriterien wurde später eine Pass- und Visumspflicht und ein Quotensystem nach Herkunftsländern eingeführt. New York konnte durch die Immigration seinen Bedarf an Arbeitskräften jederzeit decken. Etwa vier Millionen Immigranten aus Ellis Island blieben dauerhaft in der Stadt. Überschüsse wurden durch Weiterleitung von Arbeitskräften in andere Bundesstaaten abgebaut.

Ellis Island heute

Ellis Island ist seit 1965 ein Teil des Statue of Liberty National Monument und seit 1990 sind die Bauten als Museum zugänglich.

Zum Museum gehört ein elektronisches Archiv mit allen auf der Insel abgefertigten Einwanderern, das auch über das Internet verfügbar ist. Auf der American Immigrant Wall of Honor findet man die Namen von Einwanderern, sofern die Nachfahren eine Spende von 100 Dollar getätigt hatten. Sie ist nach eigener Aussage die weltgrößte mit Namen beschriftete Mauer.

Die Gebäude gliedern sich in vier Abschnitte: nördlich des Landungsbeckens befindet sich das Hauptgebäude mit den Museumsgebäuden. Am Kopfende des Beckens liegt das Empfangsgebäude, auf dem südlich davon gelegenen Inselteil zwei Gebäudeblocks: der südlichere an der Wasserfront wird von 18 Gebäuden gebildet, die über überdachte Gänge pavillonartig miteinander verbunden sind.

Für Annie Moore, die erste Immigrantin auf Ellis Island am 1. Januar 1892, wurde 1993 auf der Insel und in ihrer Heimat im irischen Cobh zwei Bronzestatuen errichtet. 2005 wurde das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven eröffnet, das in Kooperation mit Ellis Island entstand.

Von der Südspitze Manhattans aus, dem Battery Park und vom Liberty State Park in Jersey City verkehren Fähren, um Besucher zur Insel zu bringen, die nach der Besichtigung von Ellis Island von dort aus auch zur Freiheitsstatue auf Liberty Island gelangen können. Eintrittsgeld wird für den Zugang zur Insel nicht verlangt, sondern als Pauschale auf die Teilnahme an der Bootsfahrt zu Liberty Island aufgeschlagen.

Durch eine Autobrücke nach Jersey City ist die Insel mit dem Festland verbunden. Sie dient nur der Versorgung der Insel und ist für Besucher nicht passierbar.

Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Brooklyn_Bridge
Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Wall_Street
Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Liberty_Island
Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ellis_Island