Rockefeller Center und
Top of the Rock

 

Das Rockefeller Center ist ein zentral gelegener Gebäudekomplex im Stadtteil Manhattan in New York City. Er besteht aus insgesamt 21 Hochhäusern und erstreckt sich über drei Straßenblocks im Karree zwischen Fifth Avenue und Avenue of the Americas (Sixth Avenue), West 47th Street und West 52nd Street. Mit einer Höhe von 259 Metern und insgesamt 70 Stockwerken ist das Comcast Building (ehemals GE Building und RCA Building) das höchste Gebäude des Rockefeller Centers und darüber hinaus das 14.-höchste New Yorks.

Das ehrgeizige Projekt begann 1926 mit dem Wunsch, der städtischen Oper, der Metropolitan Opera, ein neues Haus zu errichten. Das Konzept einer einheitlichen Bebauung mit einem Platz in der Mitte geht auf den Entwurf des Architekten der Oper, Benjamin Wistar Morris, zurück. John D. Rockefeller II. war von dieser Idee so überzeugt, dass er schließlich eine führende Rolle bei der Durchführung des Projekts übernahm.

Nach dem Börsenkrach 1929 stieg die Oper aus dem Projekt aus. Sie errichtete ihr neues Haus 40 Jahre später westlich des Central Park im Lincoln Center. Rockefeller hingegen sah sich nun mehreren teuren Einzelgrundstücken gegenübergestellt. Der Charakter des Projekts änderte sich jetzt drastisch und wurde strikt kommerziell – und es war auch ein Erfolg, ganz im Gegensatz zum Empire State Building (wo viele Büros lange leer standen). 1929 unterzeichnete Rockefeller mit dem Eigentümer der Grundstücke – der Columbia University – einen
Mietvertrag für 24 Jahre.

Der Bau der Gebäude im Art-Déco-Stil begann 1931. Es entstand ein einmaliges Ensemble verschiedener, aber stilistisch einheitlicher und aufeinander bezogener Gebäude, die alle gleich ausgerichtet sind. Geplant wurden diese Bauwerke von einer Architektengruppe, an deren Spitze Raymond Hood stand. Für die künstlerische Gestaltung der Gebäude und Anlagen waren unter anderem der mexikanische Maler Diego Rivera und die amerikanischen Bildhauer Lee Lawrie und Paul Manship verantwortlich. Das Comcast Building wurde 1933 als RCA Victor Building gebaut und 1988 in GE Bulding umbenannt, zwei Jahre nachdem General Electric RCA übernommen hatte. Seit 2015 trägt es den heutigen Namen.

Später, in den 1960er- und 1970er Jahren, wurden vier Gebäude im Internationalen Stil an der den älteren Teilen des Komplexes gegenüberliegenden Straßenseite an der Avenue of the Americas erbaut. Sie zählen heute auch zum Rockefeller Center. 1985 wurde dem General Electric Building der Status als National Historic Landmark verliehen.

Der gesamte Rockefeller-Center-Komplex wurde 1989 durch Mitsubishi Estate gekauft. Zehn Jahre später kaufte Tishman Speyer Properties die ursprünglichen Art-Déco-Gebäude von Mitsubishi.

Am 1. November 2005 wurde nach fast 20 Jahren die Aussichtsplattform im 70. Stockwerk des General Electric Building unter dem Namen Top of the Rock wiedereröffnet. Sie wurde ursprünglich 1933 eröffnet, damals wie das Deck eines Luxusdampfers gestaltet, und 1986 wieder geschlossen, nachdem die Rainbow Room Bar im 65. Stock expandiert hatte. Die beiden Kunstwerke „Joie“, ein 10 Meter hoher Kronleuchter im Foyer, und „Radiance“, eine umlaufende Kristallwand mit insgesamt 160 m² Fläche auf der 67. Etage, stammen vom deutschen Künstler und Designer Michael Hammers.

Das Rockefeller Center war ein völlig neuer Schritt in der Geschichte moderner urbaner Architektur. Hier hat ein reicher Geschäftsmann (John D. Rockefeller) ein komplexes städtebauliches Konzept realisiert. Neu war, dass nicht nur ein Wolkenkratzer errichtet wurde, sondern eine Gebäudegruppe als architektonische Einheit im Zentrum einer Metropole.

Die hohen Gebäude des Rockefeller Center sind nicht quadratisch gestaltet, sondern rechteckig wie Scheiben in die Länge gezogen, um das Sonnenlicht maximal auszunutzen und möglichst vielen Zimmern möglichst lange Sonneneinstrahlung zu gewähren. Kein Punkt im Inneren durfte mehr als neun Meter von einem Fenster entfernt sein. Die Verkleidung des gesamten Rockefeller Center besteht aus weißem Kalkstein, der aus einem Steinbruch in Indiana stammt. Er enthält zahlreiche Fossilien von Tieren, die vor 300 Millionen Jahren das
Meer bevölkerten.

Das General Electric Building (ursprünglich RCA Victor Building) ist sowohl das höchste als auch das bekannteste Gebäude des Rockefeller Centers. Mit 259 Metern Höhe und 70 Stockwerken ist es der dreizehnthöchste Wolkenkratzer in New York City (Stand 2014). Hier befindet sich das Hauptquartier von NBC und MSNBC. Neben deren Büros befinden sich auch Studios der Fernsehanstalt hier, wo die NBC Nightly News mit Brian Williams, Today, die Tonight Show, Late Night with Seth Meyers, Saturday Night Live und weitere Produktionen
von NBC aufgezeichnet bzw. gedreht werden. Nach der Adresse des Gebäudes ist die NBC-Sitcom 30 Rock benannt. Neben NBC unterhält auch General Electric hier Büros. Auch ist das General Electric Building eine der bedeutendsten Touristenattraktionen in New York City.

Bekannt ist unter anderem die Prometheus-Statue im Vordergrund des Gebäudes. Diese steht an der Lower Plaza, die ursprünglich die Eingangspassage zu den Geschäften im Untergeschoss werden sollte, aber während der Wirtschaftskrise ging es den Luxusboutiquen schlecht. 1936 verfiel man daher auf eine neue Werbestrategie, nämlich die Plaza je nach Jahreszeit umzufunktionieren und sie – und das war die kühnste Idee dabei – im Winter in eine Eislaufbahn zu verwandeln. Diese Maßnahme wurde überaus erfolgreich und verwandelte
diesen Platz mitten im Rockefeller Center in eine soziale Begegnungsstätte zwischen Arm und Reich. Im Sommer wird das Gelände als Konzertplatz im Herzen New Yorks genutzt. Zur
Weihnachtszeit ist die Lower Plaza für den riesigen Weihnachtsbaum bekannt; die norwegische Fichte ist mit üblicherweise 23–27 m Höhe und mindestens 10 m Breite der größte der USA. An der Spitze befindet sich ein fast 3 m großer und mit 25.000 Kristallen besetzter Stern von Swarovski. Die etwa 30.000 Lichter des Baumes werden jedes Jahr vom amtierenden New Yorker Bürgermeister entzündet (Tree Lighting Ceremony).

Des Weiteren sollte auf dem Gelände des Rockefeller Centers jede Nation ein eigenes Gebäude bekommen. So gibt es ein Maison Francaise, das British Empire Building, einen Palazzo d’Italia und das International Building. Alle Gebäude des Komplexes sind durch unterirdische Ladenstraßen miteinander verbunden, in denen sich außer Geschäften auch Cafés und Restaurants befinden. Dort befinden sich auch die Schächte der New Yorker U-Bahn. Das Fundament des Komplexes ist bis zu 26 Metern Tiefe gebaut.

Die Radio City Music Hall befindet sich auch auf dem Gelände des Rockefeller Centers. Sie wurde im Dezember 1932 fertiggestellt und war damals als das größte Theater der Welt bekannt.

Das Rockefeller Center erhielt 1969 als erstes Gebäude den Twenty-five Year Award des American Institute of Architects verliehen, der mit einem Abstand von 25 Jahren zur Fertigstellung die beispielhafte Erfüllung der Nutzerbedürfnisse und die Kreativität des Architekten auszeichnet.

Panorama

Mittagspause auf einem Wolkenkratzer (englisch Lunch atop a Skyscraper) ist eine berühmte Fotografie, die 1932 während der Entstehung des Rockefeller Centers beim Bau des RCA- Building aufgenommen wurde. Das aufgenommene RCA-Building heißt seit 1986 General Electric Building, das Foto wurde von Charles C. Ebbets erstellt.

Irrtümlich wurde das Foto lange Zeit seinem Kollegen Lewis Hine zugeschrieben, der 1930 den Auftrag erhalten hatte, den Bau des Empire State Buildings photographisch zu begleiten.
Erst 2003 wurde nach Recherchen im Bettmann-Archiv das Bild seinem wahren Ersteller zugeordnet.

Das Foto zeigt elf Männer, die auf einem Stahlträger ihre Mittagspause machen und ihre Füße aus mehr als 200 m Höhe über den Straßen von Manhattan in New York herunterbaumeln lassen; etwaige Sicherungen der einzelnen Personen sind, wenn überhaupt vorhanden, nicht erkennbar. Das Bild entstand am 29. September 1932 und ist kurze Zeit später im New York Herald Tribune erschienen. Es wurde vom 69. Stock des Gebäudes aufgenommen.

Die Bauarbeiten unter Leitung von John D. Rockefeller dauerten von 1931 bis 1940, das Rockefeller Center umfasst heute 21 Hochhäuser.

Personen auf dem Foto

Viele Stahlarbeiter, die New Yorks Skyline mitgestaltet haben – auch einige auf dem Foto – gehörten zum Stamm der nordamerikanischen Mohawk-Indianer. Die Mohawks sind sehr stolz auf ihre Tradition als „Skywalker“, die inzwischen sechs Generationen zurückreicht. Mohawk-Indianer bauten das Empire State Building, das RCA Building, das Daily News Building und viele andere mehr.

In den vergangenen Jahren wurden die Identitäten der meisten der Männer von deren Nachkommen oder Bekannten mitgeteilt. Von links beginnend, ist der erste Stahlarbeiter Matty O'Shaughnessy aus County Galway, Irland. Der dritte Mann wurde identifiziert als Austin Lawton aus King’s Cove (Neufundland), wenngleich derselbe Mann als Sheldon London aus New York von seiner Großnichte und zudem als Ralph Rawding aus New York von seiner Enkeltochter identifiziert worden ist. Der fünfte Mann ist Claude Stagg aus Catalina (Neufundland). Der sechste Mann ist nach den Angaben des Ehemanns einer Nichte John Johansson aus Okome in Schweden, nach anderen Angaben (nämlich des Sohnes) aber John Patrick Madden. Der siebte Mann wurde von dessen Tochter als John Doucette erkannt. Ein Neffe erkannte in der achten Person Francis Michael Rafferty, der neunte Mann soll sein
zeitlebens bester Freund, Stretch Donahue, gewesen sein. Der zehnte Mann ist Thomas Norton (geboren als Naughton) aus County Galway, Irland. Der elfte Mann wurde sowohl als Patrick „Sonny“ Glynn aus County Galway, Irland, als auch als Gusti Popovič, ein Slowake aus der damaligen Tschechoslowakei, identifiziert.

Resting on a Girder (dt. Ausruhen auf einem Träger) ist ein weiteres Foto, das Ebbets am selben Tag gemacht hat und das vier der elf Stahlarbeiter liegend auf demselben Stahlträger zeigt.

Bildhintergrund

Im Hintergrund des Bildes ist Manhattan mit dem Central Park zu sehen. Der Blick geht vom heutigen GE Building nach Norden. Im unteren Bereich des Bildes sind einige Gebäude zu erkennen, die teilweise heute noch stehen. Unterhalb des vierten Mannes von rechts erhebt sich der Wolkenkratzer des Warwick New York Hotels, auf der anderen Seite der Sixth Avenue steht das Ziegfeld Theatre, das jedoch 1966 abgerissen wurde. Links dahinter befindet sich der Kuppelbau des New York City Centers, davor das heutige Blakely New York Hotel. Auch die links davon stehenden Gebäude sind heute noch erhalten. Hinter dem sechsten Mann von links ist der Schriftzug des JW Marriott Essex House zu sehen, das 1931
eröffnet wurde.

Top of the Rock

Im 67. und 69. Stockwerk bieten Außenterrassen einen geschützten Ausblick, während der 70. Stock mit uneingeschränkten 360-Grad Blicken unter freiem Himmel besticht. Bleiben darf man auf dem Top of the Rock solange man will, um zu beobachten, wie sich das Panorama von New York City verändert. Der Blick ist zwar der gleiche wie der vom Empire State Building, aber die Wege sind kürzer und auf dem Top of the Rock herrscht weniger Gedränge. Außerdem kann man von hier aus tolle Fotos vom Empire State Building schießen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Rockefeller_Center