Washingtons Gedenkstätten

Nationalfriedhof Arlington

Der Nationalfriedhof Arlington (englisch Arlington National Cemetery) ist einer der 139 Nationalfriedhöfe in den Vereinigten Staaten. Er liegt in Arlington im Bundesstaat Virginia unmittelbar südwestlich der Bundeshauptstadt Washington, D.C., von der er durch den Potomac River getrennt wird. Im Südosten grenzt er an das Gelände des Pentagons.

Der Friedhof wurde 1864 während des Sezessionskrieges errichtet. Jährlich finden hier knapp 5400 Beerdigungen statt. Mit über 260.000 Beisetzungen seit seinem Bestehen ist der Nationalfriedhof in Arlington – nach dem Calverton-Nationalfriedhof in New York – der zweitgrößte Friedhof der USA. Das ca. 252 ha große Areal wird wie der United States Soldiers’ and Airmen’s Home National Cemetery in Washington D.C. vom Heeresministerium verwaltet, während die meisten anderen Nationalfriedhöfe vom Kriegsveteranenministerium und vom
National Park Service betreut werden.

Auf diesem Friedhof wurden bisher drei Staatsbegräbnisse abgehalten, für die Präsidenten William Howard Taft (1930) und John F. Kennedy (1963) sowie für General John J. Pershing (1948).

Geschichte

Traditionell wurden Soldatenfriedhöfe von den jeweiligen Feldherren errichtet, um ihre gefallenen Soldaten zu ehren. In den Jahren des Sezessionskrieges spielten sich viele militärische Operationen zwischen den jeweiligen Hauptstädten Washington D.C. und Richmond, Virginia ab, die nur zirka 172 km voneinander entfernt liegen. Da die Krankenhäuser und provisorischen Friedhöfe aufgrund der hohen Opferzahlen überfüllt waren, schlug Generalquartiermeister Montgomery Meigs vor, das knapp 80 Hektar große, unweit von Washington
gelegene Anwesen von General Robert E. Lees Familie in einen Friedhof umzuwandeln. Lee war vor dem Krieg Offizier (West Point-Abschlussjahrgang 1829) in der Unionsarmee gewesen.
Als der Sezessionskrieg ausbrach, erhielt er vom Präsidenten Abraham Lincoln das Angebot, das Kommando der Potomac-Armee zu übernehmen. Da er jedoch seinem Heimatbundesstaat Virginia verbunden war, wurde er Kommandeur der konföderierten Nord-Virginia-Armee und kämpfte von da an erfolgreich gegen die Union, bis er am 9. April 1865 bei Appomattox Court House kapitulieren musste. Aufgrund seiner Entscheidung gegen die Vereinigten Staaten galt Lee seither im Offizierskorps der Armee als unloyal, obwohl er hohe Achtung genoss.
Nach der Enteignung Lees erklärte Kriegsminister Edwin M. Stanton das Gelände am 15. Juni 1864 offiziell zum Friedhof. Noch bevor er seine vertragliche Absicherung fand, wurden schon die ersten Bestattungen vorgenommen, bis Kriegsende annähernd 16.000.

1882 wurde nach langen Prozessen die Frage der Eigentümerschaft vor den Supreme Court gebracht. Der Gerichtshof entschied zu Gunsten der Familie Lee; der Kongress beschloss daher eine Entschädigung von 150.000 Dollar.

Am 27. Juli 2010 kam es zu einer Kongressanhörung, nachdem bekannt wurde, dass die Gräberverwaltung noch immer auf Karteikarten beruht und in sehr schlechtem Zustand sein soll.
Möglicherweise sind Tausende Gräber falsch bezeichnet. Bei 211 Gräbern wurde dies bereits festgestellt. Darüber hinaus wurden namenlose Urnen auf einer Müllhalde gefunden.
Ende 2010 fanden Forensiker zudem acht Urnen in einem einzelnen Grab, weswegen ein Ermittlungsverfahren eröffnet wurde.

Heutige Beisetzungskriterien

Die Auswahl der Personen, die auf dem Nationalfriedhof Arlington zur letzten Ruhe gebettet werden dürfen, unterliegt einigen im Folgenden angeführten Kriterien:

Jedes aktive Mitglied der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, ausgenommen die in Ausbildung befindlichen.
Jeder Veteran, der ehrenhaft aus dem Dienst entlassen wurde,
der nach einer aktiven Dienstperiode in den Reservestand versetzt wurde, sofern er das 60. Lebensjahr erreicht hat und Bezieher eines Ruhegeldes war,
der bis zum 1. Oktober 1949 wegen Krankheitsgründen (Einstufung auf 30 % oder mehr Dienstunfähigkeit) ehrenhaft aus den Streitkräften entlassen wurde,
der während seiner Militärlaufbahn mit mindestens einem der folgenden Orden ausgezeichnet wurde:
Medal of Honor
Distinguished Service Cross, Navy Cross oder Air Force Cross
Defense Distinguished Service Medal, Army Distinguished Service Medal, Navy Distinguished Service Medal, Air Force Distinguished Service Medal, Coast Guard Distinguished
Service Medal
Silver Star
Purple Heart
Jeder Präsident der Vereinigten Staaten, unabhängig davon, ob während oder nach seiner Amtszeit gestorben
Mitglieder, die aktiv in den Streitkräften dienten und später folgende politische Ämter innehatten:
einen durch Wahlen erreichbaren Posten in der Regierung der Vereinigten Staaten,
Präsident und sonstige hochrangige Mitarbeiter im obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten,
nach dem 30. November 1993 verstorbene ehemalige Kriegsgefangene der Armee-, Marine- und Luftstreitkräfte, die nach ihrer Befreiung ihre reguläre Dienstzeit vollendeten,
Witwen/Witwer von Angehörigen der Streitkräfte, die
auf See bestattet wurden oder offiziell als vermisst gelten,
auf einem Friedhof der American Battle Monuments Commission ihre letzte Ruhe fanden,
in einem Gruppengrab auf dem Nationalfriedhof Arlington begraben wurden,
Kinder von in Arlington bestatteten Personen.


Bekannte Grab- und Denkmäler

Grabmal der Unbekannten

Der Unbekannte Soldat des Ersten Weltkriegs ruht unterhalb des weißen Sarkophags, der des Zweiten Weltkriegs im Vordergrund unterhalb der linken Marmorplatte, der des Koreakriegs
rechts. Der als Michael Blassie identifizierte Unbekannte des Vietnamkriegs ruhte bis 1998 unter der mittleren Platte.

Das Grabmal der Unbekannten am Nationalfriedhof Arlington wird auch als Grabmal des unbekannten Soldaten bezeichnet und liegt auf einem Hügel oberhalb von Washington, D.C. Diese
Anlage besteht aus sieben Marmorblöcken mit einer Gesamtmasse von ca. 72 t. Der dabei verwendete sogenannte „Yule-Marmor“ aus dem Bundesstaat Colorado diente u. a. auch als
Baumaterial für das Lincoln Memorial in Washington D.C. und das Equitable Building in New York City. Das Bauwerk wurde am 9. April 1932 fertiggestellt und kostete 48.000 Dollar.
Ursprünglich als Grab des Unbekannten Soldaten bezeichnet, wurde es später in „Grabmal der Unbekannten“ umbenannt, da in der Folgezeit weitere Soldaten der letzten Kriege dort
beigesetzt wurden:

Unbekannter Soldat des Ersten Weltkrieges wurde am 11. November 1921 beigesetzt. Als nächster Verwandter, dem die auf dem Sarg ausgebreitete Nationalflagge zusammengefaltet überreicht wird, fungierte symbolisch der damalige Präsident Warren G. Harding.
Unbekannter Soldat des Zweiten Weltkrieges, beigesetzt am 30. Mai 1958. Symbolischer „nächster Verwandter“ war Präsident Dwight D. Eisenhower.
Die Beisetzung des Unbekannten Soldaten des Koreakrieges erfolgte am selben Tag nach der des Zweiten Weltkriegs. Hier war der damalige Vizepräsident Richard M. Nixon der symbolische „nächste Verwandte“.
Unbekannter Soldat des Vietnamkrieges, beigesetzt am 28. Mai 1984. Symbolischer „nächster Verwandter“ war Präsident Ronald Reagan.

Auf Anordnung von Präsident Clinton wurden am 14. Mai 1998 die sterblichen Überreste des Unbekannten des Vietnamkriegs exhumiert. Der Leichnam wurde mittels DNA-Analyse als First Lieutenant Michael Joseph Blassie der US Air Force identifiziert, der am 11. Mai 1972 über Südvietnam abgeschossen worden war. Auf Veranlassung seiner Familie wurden seine sterblichen Überreste auf den Jefferson Barracks National Cemetery nahe St. Louis, Missouri, überführt, wo sie am 10. Juli desselben Jahres beigesetzt wurden. Das Grab des Unbekannten Soldaten des Vietnamkriegs steht seitdem leer und wird voraussichtlich nicht mehr belegt werden.

Seit April 1948 wird das Grabmal der Unbekannten von Soldaten des 3. US-Infanterieregiments bewacht. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Wachablösung trägt dieses Regiment den Beinamen „The Old Guard“ (dt. „Die alte Garde“).

Das Grab des am 22. November 1963 ermordeten 35. Präsidenten der USA, John F. Kennedy, befindet sich in einer Linie mit der über den Potomac River führenden Arlington Memorial Bridge und dem Lincoln Memorial. Die Idee für die Errichtung einer ewigen Flamme hatte die Witwe Jacqueline Kennedy nach der Aufbahrungszeremonie im Kapitol am 24. November, inspiriert vom Grabmal des Unbekannten Soldaten beim Pariser Triumphbogen. Die Planer des am nächsten Tag stattfindenden Begräbnisses kamen dieser Bitte nach und beauftragten
das U.S. Army Corps of Engineers mit der Umsetzung. Über Nacht wurde eine provisorische Gasleitung von einem entfernten Propantank zum werdenden Grabmal gelegt, sodass die Flamme wenige Stunden später nach der Begräbniszeremonie von Jacqueline Kennedy entzündet werden konnte.

Soldaten des 3. US-Infanterieregiments „The Old Guard“ standen bis 1965 Wache bei der Grabstätte, die bis heute von Menschenscharen aufgesucht wird. Aus diesem Grund wurde 1967 eine ca. 1,3 ha große permanente Grabstätte mit gepflastertem Zugang eröffnet. Die Propangasleitung zur Befeuerung der ewigen Flamme wurde gegen eine fixe Erdgasleitung ersetzt. Die Flamme selbst ruht auf einer runden Granitplatte mit einem Durchmesser von 1,5 m, die von mehreren unregelmäßigen Granitplatten aus einem Granitsteinbruch nahe
Kennedys langjährigem Wohnort am Cape Cod umgeben ist. Auszüge seiner Amtsantrittsrede sind auf weißen Marmortafeln eingraviert. Um das Erlöschen der Flamme durch Witterungseinflüsse zu verhindern, ist ein Gerät angebracht, das einen permanenten Zündfunken erzeugt und durch Zuführung von Sauerstoff das Rußen der Flamme verhindert. Am 23. Mai 1994 wurde Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis neben ihrem Ehemann bestattet. Deren frühzeitig verstorbene Kinder Arabella Kennedy (*/† 23. August 1956) und Patrick Bouvier Kennedy (* 7. August 1963; † 9. August 1963) wurden bereits wenige Wochen nach Kennedys Tod exhumiert und bei ihrem Vater beigesetzt. Die letzte Ruhestätte von JFKs 1968
erschossenem Bruder Robert „Bobby“ Kennedy liegt nahe der seines Bruders, ebenso wie das Grab des 2009 verstorbenen jüngsten Bruders Edward „Ted“ Kennedy.

USS Maine Mast Memorial „Remembering the Maine“

Dieses Mahnmal gedenkt der 264 Seeleute, die bei einer Explosion an Bord des im Hafen von Havanna, Spanisch-Kuba, ankernden Schlachtschiffs Maine am 15. Februar 1898 ums Leben kamen. Aufgrund der damaligen angespannten politischen Verhältnisse zwischen den Vereinigten Staaten und dem Königreich Spanien bezüglich der Kuba-Frage wurde dieses Ereignis durch die amerikanische Presse als spanischer Angriff aufgepuscht („Remember the Maine“), sodass der Spanisch-Amerikanische Krieg ausbrach.

Das Monument wurde am 17. Jahrestag diesen Vorfalls eingeweiht und kostete ca. 56.000 Dollar. Die Basis des Bauwerks ist dem Geschützturm der Maine nachempfunden und misst im Durchmesser etwa zehn Meter. Die ungefähr einen Meter dicken Granitwände bilden einen über zwei Meter hohen Raum, der durch elf kleine Fenster mit Tageslicht ausgeleuchtet wird und durch zwei bronzene Türen zugänglich ist. Bei der äußeren Tür handelt es sich um eine Gitterbauweise, während auf der inneren soliden Tür eine Hälfte der originalen Schiffsglocke
angeschweißt ist, die den Schriftzug „USS MAINE, Navy Yard, New York, 1894“ trägt. Beiderseits des Eingangs steht je eine auf einem kleinen Podest ruhende Urne auf einem dreibeinigen Stativ mit einer Gesamthöhe von knapp 1,5 m. In die Außenfassade sind 23 Steintafeln eingearbeitet, die die Namen der Opfer tragen. Oberhalb der Tür ist folgende Inschrift eingraviert:

ERECTED IN MEMORY OF THE OFFICERS AND MEN
WHO LOST THEIR LIVES IN THE DESTRUCTION
OF THE USS MAINE AT
HAVANA, CUBA, FEBRUARY FIFTEENTH MDCCCXCVIII

Errichtet zum Andenken an die Offiziere und Männer
die während der Zerstörung
der USS Maine ihr Leben ließen.
Havanna, Kuba, 15. Februar 1898

Auf der steinernen Basis ist der originale Hauptmast der Maine angebracht. Der ebenfalls erhaltene Kreuzmast befindet sich heute in der US Naval Academy in Annapolis, Maryland. Von den Gefallenen der Maine sind 229 Mann nahe dem Denkmal beigesetzt worden. Das Maine Mast Memorial war während des Zweiten Weltkrieges vorläufige Ruhestätte zweier im Exil verstorbener ausländischer Staatsoberhäupter. Der Leichnam des philippinischen Staatspräsidenten Manuel Quezon († 1. August 1944) wurde nach dem Krieg in seine Heimat überführt, während der des polnischen Ministerpräsidenten Ignacy Jan Paderewski († 29. Juni 1941) erst nach dem Zerfall des Eisernen Vorhangs, und zwar am 3. Juli 1992 in Warschau zur letzten
Ruhe gebettet werden konnte.

Arlington Memorial Amphitheater

Die äußere Fassade des Arlington Memorial Amphitheater ist dem Vorbild römischer Amphitheater nachempfunden. Die aus weißem Marmor gefertigten Säulen entsprechen dem ionischen Stil.

Das Arlington Memorial Amphitheater beherbergt das Grabmal der Unbekannten und ist vor allem am Memorial- und Veterans Day Schauplatz diverser Gedenkzeremonien, an denen jährlich ca. 5000 Menschen teilnehmen. An dieser Stätte fanden auch Staatsbegräbnisse berühmter Amerikaner statt, wie zum Beispiel von General of the Armies John „Black Jack“ Pershing, General of the Air Force Henry „Hap“ Arnold und fünf Opfern der Terroranschläge des 11. September.

Dieses Bauwerk besteht überwiegend aus dem sogenannten Imperial Danby-Marmor aus dem Bundesstaat Vermont. Das zwischen der Arena und dem Grabmal der Unbekannten befindliche Memorial Display Room beherbergt zahlreiche Gedenktafeln und wurde aus importiertem Botticino-Kalkstein gebaut. Unter dem Podium ist eine kleine Kapelle untergebracht. Im oberhalb des Säulengangs befindlichen Fries sind die Namen von 44 Schlachten eingraviert, in denen Soldaten der Vereinigten Staaten seit dem Unabhängigkeitskrieg bis zum
Spanisch-Amerikanischen Krieg gekämpft hatten. Zusätzlich sind je 14 Generäle und Admiräle aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg beiderseits des Podiums verewigt.

Innenpanorama

Dieses Bauwerk ist den Bemühungen von Richter Ivory Kimball (1843–1916) zu verdanken, der sich jahrelang für eine Gedächtnisstätte einsetzte, um den Soldaten der Vereinigten Staaten die Ehre zu erweisen. Kimball war Präsident der örtlichen Landesfraktion der Grand Army of the Republic, einer Vereinigung ehemaliger Unionsarmeeveteranen des Sezessionskrieges. Der Kongress der Vereinigten Staaten genehmigte das Bauvorhaben am 4. März 1913. Die Grundsteinlegung erfolgte zwei Jahre später am 15. Oktober durch den
damaligen Präsidenten Woodrow Wilson. Zu den 15 als Zeitkapsel eingebrachten Objekten zählen u. a. die Bibel und eine Kopie der Verfassung.

Bevor das Amphitheater 1921 fertiggestellt wurde, fanden die bisherigen Anlässe im Old Amphitheater statt, das am Decoration Day (heute Memorial Day) am 30. Mai 1868 auf Initiative von General John Logan im ehemaligen Ziergarten von Robert E. Lee errichtet wurde. Zu den ersten Rednern an diesem Tag zählte u. a. der spätere Präsident James Garfield. Die Baustruktur besteht aus einem runden Säulengang mit einem gitterartigen Dach, das ursprünglich mit Ranken von Weinreben bewachsen war, vergleichbar einer Pergola. Im ca. 1500
Personen fassenden Auditorium selbst steht ein marmornes Podest in dem das Nationalmotto E pluribus unum eingraviert ist.

Confederate Memorial, Denkmal für die Gefallenen der Südstaaten

Der Nationalfriedhof Arlington entstand nach dem Sezessionskrieg als Begräbnis- und Gedenkstätte der Nordstaaten. Für die dort ebenfalls begrabenen Südstaaten-Gefallenen gab es kein Ehrenmal und kein offizielles Gedenken. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts und in der Folge des gemeinsamen Kampfes im Spanisch-Amerikanischen Krieg kam es zu einer Einstellungsänderung. Im Jahr 1900 beschloss der Kongress die Einrichtung einer Confederate Section auf dem Nationalfriedhof. Das zentrale Monument entwarf der renommierte Bildhauer und konföderierte Bürgerkriegsveteran Moses Jacob Ezekiel; es wurde am 4. Juni 1914 enthüllt. Die Hauptfigur des Denkmals ist eine junge Frau als Personifikation des „Südens“, darunter die umlaufende Inschrift And they shall beat their swords into plow shares and their spears into pruning hooks (Mi 4,3 EU). Die Figur steht auf einem Postament mit
den Wappen der Südstaaten, Gottheiten, Soldatenfiguren und Szenen, die die Kriegsfolgen für die Zivilbevölkerung illustrieren. Unter der Widmungsinschrift der United Daughters of the Confederacy steht das lateinische Motto Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni.

Netherlands Carillon

Dieser Carillon war 1954 ein Geschenk der niederländischen Bevölkerung an die Vereinigten Staaten, in Dankbarkeit für die Hilfe während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Der ursprünglich mit 49 Glocken versehene Turm stand zuerst im West Potomac Park bevor er 1960 an seine heutige Position unweit des United States Marine Corps War Memorial platziert wurde. Die 50. Glocke wurde am 5. Mai 1995 anlässlich des 50. Jahrestages der Befreiung der Niederlande von der nationalsozialistischen Herrschaft ergänzt.

Der von Joost Boks kreierte Glockenturm ist eine 40 m hohe, mit Stahlplatten verstärkte, offene Stahlkonstruktion mit einer Grundfläche von ca.7,6×11 m. Eine Treppe führt auf eine in ca. 25 m Höhe befindliche Aussichtsplattform, auf welcher der durch Glaswände abgesperrte Spieltisch des Glockenspiels steht. Die 50 bronzenen Glocken haben eine Gesamtmasse von ca. 28 t, wobei die größte mit einem Durchmesser von über 2 m alleine 5,7 t wiegt, während die kleinste mit nur 20 cm im Durchmesser lediglich 16 kg auf die Waage bringt. Das Bauwerk steht flankiert durch zwei bronzene Löwen, auf einen 800 m² großen mit Quarzit gepflasterten Platz, der mit einer Lavasteinmauer umgeben ist. Die nähere Umgebung ist mit
Tausenden von Tulpen bepflanzt.

Das Glockenspiel spielt jede volle Stunde den sogenannten Westminster Chimes und zweimal täglich patriotische amerikanische Musik. Am 5. Mai, am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag, am 2. September und an Thanksgiving ertönt dem Anlass entsprechende Musik. In den Sommermonaten ist der Netherlands Carillon Veranstaltungsort zahlreicher Konzerte und Vorträge.

Weitere Grab- und Denkmäler

Das Space Shuttle Challenger Memorial wurde am 12. Juni 1986 vom 99. Kongress der Vereinigten Staaten in Auftrag gegeben, um die sieben am 28. Januar 1986 bei der Explosion des Shuttles Challenger ums Leben gekommenen Besatzungsmitglieder zu ehren. Ende März desselben Jahres wurde das Monument mit einer Zeremonie eingeweiht. Von den sieben Astronauten wurden der Kommandant Dick Scobee und der Pilot Michael Smith in unmittelbarer Nähe des Monuments beigesetzt. Die nicht identifizierten Leichname fanden unter dem massiven weißen Marmorblock ihre letzte Ruhe. Er ist auf seiner Vorderseite mit einer bronzenen Tafel versehen, welche die Namen und Gesichter der Verunglückten enthält. Die Rückseite ziert das eingravierte Gedicht High Flight von John Gillespie Magee. Ein ähnliches Denkmal wurde für die Anfang Februar 2003 verunglückte Columbia-Crew errichtet. Von deren Besatzung wurden die sterblichen Überreste der Astronauten Laurel Clark, David Brown und Michael Anderson in Arlington beigesetzt.

Auf einem flachen Hügel südlich von Arlington House mit Blick auf das Washington Monument und das Kapitol am Ostufer des Potomac wird mit einem marmornen Denkmal an Pierre Charles L’Enfant erinnert. Der gebürtige Franzose war der Planer der Hauptstadt Washington, D.C.

Auf dem gesamten Friedhof gibt es nur zwei Mausoleen. Sie gehören den Familien von General Nelson Appleton Miles und Thomas Crook Sullivan.

Der Pan Am Flight 103 Memorial Cairn oder Lockerbie Cairn wurde 1995 vom damaligen Präsidenten Bill Clinton eingeweiht. Dieser aus 270 Blöcken roten schottischen Sandsteins bestehende Turm erinnert an die Opfer des Lockerbie-Anschlags, bei dem am 21. Dezember 1988 259 Insassen einer Boeing 747 der Pan Am und elf Personen am Boden starben, nachdem libyschen Terroristen über der schottischen Kleinstadt Lockerbie eine Bombe an Bord zündeten. Bis zu den Terroranschlägen vom 11. September war dies mit 189 US-
amerikanischen Opfern der schwerste Terroranschlag gegen Bürger der Vereinigten Staaten.

Das in den 90er Jahren errichtete Third Infantry Division Monument gedenkt der über 10.000 Soldaten der 3. US-Infanteriedivision, die während beider Weltkriege und während des Koreakrieges im Kampf fielen oder seitdem vermisst sind.

Persönlichkeiten, die in Arlington bestattet wurden

Bis Mai 2006 wurden 367 mit der Medal of Honor ausgezeichnete Soldaten auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt, von denen neun kanadische Staatsbürger waren. Zu den bekannteren Militärs zählen u. a. der erste Vorsitzende der Joint Chiefs of Staff Omar Bradley (1893–1981), James Doolittle (1896–1993), bekannt durch den so genannten „Doolittle Raid“, der bekannte Admiral im Pazifikkrieg William F. Halsey (1882–1959), John „Black Jack“ Pershing (1860–1948), dem ranghöchsten US-Offizier in japanischer Kriegsgefangenschaft Jonathan Wainwright (1883–1953) sowie „Slew“ McCain (1884–1945) und John Sidney McCain junior (1911–1981), Großvater und Vater des ehemaligen republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain. Die 1994 verunglückte erste weibliche Kampfpilotin der US Navy Kara Spears Hultgreen (1965–1994) wurde ebenfalls in Arlington beigesetzt.

Einige der Bestatteten waren neben ihrer militärischen Karriere auch auf anderen Gebieten bekannt, darunter der mehrfache Medaillengewinner bei Olympischen Sommerspielen Willis A. Lee (1888–1945), der Filmschauspieler Audie Murphy (1925–1971), der Irakkrieg-Kritiker David Haskell Hackworth (1930–2005), der durch den sogenannten „Marshallplan“ bekannte ehemalige Außenminister und Friedensnobelpreisträger George C. Marshall (1880–1959) und der Krimiautor Dashiell Hammett (1894–1961). Mit dem Schwergewichts-Boxweltmeister von 1937 bis 1949 Joe Louis (1914–1981) oder dem Erfinder und Unternehmer George Westinghouse (1846–1914) sind zudem auch bekannte Persönlichkeiten bestattet, die keine militärische Karriere verfolgt hatten.

Außer den Veteranen wurden auf dem Arlington-Friedhof auch bekannte Politiker bestattet, darunter der 27. Präsident William Howard Taft (1857–1930), Außenminister John Foster Dulles (1888–1959) sowie der 35. Präsident John F. Kennedy (1917–1963) neben seiner Frau Jackie Kennedy (1929–1994) und seinen Brüdern, Senator und Justizminister Robert F. Kennedy (1925–1968) und Senator Edward Kennedy (1932–2009).

Die bei der Apollo 1-Katastrophe ums Leben gekommenen NASA-Astronauten Virgil Grissom (1926–1967) und Roger Bruce Chaffee (1935–1967) fanden hier ihre letzte Ruhe.

Neben US-Amerikanern wurde auch Ausländern die Ehre zuteil, in Arlington beigesetzt zu werden. Zu den bekannteren zählen der Franzose Pierre Charles L’Enfant (1754–1825) und der britische Major General Orde Charles Wingate (1903–1944).

National Mall and Memorial Parks

Besonderheit: Alle Gedenkstätten im Zentrum von Washington D.C.
Fläche: 26.49 km², davon 26.23 km² bundeseigen, (inklusive National Capital Parks-East) km²
Gründung: 1965
Besucher: 1.378.172 (2004)

National Mall and Memorial Parks (auch als National Capital Parks-Central bekannt) ist eine Verwaltungseinheit des National Park Service, die für viele National Memorials und andere
Bereiche in Washington, D.C. zuständig ist. Dazu gehören:

National Mall
Constitutions Gardens
West Potomac Park
Tidal Basin
African American Civil War Memorial
Constitution Gardens
East Potomac Park
Ford's Theatre National Historic Site
Franklin Delano Roosevelt Memorial
George Mason Memorial
John Ericsson National Memorial
Korean War Veterans Memorial
Lincoln Memorial
Martin Luther King, Jr. National Memorial
National World War II Memorial
Pennsylvania Avenue National Historic Site
Old Post Office Tower
Thomas Jefferson Memorial
Vietnam Veterans Memorial
Washington Monument

Bundeseigene Parks gibt es seit 1790 in der Hauptstadt, sie gehören zu den ältesten in den Vereinigten Staaten. 1933 wurden sie der Kontrolle des National Park Service unterstellt.
Diese Parks waren bis 1965 als die National Capital Parks bekannt. Der NPS betreibt heutzutage mehrere Parkgruppierungen: den National Capital Parks-East, den Rock Creek Park, den
President’s Park und den George Washington Memorial Parkway. National Mall and Memorial Parks bietet außerdem technische Unterstützung für das United States Navy Memorial an.

Das Lincoln Memorial

Das Lincoln Memorial ist ein zwischen 1915 und 1922 erbautes Denkmal zu Ehren Abraham Lincolns, des 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten, an der National Mall in Washington,
D.C. Der Entwurf stammte von Henry Bacon.

Bauwerk

Die 36 dorischen Säulen des von griechischem Stil geprägten Monuments symbolisieren die 36 Staaten, welche zur Amtszeit Lincolns die Vereinigten Staaten bildeten. Später wurden
die Namen der weiteren 12 US-Staaten um das Dach des Denkmals herum eingemeißelt, wiederum später folgten zwei Tafeln im Boden für die neuen Staaten Hawaii und Alaska.

Das Bauwerk ist auf bis 20 m tiefen Betonfundamenten gegründet, die durch den weichen Boden des ehemaligen Sumpfgebietes am Potomac erforderlich waren. An der Nordseite ist Lincolns zweite Antrittsrede von 1865 in Stein gehauen, an der südlichen die berühmte Gettysburg-Rede. Dort befindet sich außerdem eine 5,80 Meter hohe Statue des sitzenden Lincoln. Die Statue aus weißem Marmor ist ein Werk des Bildhauers Daniel Chester French und aus 28 Einzelteilen zusammengesetzt. Die Statue stellt Lincoln auf einem Stuhl sitzend
dar, seine Hände jeweils auf einem Fascis, einem Symbol staatlicher Gewalt. Die Figur sollte ursprünglich aus Bronze bestehen und 3 m hoch sein, jedoch sah Chester dann, dass die Bronzestatue für den großen Tempel viel zu klein war. Er baute also eine Statue, die fast doppelt so hoch war und die aus 28 Blöcken weißen Marmors bestand.

An der Wand über dem Kopf der Statue ist folgender Text zu lesen:

IN THIS TEMPLE
AS IN THE HEARTS OF THE PEOPLE
FOR WHOM HE SAVED THE UNION
THE MEMORY OF ABRAHAM LINCOLN
IS ENSHRINED FOREVER

(Deutsch: „In diesem Tempel, so wie in den Herzen der Menschen, für die er die Union rettete, ist die Erinnerung an Abraham Lincoln auf ewig festgehalten“)

Unterhalb des Denkmals befindet sich ein Museum, welches sich dem Leben Abraham Lincolns widmet.

Die Fünf-US-Dollar-Note zeigt Lincolns Porträt auf der Vorderseite und das Lincoln Memorial auf der Rückseite. Zwischen 1959 und 2008 wurde das Lincoln Memorial auch auf der Rückseite der US-amerikanischen 1-Cent-Münze abgebildet.

Am 28. August 1963 zog ein Protestzug von über 250.000 Menschen vom Washington Monument zum Lincoln Memorial (siehe Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit). Dort hielt Martin Luther King eine Rede, die als I have a dream berühmt wurde. Das Thema der Rede - gleiche Rechte für Afroamerikaner wie für weiße US-Bürger - passt zum Rede-Ort: Lincoln war erklärter Sklaverei-Gegner. Nachdem er Ende 1860 zum US-Präsident gewählt wurde, traten zunächst sieben, später weitere vier der sklavenhaltenden Südstaaten aus der Union aus und gründeten einen eigenen Staatenbund, die Konföderierten Staaten von Amerika. Lincoln führte die verbliebenen Nordstaaten in den Sezessionskrieg. Er setzte die Wiederherstellung der Union durch und betrieb erfolgreich die Abschaffung der Sklaverei in den USA.

Im zweiten Satz der Rede spielt King auf Lincoln an.

Vietnam Veterans Memorial

Die Memorial Wall

Erbaut 13. November 1982
Architekt Maya Ying Lin

Das Vietnam Veterans Memorial ist eine nationale Gedenkstätte der Vereinigten Staaten von Amerika in Washington, D.C., zu Ehren der Angehörigen der US-Streitkräfte, die im Vietnamkrieg gefallen sind oder als Folge des Krieges als vermisst gelten. Die Gedenkstätte besteht aus drei Teilen, der Memorial Wall, den Three Servicemen und dem Women’s Memorial. Sie wurde auf Initiative von Veteranen des Vietnamkrieges vollständig aus Spendenmitteln durch den auf Anregung von John P. Wheeler eingerichteten Vietnam Veterans Memorial Fund finanziert und sollte zur Aussöhnung der gespaltenen amerikanischen Bevölkerung beitragen.

Lage

Das Denkmal befindet sich im zentralen Park von Washington, D.C., nördlich des großen Reflecting Pool, ca. 300 Meter östlich des Lincoln-Memorial.

Das Original

Die Memorial Wall ist der älteste Teil der Gedenkstätte. Die Grundsteinlegung für die Mauer aus schwarzem, poliertem Granit erfolgte am 26. März 1982, am 13. November 1982 wurde sie geweiht. Sie ist in das Gelände hineingebaut und besteht aus zwei 75 Meter langen Armen, die sich in einem 125°-Winkel treffen – der eine Arm weist in Richtung Washington Monument, der andere in Richtung Lincoln Memorial. Ein Fußweg führt das sanfte Gefälle zum Schnittpunkt der beiden Mauern hinab. Die Mauern steigen von etwa 20 cm an den
Außenseiten auf 3,12 Meter an.

In die Mauer sind die Namen der 58.261 (Stand Mai 2009) im Vietnamkrieg Getöteten und Vermissten eingemeißelt – sie sind chronologisch angeordnet, allerdings beginnend in der Mitte
der Granittafeln, so dass der erste, 1959 getötete Soldat unmittelbar auf den letzten im Jahre 1975 getöteten Soldaten folgt. Sie tragen nur einen einzigen Zusatz: eine Raute für getötete, ein Kreuz für vermisste Soldaten. Werden die sterblichen Überreste von Vermissten identifiziert, so wird über das Kreuz die Raute eingemeißelt, wobei das Kreuz noch über die Ecken hinausragt. Stellt sich heraus, dass ein Vermisster überlebt hat, so wird ein Kreis um das Kreuz eingefügt – auf den Mauern befindet sich jedoch kein Kreis. Gravuren und Reflexionen: Gegenwart und Vergangenheit sind miteinander verbunden.

Seit 1984 existiert eine auf das halbe Format verkleinerte Variante der Memorial Wall, die mobil als „travelling Wall“ in verschiedenen Orten aufgebaut wurde.

Als erstes Zugeständnis an die Kritiker der Mauer wurde Mitte 1983 ein 18-Meter hoher Fahnenmast hinzugefügt. Um die bronzene Basis sind die Embleme von Army, Navy, Air Force, Marines und Coast Guard angebracht.

Die Drei Soldaten

Am 11. November 1984 wurde als weitere Kompromisslösung die 2,13 Meter hohe Bronzestatue der Three Servicemen enthüllt, die mitunter auch Three Soldiers genannt werden. Die Statue, die von Frederick Hart entworfen wurde und der Gedenkstätte ein traditionelles Element hinzufügt, stellt drei junge Soldaten in typischen Vietnamuniformen dar.

Women’s Memorial

Das Women’s Memorial ist eine Bronzestatue auf einem karnelinroten Granitsockel, die von Glenna Goodacre entworfen und am 11. November 1993 enthüllt wurde. Die Statue ist von acht Bäumen (Gelbe Cladrastis) umgeben, die die acht in Vietnam getöteten Frauen symbolisieren.

Die Gedenkstätte zeigt drei Frauen im Kampfanzug, die sich um einen verwundeten Soldaten kümmern. Die erste Frau pflegt den Soldaten, eine andere kniet in Gedanken oder im Gebet, und die Dritte blickt zum Himmel: vielleicht wartet sie auf einen Hubschrauber, oder auf Hilfe einer höheren Macht – Glenna Goodacre hat nie etwas über ihre Motivation gesagt.

Entstehungsgeschichte

Im Verlauf des Vietnamkrieges wurde der Widerstand in der amerikanischen Bevölkerung immer stärker, so dass nach Ende des Krieges eine tief gespaltene Nation zurückblieb. 1979 gründeten einige Vietnamveteranen den Vietnam Veterans Memorial Fund (VVMF), um eine vollständig durch Spenden finanzierte Gedenkstätte zu errichten. Maßgeblich beteiligt war dabei der von Präsident Ronald Reagan beauftragte John P. Wheeler, der von 1979 bis 1989 Vorsitzender des Funds wurde. Obwohl diese Initiative anfangs verspottet wurde, konnten innerhalb weniger Monate von mehr als 275.000 Personen über 8,4 Millionen Dollar gesammelt werden. Am 30. April 1980 stellte der US-Senat nach einer Debatte von nur sieben Minuten dem VVMF ein Gelände nordöstlich des Lincoln Memorial mit einer Größe von etwa 8.100 Quadratmetern (2 acre) zur Verfügung und am 1. Juli 1980 unterzeichnete Präsident Jimmy Carter das entsprechende Gesetz.

Im Oktober 1980 rief der VVMF einen amerikaweiten Wettbewerb für die Gedenkstätte aus, wobei den Teilnehmern vier Richtlinien mit auf den Weg gegeben wurden:

es soll einen besinnlichen und nachdenklichen Charakter haben
es soll sich harmonisch in die Umgebung und die benachbarten Gedenkstätten einfügen
es soll die Namen der Toten und Vermissten enthalten
es soll keine politische Aussage über den Krieg machen.

Bis zum Ende des Wettbewerbs am 31. März 1981 wurden 1421 Entwürfe eingesandt, die von einer Jury bestehend aus Architekten und Bildhauern geprüft wurden. Am 1. Mai 1981 wurde der einstimmig gewählte Entwurf der Öffentlichkeit vorgestellt – der Entwurf von Maya Ying Lin, einer damals 21-jährigen Architekturstudentin. Nach der Grundsteinlegung am 26. März 1982 wurde die Gedenkstätte am 13. November 1982 geweiht.

Die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft wurde durch Maya Lins Entwurf sogar in die Reihen der Vietnamveteranen getragen: Vielen war die Stimmung des Mahnmals zu düster und der Charakter erinnerte zu wenig an traditionelle Kriegerdenkmäler – die Kommentare gingen von a black gash of shame („ein schwarzer Einschnitt der Schande“) bis zu „unehrenhaft“ und „todesorientiert“. In der Folge wurde sogar der Vorschlag geäußert, die Gedenkstätte wieder abzureißen.

Nach heftigen Debatten einigte man sich darauf, der Memorial Wall noch zwei traditionelle Elemente hinzuzufügen – einen Fahnenmast und eine traditionelle Statue, die Three Servicemen.

Aber auch nach der Errichtung der Three Servicemen gab es noch viele kritische Stimmen: Vielen kam der Beitrag und das Leiden der mehr als 265.000 Frauen zu kurz, die vornehmlich als Krankenschwestern – davon mehr als 11.000 in Vietnam – ihren Dienst geleistet hatten. 1984 wurde die Vietnam Women’s Memorial Foundation gegründet mit dem Ziel eines Vietnam Women’s Memorial auf dem Gelände des Vietnam Veterans Memorial.

Nachdem der Kongress 1988 das Projekt befürwortete, wurde eine Ausschreibung durchgeführt – unter den 317 Einsendungen wurde der Entwurf von Glenna Goodacre ausgewählt und das Vietnam Women’s Memorial am 11. November 1993 enthüllt.

In der Gesamtheit mit dem Fahnenmast, den Three Servicemen und dem Vietnam Women’s Memorial wurde die Memorial Wall zur Healing Wall, zur „heilenden Wand“, die viel zur Aussöhnung der amerikanischen Gesellschaft und zur Verarbeitung des nationalen Traumas beitrug.

Vom American Institute of Architects bekam das Memorial 2007 den Twenty-five Year Award verliehen.

National World War II Memorial

Das World War II Memorial ist eine Gedenkstätte in Washington, D.C., welche an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen US-Soldaten erinnert.

Geschichte

Das Projekt dieses Denkmals wurde bereits in den 1980er Jahren gestartet und am 29. Mai 2004 in Anwesenheit vieler Kriegsveteranen eingeweiht. Der Architekt war der aus Österreich
stammende US-Amerikaner Friedrich St. Florian. Ein großer Teil der Spenden wurde durch den republikanische Senator Bob Dole eingeworben. Häufig sitzt der 91jährige am Eingang der
Gedenkstätte und wirbt weiter Spenden für die Gedenkstätte ein.

Das Denkmal liegt zwischen dem Washington Monument sowie dem Reflecting Pool an der Mall und besteht aus 56 in 2 Reihen, im Halbkreis angelegte Säulen, die einen großen Springbrunnen, den Rainbow Pool, umrahmen. Jede Säule ist mit einem metallischen Kranz bestückt (Eiche und Weizen), welche einen Staat oder ein Gebiet des Landes vertritt. Jede Reihe für sich stellt die atlantischen und die pazifischen Kriegsgebiete dar.

Von der 17. Straße West führt eine Treppe bis zum Brunnen. Gemeißelte Tafeln stellen verschiedene Kriegsszenen dar. Diese wurden von Ray Kaskey realisiert. Eine Mauer, die "Freedom Wall", mit 4048 Sternen ehrt die getöteten Soldaten. Jeder Stern steht für 100 im Krieg getötete Amerikaner. Vor der Wand steht: "Here we mark the price of freedom" ("Hier zeigen wir den Preis der Freiheit").

Bob Dole

Robert Joseph „Bob“ Dole (* 22. Juli 1923 in Russell, Russell County, Kansas) ist ein US-amerikanischer Politiker, ehemaliger Senator und war 1996 Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei, wobei er jedoch Amtsinhaber Bill Clinton unterlag.

Leben

Im Jahr 1941, vor seiner Einberufung zum Militärdienst, hatte Dole ein Medizinstudium an der University of Kansas (KU) begonnen. Er diente im Zweiten Weltkrieg als Second Lieutenant in der 10. Gebirgsdivision und wurde im nördlichen Apennin in der Nähe von Bologna bei Kampfhandlungen am 14. April 1945 durch deutsches Maschinengewehrfeuer schwer verwundet.
Nach einem 39 Monate dauernden Lazarettaufenthalt konnte er sein Studium fortsetzen. Dole verlor allerdings eine Niere und sein rechter Arm blieb dauerhaft gelähmt. Er studierte nun Jura an der University of Arizona und der University of Kansas. Bereits 1950 wurde Dole für zwei Jahre in das Repräsentantenhaus von Kansas gewählt. Nach dem Studium war seine erste Stelle die des Bezirksstaatsanwalts (County Attorney) seines Heimatbezirkes Russell County, das in den USA auch ein Wahlamt ist. Er heiratete 1948 Phyllis Holden, mit der er eine Tochter namens Robin hat, ließ sich aber 1972 von ihr scheiden.

Politik

Im Jahr 1961 wurde Dole für die Republikanische Partei in das US-Repräsentantenhaus gewählt. Seit 1968 war er Mitglied des US-Senats für Kansas. Im Jahr 1976 war er Vizepräsidentschaftskandidat der Republikaner, verlor jedoch zusammen mit Gerald Ford gegen die Demokraten Jimmy Carter und Walter Mondale. 1980 und 1988 scheiterten eigene Präsidentschaftskandidaturen schon in den Vorwahlen. Von 1981 bis 1985 war er Vorsitzender des Ausschusses für Finanzen und von 1985 bis 1987 Vorsitzender des Sonderausschusses für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. In den Jahren 1985 bis 1987 und von 1995 bis 1996 war er zudem Mehrheitsführer im Senat. 1987 mobilisierte er zusammen mit Senator Jesse Helms die Unterstützung der USA für die Befreiungsarmee RENAMO in Mosambik. Im Jahr 1996 war er Präsidentschaftskandidat der Republikaner, wofür er Anfang Juni 1996 sogar seinen Senatssitz aufgab, scheiterte jedoch erneut bei einer Wahl, dieses Mal gegen Bill Clinton.
Bob Dole auf einer Veranstaltung zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs.

Heute (2015)

Bob Dole ist bis heute – mit 91 Jahren – in Washington als Anwalt tätig. Im Jahr 1999 wurde er von der damaligen US-Außenministerin Madeleine Albright zu den Rambouillet-Verhandlungen entsandt, die aber das Eingreifen der NATO in den Kosovo-Konflikt nicht verhindern konnten. Er hat mittlerweile erneut geheiratet, seine zweite Ehefrau ist Elizabeth Dole, die Verkehrs- und Arbeitsministerin der Vereinigten Staaten sowie US-Senatorin für North Carolina war.

Seit 1999 gibt es an der Kansas University in Lawrence, Kansas, das Robert J. Dole Institute for Public Policy, das Konferenzen zu politischen Themen (Präsidentschaft, Internationale Politik, …) durchführt und dem ein Archiv angeschlossen ist, das die Papiere aus Doles politischer Karriere verwaltet und auswertet (ähnlich den sogenannten Presidential Libraries der ehemaligen US-Präsidenten).

2013 kritisiert Dole die Republikaner, weil diese weder Gesetze noch einen Haushalt gemeinsam verabschieden können. Außerdem sagte er "Ronald Reagan wäre heute nicht in der Partei gelitten, Richard Nixon auch nicht, weil er Ideen hatte. Ich zweifle daran, ob ich dort willkommen wäre." Über den demokratischen Präsidenten Barack Obama meinte er, er sei ein sehr artikulierter Redner, kritisierte jedoch, dass Obama nicht ausreichend Sorgfalt auf einen Dialog mit dem Kongress verwende.

Ehrungen

Am 17. Januar 1997 überreichte US-Präsident Bill Clinton Dole die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den Vereinigten Staaten.

Zusammen mit dem Demokraten George McGovern erhielt Dole 2008 den Welternährungspreis.

Sonstiges

Zu den Eigenarten Bob Doles gehört es, in öffentlichen Reden von sich selbst häufig in der dritten Person zu sprechen. Dies gab regelmäßig Anlass zu karikierten Darstellungen in den Medien. Dole wird in mehreren Folgen der Simpsons parodiert. Zu einer bevorstehenden Wahl erklärt er: „Bob Dole sollte kandidieren. Bob Dole ist für Bob Dole. Am liebsten hört Bob Dole Bob Dole über Bob Dole sprechen. Bob Dole!“ In einer anderen Folge, die wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl 1996 erstausgestrahlt wurde, wird er gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten Bill Clinton von Außerirdischen entführt. Auch die Serie Family Guy parodiert Dole, als er in einer Folge anmerkt, Peters Pro-Raucher-Kampagne zu unterstützen: „Bob Dole ist auf ihrer Seite. Bob Dole mag, wie sie arbeiten. Bob Dole. Bob Dole. Bob Dole… Bob Dole…“ (schläft im Stehen ein).

Martin Luther King, Jr. National Memorial

Das Martin Luther King, Jr. National Memorial (Martin-Luther-King-Nationaldenkmal) ist ein National Memorial nahe der National Mall in Washington, D.C. Es verkörpert das ehrende Gedenken an den 1968 ermordeten US-amerikanischen Baptistenpastor, Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger Martin Luther King, die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner sowie deren inhaltliche Anliegen. Martin Luther King ist der erste Afroamerikaner und der vierte Nicht-Präsident, dem ein National Memorial an der Mall errichtet wurde.

Das Denkmal wurde von dem chinesischen Bildhauer Lei Yixin im Auftrag einer gemeinnützigen Organisation entworfen und erstellt und am 28. August 2011 den Vereinigten Staaten übergeben, es wird durch den National Park Service betreut. Die offizielle Einweihung erfolgte am 16. Oktober 2011.

Lage

Das Denkmal steht auf einem 16.000 m² großen, staatseigenen Gelände am Westufer (West Bassin Drive) des sogenannten Tidal Basin – einer künstlich angelegten seeähnlichen Ausbuchtung des Potomac River südlich der in Ost-West-Richtung verlaufenden National Mall. Das King-Memorial steht bewusst exakt in der Luftlinie zwischen dem nahegelegenen Lincoln Memorial im Nordwesten (Westende der Mall) und dem Jefferson Memorial am gegenüberliegenden Südostufer der Bucht. Zwischen Thomas Jefferson, Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und Verfechter der persönlichen Freiheit, Abraham Lincoln der die Abschaffung der Sklaverei in den USA durchsetzte und Martin Luther King soll eine „line of leadership“ (Verbindungslinie moralischer Anführer des Landes) gezogen werden. Dem King Memorial direkt südlich benachbart ist das Roosevelt Memorial. Vor dem Lincoln Memorial hielt King am 28. August 1963 während des Marschs auf Washington für Arbeit und Freiheit – einem der Höhepunkte der amerikanischen Bürgerrechtsproteste der 1960er Jahre gegen die Rassendiskriminierung in den Vereinigten Staaten – vor rund 250.000 Menschen seine berühmt gewordene Rede I Have a Dream. Im Bereich der National Mall waren bisher nur Denkmäler für Weiße, hauptsächlich bedeutende ehemalige Präsidenten („Gründerväter“) der USA, aufgestellt.

Die Adresse des Memorial ist 1964 Independence Ave., SW, Washington, DC, eine Referenz an den bedeutenden Civil Rights Act von 1964, der diskriminierende Wahltests für Afroamerikaner und die Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen für illegal erklärte.

Beschreibung

Das Denkmal dominiert eine platzartige Erweiterung des Weges zum Ufer hin. Es besteht aus drei Teilen, die vom Künstler in China aus insgesamt 159 einzelnen Granitblöcken gemeißelt wurden und erst vor Ort zusammengesetzt wurden. Sie symbolisieren zentrale Leitideen der Bürgerrechtsbewegung: Gerechtigkeit, Demokratie und Hoffnung, dargestellt durch die Verwendung der drei Elemente Stein, Wasser und Bäume.

Das Rund der Denkmalanlage ist eingefasst von der sogenannten Wand der Zitate, zwei je 70 Meter langen Mauern aus poliertem dunklem chinesischem Granit, in die 14 Zitate Martin Luther Kings aus seinen Reden und Predigten eingemeisselt sind, zum Beispiel I believe that unarmed truth and unconditional love will have the final word in reality (Ich glaube, dass die nackte Wahrheit und die bedingungslose Liebe in dieser Wirklichkeit das letzte Wort haben werden).

Den Eingang bildet der Mountain of Despair (Berg der Verzweiflung), zwei mehrere Meter hohe Felsen aus hell-sandfarbenem chinesischen Granit, die aussehen, als ob sie aus einem einzigen, senkrecht in der Mitte fast glatt geborstenen Stein entstanden seien.

Durch diesen Spalt gelangt man zum Zentrum der Anlage, dem Stone of Hope (Stein der Hoffnung), also buchstäblich von einengender Verzweiflung zur Hoffnung. Der Stein der Hoffnung besteht ebenfalls aus hell-sandfarbenem chinesischen Granit. Aus dem vorderen Drittel des ansonsten roh wirkenden Blocks heraus entwickelt sich die annähernd zehn Meter (30 Fuß) hohe, sorgfältig bearbeitete Standfigur von Martin Luther King. Sie ist damit gut drei Meter größer als die von Lincoln und Jefferson. Die Skulptur zeigt King stehend, in Anzug und Krawatte, mit verschränkten Armen, das Gesicht ernst und geradeaus über den Teich dem Jefferson Memorial zugewandt. In der rechten hält er eine Schriftrolle, in der linken einen Füllfederhalter als Symbol seiner stärksten Waffen im gewaltfreien Widerstand. An der rechten Seite des Blocks ist der Spruch Out of the mountain of despair, a stone of hope (Aus dem Berg der Verzweiflung, ein Stein der Hoffnung) eingemeißelt – ein Zitat aus Kings Rede I Have a Dream – auf der linken Seite steht I was a drum major for justice, peace and righteousness (Ich war ein Tambourmajor für Gerechtigkeit, Frieden und Rechtschaffenheit). Aufgrund von Kritiken, die Figur sehe Standbildern Lenins im Stil des Sozialistischen Realismus ähnlich, musste der Künstler seinen ursprünglichen Entwurf teilweise überarbeiteten. Durch die Körperhaltung mit verschränkten Armen wirkt die Statue in der Endfassung dennoch etwas abweisend, was so nicht dem Charakter Kings entsprach.

Entlang des oberen Weges durch die Anlage befinden sich 24 halbkreisförmige Nischen der Einkehr. Sie erinnern an verschiedene Menschen, die für die Bürgerrechtsbewegung starben. Einige der Nischen bleiben offen und unfertig, um künftig zu ehrende Personen aufzunehmen. Im Bereich des Denkmalplatzes wurden außerdem 182 Yoshino-Kirschbäume (Prunus x yedoensis) aus Japan angepflanzt, die etwa um den Jahrestag der Geburt Kings herum erblühen.

Entstehungsgeschichte

Von der ersten Planung des Projektes über den Baubeschluss, die Spendensammlung zur Finanzierung bis zur Fertigstellung des Denkmals vergingen rund eineinhalb Jahrzehnte.

Initiiert wurde das Denkmal von der 1906 gegründeten, ersten afroamerikanischen Studentenverbindung, Alpha Phi Alpha (ΑΦΑ), deren Mitglied King 1952 an der Boston University wurde. Bereits nach der Ermordung Kings schlug ΑΦΑ die Errichtung eines Denkmals vor, erneut nachdem Kings Geburtstag zu einem nationalen Feiertag erklärt wurde.

Die Errichtung eines National Memorial bedarf der gesonderten Genehmigung durch den Kongress der Vereinigten Staaten. Diese wurde ΑΦΑ 1996 erteilt, 1998 erhielt ΑΦΑ die Genehmigung zur Gründung einer Stiftung, um einen Wettbewerb, die Ausführungsplanung und Spendenwerbung durchzuführen. 1999 stimmten die United States Commission of Fine Arts (CFA) und die National Capital Planning Commission (NCPC) der Standortwahl zu. Am 13. November 2006 erfolgte im West Potomac Park der symbolische Spatenstich. Im Oktober 2009 wurde die endgültige Baugenehmigung erteilt, im Dezember 2009 mit den Arbeiten begonnen.

Gesamtplaner und Bildhauer

Nach einem international ausgelobten Architekturwettbewerb, bei dem insgesamt rund 900 Entwürfe aus 52 Ländern eingereicht wurden, erhielt im Jahr 2000 die ROMA Design Group, ein auf Straßenraumgestaltung und Stadtentwicklungsplanung spezialisiertes interdisziplinäres Büro aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern mit Sitz in San Francisco, den Zuschlag für den Gesamtentwurf.

Als leitenden Bildhauer eines Zehnerteams zur Realisierung der Skulptur beauftragte die Denkmal-Stiftung Anfang 2007 den in Changsha, China, lebenden Künstler Lei Yixin (* 1954). Er hat in staatlichem Auftrag über 150 Monumentalstatuen entworfen, darunter auch einige von Mao Zedong, und wurde in seiner Heimat als Meisterbildhauer mit lebenslangem Stipendium ausgezeichnet. Die Auswahlkommission war im Rahmen des 2006 in Saint Paul (Minnesota), Städtepartner von Changsha, abgehaltenen Steinbildhauersymposiums Minnesota Rocks! eher zufällig auf ihn aufmerksam geworden. Seine dort präsentierte, gut 2 Meter hohe Skulptur Contemplation soll laut angeblich eigenem Eingeständnis allerdings seine erste eigenhändig ausgeführte Granitskulptur gewesen sein. Unter den Favoriten zum Leitenden Bildhauer war anfänglich der afroamerikanische Bildhauer Ed Dwight, da er bereits mehrere King-Denkmäler gestaltet hatte, allerdings nur aus Bronze. Dass stattdessen ohne förmliches Bewertungsverfahren ein Künstler aus der kommunistischen Volksrepublik China ausgewählt
wurde, rief erhebliche Proteste hervor; eine internationale Initiative namens King Is Ours (King gehört uns) wurde gegründet. Der Stiftung wurde vorgeworfen, die Entscheidung wegen niedrigerer Kosten und/oder in der Hoffnung auf große Zuschüsse der Volksrepublik China getroffen zu haben. Das bestritt diese. Die Auswahl sei nicht nach der Hautfarbe des Künstlers getroffen worden, sondern aufgrund der überzeugenden Qualität der gestalterischen Idee sowie der großen Erfahrung des Künstlers mit der Gestaltung großer Personenskulpturen aus Granit. Im April 2008 bezeichnete die U.S. Commission of Fine Art den Entwurf von Yixin als unpassende Darstellung Kings.

Eröffnung

Die Anlage wurde am 22. August 2011 für das Publikum geöffnet. Anschließend wurden die Hauptgeldgeber auf Galaveranstaltungen geehrt. Die offizielle Eröffnung des Memorial sollte durch den ersten afroamerikanischen US-Präsidenten Barack Obama am 28. August 2011 erfolgen, dem 48. Jahrestag von Kings Rede I Have a Dream. Die Eröffnung wurde wegen des Hurrikans Irene verschoben. Am 16. Oktober 2011 wurde es vor ca. 50.000 Zuschauern von Barack Obama und dem Vizepräsidenten Joe Biden eingeweiht. Bei der Zeremonie traten die Sänger Aretha Franklin und Stevie Wonder und Bürgerrechtler wie Jesse Jackson auf.

Finanzierung

Die Gesamtkosten des Denkmals belaufen sich auf etwa 120 Millionen US-Dollar. Davon sollen rund 800.000 Dollar von der Familie Kings für die Benutzung des Namens in Rechnung gestellt worden sein. Aufgebracht wurde dieser Betrag durch Spenden, die von einer eigens gegründeten Stiftung eingeworben wurden. Die ersten vier Millionen Dollar stiftete Alpha Phi Alpha, zahlreiche Unternehmen und Organisationen in den USA und weltweit schlossen sich an, darunter die Bill & Melinda Gates Foundation, The Walt Disney Company Foundation, National Association of Realtors, der Filmemacher George Lucas, AT&T, Viacom und Xerox sowie Matching-Funds des Kongresses.

Library of Congress

Die Library of Congress (LoC, deutsch Kongressbibliothek) ist die öffentlich zugängliche Forschungsbibliothek des Kongresses der Vereinigten Staaten. Sie befindet sich, auf mehrere Gebäude verteilt, in Washington, D.C. Die LoC ist hinsichtlich des Medienbestands die zweitgrößte, hinsichtlich des Bücherbestands die größte und insgesamt eine der bedeutendsten Bibliotheken der Welt.

Die LoC arbeitet eng mit dem Congressional Research Service (auch “Congress’s think tank”) zusammen.

Bedeutung

Mit mehr als 155 Millionen Medieneinheiten ist sie die zweitgrößte Bibliothek der Welt. Lediglich die British Library in London beherbergt mit 170 Millionen Medien eine noch größere Sammlung. Zum Bestand der Washingtoner Bibliothek gehören

31 Millionen Bücher und andere Druckerzeugnisse in 470 Sprachen,
50 Millionen Handschriften,
12 Millionen Fotografien,
4,8 Millionen Pläne und Karten,

außerdem die größte Sammlung seltener Bücher in Nordamerika, darunter eine Gutenberg-Bibel sowie Adolf Hitlers Buchsammlung. Der Katalog der LoC ist eine wichtige bibliografische Quelle für Universitätsbibliotheken.

Geschichte

Gegründet wurde sie als Forschungsbibliothek des US-Kongresses am 24. April 1800, nachdem Präsident John Adams den Regierungssitz von Philadelphia nach Washington D. C. verlegt hatte. Seit 1802 obliegt ihre Verwaltung dem United States Congress Joint Committee on the Library. Es wurden 5000 Dollar für den Erwerb von Büchern zum Gebrauch des Kongresses sowie die Einrichtung passender Räumlichkeiten im neuen Kapitol zur Verfügung gestellt. Die Bibliothek war auf etwa 3000 Bände angewachsen, als sie 1814 im Britisch-Amerikanischen Krieg ein Raub der Flammen wurde. Daraufhin bot Thomas Jefferson dem Kongress seine Privatbibliothek als Ersatz zum Kauf an. Er hatte in 50 Jahren fast 6500 Bücher über Philosophie, Literatur und Wissenschaft in verschiedenen Sprachen zusammengetragen. Diese Vielfalt ging weit über den Rahmen der ursprünglichen Sammlung hinaus. Trotzdem stimmte der Kongress dem Ankauf der Sammlung für einen Preis von 24.000 Dollar zu und legte damit den Grundstein für eine Nationalbibliothek. Jeffersons Überzeugung, dass für die amerikanische Gesetzgebung alle Themen von Wichtigkeit sind, ist auch heute noch das Grundprinzip der Library of Congress.

Am 24. Dezember 1851 zerstörte ein Feuer 35.000 Bücher und andere Einrichtungsgegenstände, darunter ein Originalporträt von Christoph Kolumbus. Später konnte die Bibliothek ihre Bestände als Depositär für den urheberrechtlichen Schutz von Werken wesentlich erweitern. Wer nach dem amerikanischen Urheberrecht sein Werk schützen wollte, musste zwei Exemplare seiner Arbeit gratis an die Bibliothek abgeben. Diese Regelung wurde 1859 dem neu gegründeten Patentbüro übertragen. Diese Tatsache und ein verheerender Brand, der zwei Drittel des damaligen Bestandes vernichtete, brachte die Library of Congress in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Ainsworth Rand Spofford gewann 1864 das Copyright Deposit zurück und sicherte der Bibliothek die finanzielle Unterstützung beider Kongressparteien. So konnte sie unter seiner Leitung wesentlich erweitert werden.

1906 wurde durch den Kauf der ca. 80.000 Bände umfassenden Privatbibliothek, die der sibirische Kaufmann, Bücherliebhaber und Sammler G. W. Judin in Krasnojarsk zusammengetragen hatte, der Grundstein gelegt für die Russische Sammlung der Kongressbibliothek.

Der Bibliothekshaushalt wird noch heute zu großen Teilen vom Kongress gestellt. Zu unterhalten sind auch drei beeindruckende Gebäude in Washington D. C.

Die Gebäude

Eine sehr unterschiedliche Architektur kennzeichnet die drei Gebäude. Sie befinden sich auf dem Capitol Hill und sind durch ein unterirdisches Tunnelsystem miteinander verbunden.

Das Thomas Jefferson Building im italienischen Renaissancestil wurde 1897 eingeweiht und war lange das Hauptgebäude der Bibliothek. Die prachtvolle Eingangshalle besteht aus Marmor. In dem Gebäude liegen der Hauptlesesaal mit seiner imposanten Kuppel, sowie weitere Speziallesesäle und ein Konzertsaal. Das John Adams Building wurde 1938 bezogen und birgt heute das Buchmagazin und einen zweiten großen Lesesaal. Jugendstilelemente bestimmen die Architektur. Das James Madison Memorial Building, 1980 eingeweiht, ein nüchterner
sechsgeschossiger Bau, beherbergt die Zeitschriftenabteilung, die Verwaltung, die Computerabteilung und verschiedene Spezialabteilungen. In den Gebäuden arbeiten mehr als 4000
Mitarbeiter, darunter sowohl professionelle Bibliothekare als auch Wissenschaftler in ihren Spezialgebieten. Weitere große Magazine außerhalb der Stadt gehören ebenfalls zur Bibliothek.

Vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalfriedhof_Arlington
https://de.wikipedia.org/wiki/National_Mall
https://de.wikipedia.org/wiki/Lincoln_Memorial
https://en.wikipedia.org/wiki/Vietnam_Veterans_Memorial
https://de.wikipedia.org/wiki/National_World_War_II_Memorial
https://de.wikipedia.org/wiki/Bob_Dole
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther_King,_Jr._National_Memorial
https://de.wikipedia.org/wiki/Library_of_Congres