Rund um den Grand Canyon
12. September - 08. Oktober 2010

16. Tag Montag, 27. Sept. 2010

Moab UT- Mesa Verde NP (Mancos CO)
353 km

Heute führt die Route immer Richtung Süden. Bekannte Felsformationen befinden sich an der Strecke, wie z.B. Hole in the Rock - Wilson Arch - Church Rock und Navajo Twin Rocks. Bei Monticello geht es Richtung Osten über Cortez zum Mesa Verde National Park. Das Spruce Tree House mit
114 Räumen und der Cliff Palace mit 200 Räumen sowie das Balcony House können im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Übernachtung auf dem A & A Mesa Verde RV Park & Resort Campground.

Mesa-Verde-Nationalpark
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Lage: Colorado, Vereinigte Staaten
Besonderheit: Felsbehausungen der Anasazi
Nächste Stadt: Cortez (Colorado)
Fläche: 210 km²
Gründung: 29. Juni 1906
Besucher: 498.333 (2004)

Adresse: Mesa Verde National Park Headquarters
PO Box 8
Mesa Verde, CO 81330-0008
Tel. (970) 529-4465

37.260375-108.49444444444
Koordinaten: 37° 15′ 37″ N, 108° 29′ 40″ W (Karte)

Mesa Verde (span. für Grüner Tafelberg) ist ein Nationalpark im südwestlichen Teil des US-Bundesstaates Colorado – rund 420 Kilometer südwestlich von Denver und etwa 50 Kilometer westlich des kleinen Touristenzentrums Durango gelegen. Der Park schützt rund 4000 archäologische Stätten, insbesondere die erst Ende des 19. Jahrhunderts vollständig erforschten, gut erhaltenen Felsbehausungen vorkolumbischer Anasazi-Stämme.

Mesa Verde ist der einzige Nationalpark in den Vereinigten Staaten, der zum Schutz eines archäologischen Ortes eingerichtet wurde, andere kulturhistorische Objekte sind als National Monument ausgewiesen oder in einer anderen formal geringeren Schutzgebietskategorie.

Mesa Verde ist ein dicht bewaldeter und zerklüfteter Tafelberg, der sich von der umliegenden Landschaft des südwestlichen Colorado um mehr als 600 Meter abhebt und damit an seinen höchsten Punkten eine Höhe von fast 2600 Metern erreicht.

Auch wenn die ältesten Felsbehausungen (engl. Cliff Dwellings; "Klippenbehausung") im Mesa-Verde-Nationalpark nicht viel älter als 800 Jahre sind, wurde der Grüne Tafelberg bereits im 6. Jahrhundert von den Anasazi besiedelt. Jene frühen Bewohner von Mesa Verde – von denen weder bekannt ist, woher sie kamen, noch, wie sie sich selbst nannten – lebten zunächst noch in einfachen Grubenbauten (englisch: pit houses) und verteilten sich weitflächig auf kleine Dörfer. In den folgenden rund 500 Jahren verfeinerten sie kontinuierlich ihre Baukunst und errichteten mit mehrstöckigen Lehm- und Steinbauten die ersten größeren Indianersiedlungen (Pueblos). Diese weisen bereits die so genannten Kivas auf – große Gemeinschaftsräume, die unter anderem wohl auch für zeremonielle Veranstaltungen genutzt wurden. Etwa ab dem frühen 12. Jahrhundert zogen die Anasazi schließlich in die Schluchten der Mesa Verde, um in den Steilhängen die heute bekannten Felsbehausungen zu errichten. Unter überhängenden Felswänden entstanden imposante Wohnkomplexe. Die Anasazi – deren Bauten etwa im 16. Jahrhundert erstmals von den Navajo entdeckt wurden und von denen sie auch ihren heute allgemein verbreiteten Namen erhielten – erreichten in dieser Zeit ihren kulturellen Höhepunkt. Auch wenn sich trotz jahrzehntelanger Ausgrabungen und Analysen die ganze Geschichte der auf dem Tafelberg lebenden Anasazi nicht mehr eindeutig und vollständig konstruieren lässt, lassen gefundene Gebrauchsgegenstände einige Rückschlüsse auf ihren Alltag zu. So waren die Bewohner von Mesa Verde ausgezeichnete Töpfer und Korbflechter; zu ihren Erzeugnissen gehörten neben Töpfen, Trinkgefäßen und Schöpfkellen auch solche Gegenstände, die vermutlich zu zeremoniellen Zwecken benutzt wurden. Man geht davon aus, dass das Handwerk insbesondere von Frauen ausgeübt wurde und die Fertigkeiten von den Müttern an die Töchter weitergegeben wurden. Die Töpferzeugnisse wurden in dieser Blütezeit mit geometrischen Strukturen verziert. Es finden sich außerdem relativ einfache Beispiele für Felsgravierungen, die menschliche Formen darstellen.

Die Anasazi verfügten seinerzeit bereits über hervorragende Bewässerungssysteme, die ihnen zum Anbau von Mais, Bohnen und Paprika verhalfen. Beispiel für ein Staubecken ist der Mummy Lake, der einen Teil von Far View bildet. Weitere Nahrungsbeschaffung dürfte bei der Jagd der Männer auf Grund der zu überwindenden Höhenunterschiede durch das zerklüftete Mesa Verde beschwerlich gewesen sein und könnte letztendlich zur Aufgabe der Felsbehausungen beigetragen haben. Die Vermutungen reichen diesbezüglich aber auch von Klimaveränderungen über soziale Spannungen bis hin zu erschöpften Holzvorräten. Eine weitere Annahme ist das periodische Versiegen der Wasserbestände, welches das Überleben im Gebiet unberechenbar macht.

1888 suchten zwei Cowboys nach verirrten Rindern und entdeckten die verlassenen Höhlenwohnungen. Nachdem ein schwedischer Forscher rund 600 Überreste entfernte, wurde am 29. Juni 1906 zum Schutz der Anasazi-Siedlungen der heute kulturhistorisch bedeutsamste Nationalpark der Vereinigten Staaten gegründet. Er war nach dem Yellowstone in Wyoming erst der zweite US-Nationalpark und wurde am 6. September 1978 in die Liste der Weltkulturerben der UNESCO aufgenommen.

Innerhalb des Mesa-Verde-Nationalparks befinden sich rund 600 Felsbehausungen, von denen allerdings nur rund ein Dutzend größere Siedlungen bildeten und heute einen ähnlichen Bekanntheitsgrad wie Spruce Tree House, Balcony House oder Cliff Palace haben. Letztgenannte ist die größte Felsbehausung Nordamerikas, liegt in einer 27 Meter tiefen und 18 Meter hohen Felswand-Nische und besteht aus rund 200 Räumen (neben 23 Kivas), von denen aber nur etwa 30 über Feuerstellen verfügten. Es wird daher angenommen, dass sich Lebensgemeinschaften über mehrere Räume erstreckten und dass einige von ihnen lediglich der Einlagerung dienten.

Zu den besser erhaltenen Ruinen gehört das Spruce Tree House, das sich über einen kleinen Wanderweg vom Chapin-Mesa-Museum erreichen lässt. Andere können teilweise nur in geführten Touren besucht oder – wie das Square Tower House – nur über einen Aussichtspunkt beobachtet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© Peter Brassel (ViSdTDG), Bad Honnef 2010, Kontakt: info@wohnmobil-reisen.de