Kalifornien 1995

19.Tag - Freitag, der 04.08.1995

Anza-Borrego-Wüste

 

Insekten in der Anza-Borrego

Cholla-Kaktus

Blick auf Borrego Springs

Anza-Borrego ist der Name einer Wüste im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien. Ein Gebiet von ca. 2.428 km² ist als Anza-Borrego Desert State Park ausgewiesen und untersteht somit einem gewissen Naturschutz, der jedoch nicht an das Niveau der US-amerikanischen Nationalparks heranreicht. Die Anza-Borrego wird im allgemeinen als Teil der Sonora-Wüste betrachtet.

Lage

Die Anza-Borrego liegt größtenteils im San Diego County (Südkalifornien), ein kleiner Teil im Norden gehört zum Riverside County. Die westliche Grenze verläuft entlang des Waldgebiets Cleveland National Forest, im Südwesten verläuft die Grenze entlang der Cuyamaca Mountains und der Jacumba Mountains. Im Süden reicht die Wüste bis an die Grenze von Mexiko, im Osten wird der State Park durch die Verwaltungsgrenze zum Imperial County begrenzt. Im Norden bilden die Santa Rosa Mountains eine natürliche Grenze.

Der Name Anza-Borrego leitet sich von dem spanischen Entdecker Juan Bautista De Anza und dem hier Borrego genannten Amerikanischem Dickhornschaf ab.

Die Kleinstadt Borrego Springs wird komplett vom State Park umschlossen und bietet die wichtigsten touristischen Einrichtungen. Das Besucherzentrum des Parks liegt etwas außerhalb der Stadt. Im östlichen Teil der Wüste befindet sich die Ocotillo Wells Special Vehicle Recreation Area, ein für Geländefahrzeuge freigegebenes Gebiet.

Im State Park gibt es nur wenige befestigte Straßen. Abseits der Hauptrouten ist ein geländegängiges Fahrzeug unabdingbar. Wildes Campen ist abseits von Wasserstellen erlaubt. Im Park existieren jedoch auch einfache Campingplätze.

Flora und Fauna

Zwischen Januar und Mai ist die Zeit der Wildblumenblüte. Der genaue Zeitpunkt ist jedes Jahr unterschiedlich und hängt von einer Vielzahl Faktoren, darunter Regenfälle, Temperaturen und Wind ab.

  • Ocotillo (Fouquieria splendens) - eine hohe Pflanze mit auffälligen roten Blüten
  • Cholla (Cylindropuntia) - eine Kakteenart mit sehr dichten Stacheln.
  • Smoke Tree (Psorothamnus spinosus) - eine Buschart, die teilweise Baumhöhe erreicht.
  • Creosote Bush (Larrea tridentata) - die meist vorkommende Buschart mit kleinen, öligen Blättern, gelben Blüten und kleinen, weißen Samenbällchen. Diese Buschart kann zwei Jahre ohne Regen überleben. Mehr als 60 Insektenarten sind auf diese Buschart angewiesen.
  • Dickhornschaf (Ovis canadensis nelsoni) - Der Bestand dieses Tieres ist durch menschengemachte Vernichtung seines Lebensraum, aber auch durch Pumas bedroht.
  • Kalifornischer Eselhase (Lepus californicus)
  • Waldkaninchen
  • Wegekuckuck/Roadrunner (Geococcyx californianus) - Dieser berühmte Vogel kann mit Geschwindigkeiten von bis zu 28 km/h laufen, jedoch nur kurze Zeit fliegen. Er ernährt sich von Insekten, Skorpionen, Eidechsen und Mäusen.

Daneben ist die Anza-Borrego Lebensraum für über 50 Eidechsen- und Schlangenarten.

Geschichte

Die Anza-Borrego war schon vor 6000 Jahren besiedelt. Über die frühen Menschen ist nur sehr wenig bekannt.

Die ersten Spanier kamen ab 1772 in die Wüste. Zu dieser Zeit gehörte das Land den Yuma-sprechenden Kumeyaay und den Shoshonisch-sprechenden Cahuilla-Indianern.

Nach Meinung der Archäologen besiedelten die Kumeyaay, vom Colorado kommend, vor ca. 2000-1200 Jahren das Gebiet des heutigen Imperial und San Diego Countys. The Cahuilla migrierten vor ca. 1500-1000 Jahren aus dem Great Basin in die Gebiete des heutigen Riverside County über den San Jacinto und die Santa Rosa Mountains in das Borrego-Tal.

Kumeyaay und Cahuilla waren Halbnomaden, die den Winter im Flachland der Wüste verbrachten und vom Frühjahr bis in den Herbst in die höhergelegenen Gebiete (wie die Laguna oder Santa Rosa Mountains wanderten.

Ab 1875 versuchten weiße Farmer, das Land zu besiedeln. Doch erst 1926 kam es zum ersten erfolgreichen Brunnenbau. Befestigte Straßen gibt es erst seit dem 2. Weltkrieg. Für den Straßenbau wurden Strafgefangene eingesetzt.

Seit Ende der 1920er Jahre wurde versucht, ein möglichst großes Areal zum State Park zu erklären. 1932 wurde ein Kompromiss gefunden. Verschiedene Organisationen haben seitdem durch Zukäufe die Fläche des State Parks vergrößert.

Klima

Die Anza-Borrego gehört zu den heißesten und trockensten Gegenden der USA. Gelegentliche Regenfälle werden durch Ausläufer von Pazifikstürmen verursacht. In den Wintermonaten können die Temperaturen nachts unter den Gefrierpunkt sinken.

Durchschnittliche Temperaturen und Regenfälle

Monat Höchsttemperatur in °C Tiefsttemperatur in °C Niederschlag in mm
Januar 21 6 31
Februar 23 8 29
März 25 10 20
April 29 12 6
Mai 34 16 2
Juni 39 20 0,3
Juli 42 24 8,4
August 41 24 15
September 38 22 11
Oktober 32 16 6
November 25 16 14
Dezember 21 6 19

Anza-Borrego Desert State Park

 

Ausblick über die Wüste

Der Anza-Borrego Desert State Park ist der größte State Park in Kalifornien und der zweitgrößte in den Vereinigten Staaten, nach dem Adirondack State Park in New York. Er befindet sich im Osten des San Diego County; Teile erstrecken sich auch östlich in das Imperial County und nördlich in das Riverside County. Er liegt jeweils etwa zwei Autostunden von den Städten San Diego, Riverside und Palm Springs entfernt. Der Park ist nach dem spanischen Entdecker Juan Bautista de Anza und dem spanischen Wort für das hier heimische Dickhornschaf, borrego, benannt.

Font's Point

Mit 804 km unbefestigten Straßen, 12 naturbelassenen Gebieten und langen Wanderwegen bietet der Anza-Borrego Desert State Park die Möglichkeit, die Wunder der Colorado Desert kennenzulernen. Der Park verfügt über wilde Pflanzen, Kakteen und Ocotillo (Gattung Fouquieria). Besucher haben manchmal auch die Möglichkeit, Wegekuckucke, Steinadler, Kitfüchse, Maultierhirsche, und Schafe sowie Leguane, Chuckwallas und Rote Diamant-Klapperschlangen anzutreffen. Hörgeräte für Hörgeschädigte liegen im Besucherzentrum aus.

Blick in die Berge

Die meisten Besucher kommen aus dem Osten über die kalifornischen Highways S22, S2 oder 78. Besucher aus San Diego über die California State Routes 79 und 78 fahren durch den Cuyamaca Rancho State Park. Die Highways aus dem Osten steigen auf etwa 731 m an und fallen dann auf etwa 609 m im Tal. Wenn die Straße die Hochvegetation verlässt, folgt die Wüste Anza-Borrego. Das Tal breitet sich dort aus und es zeigen sich viele Berge, wie die Santa Rosa Mountains im Norden. Die Berge sind naturbelassen und verfügen über keine Straßen. Sie haben das einzige ganzjährige Fließgewässer. Hier leben viele Schafe, die oft als Desert Bighorn Sheeps bezeichnet werden. Wenige Besucher bekommen sie zu Gesicht, weil die Tiere sehr scheu sind.

Der Park hat insgesamt etwa 180 km Fahrrad- oder Wanderwege.

Der Anza-Borrego Desert State Park ist einer der 55 kalifornischen State Parks mit W-LAN-Zugriff in Teilen des Gebietes.

vgl. Wikipedia, die freie Enzyklopädie

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© Peter Brassel (ViSdTDG), Bad Honnef 2010, Kontakt: info@wohnmobil-reisen.de