Rundreise durch Namibia und Botswana
zu den Victoria-Fällen 2017

03. Mai - 31. Mai 2017

04. Etappe - Dienstag, der 09.05.2017

Wildpferde in der Namib
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 
Wüstenpferd
Wichtige Daten
Ursprung: Europa/Namibia
Hauptzuchtgebiet: Namibia
Verbreitung: südliche Namib
Stockmaß:  
Farben: Vorwiegend braun

 

Wüstenpferde am Bahnhof Garub in der Nähe von Aus

Wilde Pferde der Namib an der Tränke von Garub. Im Hintergrund der Unterstand für Besucher

Die Wüstenpferde, auch Namibische Wildpferde (kurz Namib-Pferde) oder selten auch Namibs[1] leben am Rande der Namib im Südwesten von Namibia und können bei Garub etwa 20 km westlich des Ortes Aus von einem Unterstand aus beobachtet werden. Die Population ist heute circa 160 Tiere und gilt seit 2013, vor allem aufgrund der anhaltenden Dürre als stark abnehmend. Binnen drei Jahren sollen 100 Pferde gestorben und kein einziges Fohlen überlebt haben.
Im März 2017 wurde das Aussterben der Tiere bis August des Jahres vorausgesagt. Umweltministerium und die Namibia Wild Horses Foundation der Gondwana Collection haben sich auf eine Umsiedlung der Tiere geeinigt.

Beschreibung

Über die Herkunft der wilden Pferde wurde jahrzehntelang gerätselt. Einige verwiesen auf Pferde der deutschen Schutztruppe in der damaligen Deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, die während des Ersten Weltkrieges um 1915 beim Rückzug vor den südafrikanischen Streitkräften verloren gingen; andere hielten sie für Nachkommen freigelassener Tiere aus der Pferdezucht Duwisib des ehemaligen Schutztruppenoffiziers Hansheinrich von Wolf (etwa 250 km nordöstlich). Eine andere zum Teil noch immer vertretene Ansicht über ihre Herkunft ist, dass diese Warmblüter, wahrscheinlich Trakehner, gegen Anfang des 20. Jahrhunderts von einem deutschen Baron ins heutige Namibia gebracht wurden und aufgrund der Kriegsereignisse in die Wüste entliefen, wo sie zu einer Wasserstelle wanderten und in den 1980er Jahren wiedergefunden wurden.
Sicher ist jedoch nur eines: Ursprünglich hat es keine Pferde im südlichen Afrika gegeben; sie sind von den Europäern mit der Besiedlung importiert worden. Daher kann es sich bei den wilden Pferden der Namib nicht um echte Wildpferde, sondern nur um verwilderte Pferde handeln.
Laut der namibischen Allgemeinen Zeitung gilt es mittlerweile als erwiesen, dass die Wüstenpferde von den Pferden eines Bürgermeisters von Lüderitz abstammen, welche sich in den Wirren des Ersten Weltkrieges mit entlaufenen südafrikanischen Truppenpferden verpaarten.
Vor kurzem stießen Tourismusunternehmer Mannfred Goldbeck und Hobby-Historiker Walter Rusch aus Namibia auf Berichte und Fotos, die Licht ins Dunkel der Herkunftsfrage brachten. Demzufolge hatte im Ersten Weltkrieg ein deutscher Doppeldecker-Pilot über dem Lager der südafrikanischen Armee bei Garub eine Bombe abgeworfen und hatte Tausende Pferde in alle Himmelsrichtungen versprengt. Außerdem gab es bei Kubub, zirka 30 km südlich von Aus, bis in den Krieg hinein ein Gestüt, dessen Pferde erstaunliche Ähnlichkeit mit den wilden Pferden von heute aufweisen. Kubub wiederum dürfte sich auch der Zuchthengste aus dem Gestüt von Duwisib bedient haben. So ist anzunehmen, dass während der Kriegswirren in der Umgebung von Aus sowohl deutsche als auch südafrikanische Pferde verloren gingen.
Bei Garub gab es ein Bohrloch, um die Dampflokomotiven der naheliegenden Bahnstrecke Lüderitz–Seeheim mit Wasser zu versorgen. Dabei fiel stets Wasser ab, so dass die Pferde genug zu trinken hatten. Schon in den 1920er Jahren wurde von den herrenlosen Tieren bei Garub berichtet. Studien der südafrikanischen Biologin Telané Greyling zufolge haben sich die Pferde in ihrem Verhalten an die trockenen und heißen Bedingungen des Gebietes am Ostrand der Namib angepasst. So zögern sie etwa den kräftezehrenden Gang zwischen Tränke und Weide so weit wie möglich hinaus.
Die Population konnte sich deshalb entwickeln, weil 1908 bei Kolmannskuppe Diamanten gefunden wurden und die deutsche Kolonialverwaltung zwei riesige Sperrgebiete einrichtete. Da niemand einen Zugang zum Sperrgebiet hatte, blieben die Tiere fast 80 Jahre lang ungestört. Über Jahrzehnte wurden sie lediglich von das Gebiet überfliegenden südafrikanischen Flugzeugen aus gesichtet. Im Jahre 1986 übergab die Minengesellschaft das Gebiet an den Naturschutz.
Von der Nationalstraße B4 von Aus nach Lüderitz zweigt etwa 20 Kilometer westlich von Aus eine Schotterstraße ab. Sie führt zur 2 Kilometer nördlich gelegenen Tränke bei Garub, zu der die Pferde regelmäßig zum Trinken kommen. Von einem hölzernen Unterstand aus kann man häufig die Tiere beobachten. Im Aus Info Centre – an der Ortseinfahrt von Aus, im Juli 2006 eröffnet – informieren Schautafeln über Herkunft, Anpassung, Sozialstruktur und Zukunft der wilden Pferde.

Unterkunft

Desert Horse Inn

Adresse: Desert Horse Inn (Klein-Aus Vista), Aus
Telefon: +264 (0)63 258021
eMail:
reservations@klein-aus-vista.com
Web: http://www.gondwana-collection.com/das-erlebnis-aus-berge/unterkuenfte/desert-horse-inn/

GPS:
Länge Breite
S 26˚ 39.121  E 16˚ 14.608

Die einen sagen, die Ruhe in den Aus-Bergen sei das Schönste. Andere begeistert der fantastische Blick in die Endlosigkeit der Wüste. Und dann gibt es noch jene, denen nichts über einen Sundowner auf dem Sonnendeck, romantische Kaminabende oder die Stimmung an der Wild Horse Bar geht. Wenn solche Träume wahr werden, dann sind Sie im Desert Horse Inn. Abseits von allem, was Ihre Ruhe und Erholung stören könnte und nah genug als Zwischenstopp zu den Naturwundern Namibias: Dem Fish River Canyon, dem Weltnaturerbe Sossusvlei, dem Dead Vlei mit seinen ebenso toten wie traumhaft schönen Akazien, dem Märchenland des Sesriem-Canyons.

Aus, das kleine Dörfchen mit etwa 30 Einwohnern, war einst die Anlaufstelle für Abenteurer, die dem Lockruf der Diamanten folgten und von sagenhaftem Reichtum träumten. Die Glücksritter sind weg, geblieben ist die stille Faszination der sonnendurchglühten Landschaft, die manchmal sogar die wilden Pferde nötigt, an einem verfallenen Gebäude etwas Schatten zu suchen. Da haben Sie es besser. Im Komfort Ihres wundervollen Chalets, das den Farmhäusern aus dem vorigen Jahrhundert nachempfunden ist. Und nur wenige Schritte davon entfernt im Restaurant, wo es zu Ihren schönsten Momenten gehören wird, ein viertel Stündchen vor dem Abendessen einzulaufen, um Ihren Aperitif mit dem letzten Farbton der untergehenden Sonne zu vergleichen.

 

 

 

 

 

 

© Peter Brassel (ViSdTDG), Bad Honnef 2017, Kontakt: info@wohnmobil-reisen.de
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